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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Schläge erfolgreich ab und schaffte es seinerseits, eine ganze Reihe schmerzhafter Treffer zu landen.
Als Joanna erneut nach hinten taumelte, setzte Fredrich nach, sprang in die Höhe und traf sie mit einem so harten Tritt an der Schulter, daß sie für einen Moment benommen war. Alles schien sich um sie zu drehen, einschließlich eines halben Dutzends Fredrichs.
Sie schüttelte den Kopf, um wieder klar zu sehen. Fredrich war ein paar Schritte zurückgetreten, um die Situation abzuschätzen, und rückte erneut vor. Zu Joannas Glück machte sie nur einen zögernden Schritt zurück, denn er ging ins Leere. Hastig warf sie sich wieder vor und konnte einen Absturz aus zwei Etagen Höhe vermeiden.
Fredrich wich zur Seite aus. Nicht einmal ein junger Krieger wie er war dumm genug, sich auf sie zu stürzen, während sie am Rand des Daches stand.
Jetzt standen sie sich an der Dachkante gegenüber.
»Wenn einer von uns auch nur andeutungsweise das Gleichgewicht verliert, besorgt der andere den Rest. Also, Fredrich, laß uns spielen.«
Joanna wußte, wenn Fredrich auch nur einen seiner harten Treffer landen konnte, würde sie es sein, die vom Dach flog, also mußte sie angreifen. Ohne Vorwarnung stürzte sie sich auf ihn. Auf dem Weg war sie sich jedes einzelnen Schrittes entlang der Dachkante bewußt.
Mit verschränkten Händen schlug sie ihn mit einem seitlichen Schwinger, weg vom Dachrand. Der Schlag war unter den Umständen ihres Kampfes so unlogisch, daß er Erfolg hatte. Fredrich stolperte und fiel flach aufs Gesicht. Joanna sprang hinterher. Ihre weitgehend ineffektiven Schläge trommelten auf seinen Rücken. Als es ihr endlich gelang, einen guten Treffer an seiner Schläfe zu landen, wurde sein Körper plötzlich schlaff.
Joanna erhob sich von ihrem scheinbar bewußtlosen Opfer – zu früh. In einem abrupten Herumwirbeln, bei dem er seinen Körper zum Teil vom Boden hob, trat Fredrich nach ihren Knien. Durch die furchtbaren Schmerzen des Tritts halb benommen, fiel Joanna auf den Hintern. Fredrich warf sich auf sie und stieß sie nach hinten auf die rauhe Oberfläche des Daches.
Dieser schweigsame junge Falke war stark. Sie fühlte die Kraft aus ihren Armen schwinden, als er sie zu Boden drückte. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, kämpfte sie gegen ihn an. Das Ganze ähnelte einem Wettbewerb im Armdrücken. Langsam, nach und nach, bemerkte sie, daß sie trotz ihres Alters ein klein wenig stärker war als ihr Gegenspieler. Bei ihnen beiden standen die Adern des Halses wie knotige Zweige hervor. Langsam, mit wachsender Selbstsicherheit, schob Joanna Fredrich von sich herunter. Vor Anstrengung keuchend rollte sie sich zur Seite und ging in die Hocke, bereit für Fredrichs nächsten Angriff.
Endlich zeigte sich eine Emotion auf dessen Gesicht. Wut. Offensichtlich war er nicht bereit, eine Niederlage in einer Kraftprobe mit einer älteren Jadefalken-Kriegerin zuzulassen. Immer noch stumm sprang er mit rudernden Armen auf sie zu. Sie schlug zurück, aber ihre Schläge schienen keinerlei Wirkung zu zeigen. Sie erkannte warum. Er war in einem Zustand, den man manchmal als ›Jadefalkenzorn‹ bezeichnete, einem Zustand blinder, irrationaler Kampfeswut, in dem es keine Rolle spielte, wie gedankenlos der oder die Betroffene kämpfte, weil es funktionierte.
Er rammte Joanna. Sie widersetzte sich nur zaghaft, und mit einem massiven Stoß schleuderte er sie bis unmittelbar an den Rand des Daches. Eine Sekunde konnte sie mit wedelnden Armen das Gleichgewicht halten. Dann schlug er noch einmal zu – eigentlich war es nur eine Berührung – und sie fühlte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor. Im Sturz griff sie mit beiden Händen nach der Dachkante. Der reißende Schmerz in den Armen raubte ihr fast das Bewußtsein.
Die grobverputzte Mauer bot ihren Stiefeln guten Halt, und sie kletterte wieder hoch. Als sie einen Arm wieder auf der Dachoberfläche hatte, starrte sie hoch in Fredrichs unbewegte Augen. Die Schmerzen loderten wie weißglühendes Feuer von ihren Fingerspitzen bis zum Schultergelenk, als sie mit dem anderen Arm nach oben griff und seinen Arm packte, dessen Faust zum Gnadenstoß geballt war. Sie riß ihn mit solcher Gewalt zu sich herunter, daß Fredrichs eigener Schwung ihm den Rest gab und er vom Dach ins Leere segelte. Beinahe hätte er sie mitgerissen, aber Joanna klammerte sich fest.
Einen Augenblick hielt sie ihn noch fest. Ein gebeugter Arm auf dem Dach und ihre sicher auf die Seitenwand

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