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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Geschichte meines Lebens.
Joanna ging zu einem umgedrehten Schreibtisch, der gegen die Wand gelehnt stand. Sie ignorierte die unheilsschwangeren Geräusche, die ihre Schritte über den unsicheren Fußboden hervorriefen, ebenso wie das klaffende Loch unmittelbar vor dem Schreibtisch. An ihrem Ziel angekommen, schaute sie hinüber zu einem hoch in der Wand gelegenen Fenster. Es lag knapp unter einer schmalen Bresche im Dach, die sich bis zur Wand hinzog. Ihr Plan, der so naheliegend gewesen war, als sie ihn auf der anderen Seite des Raumes gefaßt hatte, erschien ihr plötzlich ausgesprochen zweifelhaft. Andererseits hatte sie kein Bedürfnis, über den brüchigen Boden zurück zu schleichen, aus dem Fenster zu springen oder sich durch das Loch im Boden fallen zu lassen, und unten machte ein Krieger Jagd auf sie. Joanna entschloß sich, ihre wahrscheinlich recht eingerosteten akrobatischen Fähigkeiten in Anspruch zu nehmen.
Sie überprüfte vorsichtig den Schreibtisch und den Boden ringsum. Letzterer schien unter ihrer Stiefelspitze nachzugeben, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Sie kletterte auf die Oberkante des Schreibtischs, wobei sie sich an einer herabhängenden Lampe festhielt.
Oben angekommen, faßte sie eine zweite, weiter links befindliche Lampe, und streckte vorsichtig einen Fuß in Richtung Fensterbank. Das Fensterglas war herausgefallen, aber der Rahmen war noch intakt. Als sie den linken Fuß auf der Fensterbank hatte, packte Joanna mit beiden Händen die Lampe und verlagerte ihr Körpergewicht zum Fenster hin. Durch die Bewegung verschob sich der Schreibtisch früher als beabsichtigt unter ihr. Unter dem Schreibtisch gab der Fußboden mit lautem Krachen nach. Langsam rutschte der Schreibtisch auf das Loch im Boden zu, hing einen Augenblick an dessen Rand und kippte dann weg. Bei seinem Sturz nahm er ein großes Stück Fußboden mit.
Es schien ewig zu dauern, bis der Schreibtisch unten aufschlug. Als er es tat, geschah dies mit einem donnernden Knall, der eine Serie von Echos auslöste, ein Signal, das ihr Gegner gar nicht überhören konnte. Sie verdrehte schmerzhaft den Hals und schaffte es, den Kopf ans Fenster zu bringen, während sie sich mit einer Hand weiter an der Lampe festhielt und mit der anderen einen unsicheren Halt am seitlichen Fensterrahmen fand. Sie mußte um ihren Oberarm herumsehen, um aus dem Fenster blicken zu können. Draußen sah sie Fredrich stehen und mit einem rätselhaften Lächeln zu ihr hochschauen. Hätte er eine Waffe gehabt, hätte er sie in diesem Moment mit Leichtigkeit abschießen können. Er sah eine Weile zu ihr hoch, dann machte er sich gemütlich in Richtung Fabrikeingang auf den Weg.
Da hänge ich also, dachte Joanna. Mit einer Hand an einer Lampe und der anderen an einem Fensterrahmen, der wohl gleich abbrechen wird. Der Boden unter mir ist eingestürzt, und der Schreibtisch, auf den ich geklettert bin, ist mit nach unten gefallen. Zurück kann ich nicht mehr. Ein Bein ist auf dem Fensterbrett, das andere hängt in der Luft. Was jetzt?
»Bleibt noch das Dach«, meinte sie laut.
Sie zog das rechte Bein ebenfalls aufs Fensterbrett. Damit befand sie sich in einer besonders unbequemen Position – zur Seite geneigt, mit den Händen an Lampe und Fensterrahmen. Aber Joanna hatte keine Zeit, sich über ihren nächsten Zug Gedanken zu machen: die Lampe gab allmählich nach.
Sie brachte auch die rechte Hand ans Fenster und schwang gleichzeitig die linke nach außen, so daß sie den Rahmen nach Abschluß des Manövers mit einer Hand von innen und mit der anderen von außen umklammerte. Zumindest gestattete ihr das, ihren Körper wenigstens vorübergehend ins Gleichgewicht zu bringen.
Unter sich hörte sie Fredrichs Schritte.
Das Loch im Dach befand sich nur wenige Zentimeter von der Oberkante des Fensters entfernt. Ein Doppel-T-Dachträger lag teilweise frei. Joanna löste die Hände vom Rahmen und verließ sich ganz auf ihr Gleichgewichtsgefühl. Sie ließ sich nach hinten fallen, griff nach oben und packte die Fensterkante. Beinahe wären ihre Füße abgerutscht, aber es gelang ihr gerade noch, das zu verhindern. Sie stützte die Füße am Fensterrahmen ab und schaffte es, sich nach oben zu ziehen, bis ihr Kinn über der Fensterkante war. Sie schwang ihren Körper ins Leere, ließ die Kante mit der linken Hand los und packte die untere Querstrebe des Dachträgers. Erstaunlicherweise hielt er.
Jetzt hatte sie eine Hand am Träger, die andere weiter am

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