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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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hindurchtauchend, knallte sie gegen Halines beachtlichen Leib und warf sie hart gegen die Mauer. Es gelang ihrer Gegnerin, mit der Waffe ihren Rücken zu treffen, aber Joannas Manöver nahm dem Schlag die Kraft, erst recht gegen einen abgehärteten und vernarbten Rücken wie den ihren.
Sie stieß noch härter nach, und Haline schnappte nach Luft. Dann schlug Joanna das Stahlrohr beiseite und deckte ihre wuchtige Gegnerin mit Fausthieben ein. Einen Zweikampf konnte man es nicht nennen. Innerhalb von dreißig Sekunden hatte Joanna Haline bewußtlos geschlagen. Deren Gesicht war blutüberströmt, als sie zu Boden glitt.
Mit diesem schnellen Sieg hatte Joanna kostbare Zeit gewonnen, etwa vier Minuten. Ronan oder Haline würden eine Weile keine Schwierigkeiten mehr machen, was ihr Gelegenheit zum Nachdenken gab.
Sie sah sich im Innern der Fabrik um. Dieses Stockwerk bestand in der Hauptsache aus einer einzigen riesigen Halle, an deren entferntem Ende mehrere kleinere Räume zu sehen waren. Möglicherweise schlossen sich weitere daran an.
Es lag auf der Hand, wie Haline so schnell an eine Waffe gekommen war. Überall lagen Metalltrümmer herum, zum Teil in Tonnen, zum Teil auf dem Boden verstreut. Auch Bänke und Tische, Maschinen und Laufbänder, Drillichanzüge und Werkzeug lagen ähnlich ungeordnet herum.
An einem Ende war die Decke eingestürzt und hatte die Schutthaufen um zusätzliches Holz und Metall bereichert. Was von der Decke noch übrig war, hing in der Mitte der Halle durch. Sie schien jeden Moment einstürzen zu können – das nächste Gewitter, ein leichtes Erzittern des Bodens, ein vorbeikommender Battle-Mech mit seinem schweren Schritt konnten genügen.
In der hinteren Wand sah sie eine Tür zum Treppenhaus. Joanna entschloß sich, in den ersten Stock zu steigen. Möglicherweise konnte es sich als nützlich erweisen, das Gelände von einem der oberen Fenster aus zu untersuchen. Ob es sicher war, nach oben zu gehen, wußte sie zwar nicht, aber was war das Leben schon ohne ein gewisses Risiko?
Die Treppe war brüchig wie die Stufen, die in einem Traum in ein Geheimnis führten. Joanna nahm zwei oder drei Stufen auf einmal, immer bereit, sich am Geländer abzustützen, das entlang der linken Treppenseite verlief und sich an mehreren Stellen aus der Halterung gelöst hatte. Trotz des lauten Krachens einer der Stufen kam sie die Treppe sicher hinauf. Ihr blieben noch immer zwei Minuten, bis ihr nächster Gegner den Kreis betrat. Wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, würde es der stille Fredrich sein. Danach würde Cholas die gefährlich aussehende Castilla losschicken.
Der durchlöcherte Fußboden erstreckte sich wie eine Holzversion der Landschaft außerhalb des Geländes vor ihr, durchzogen von Hügeln und Tälern. Hie und da waren noch Reste von Büromöbeln zu sehen. Ein paar Trennwände standen auch noch. Holz- und Metallsplitter bedeckten den Boden, und angekohlte Papierfetzen waren alles, was von irgendeinem vergessenen bürokratischen Ritual geblieben war. Die Innere Sphäre war wohl ziemlich dem Papierkrieg verfallen, soweit sie gehört hatte. Bei den Clans waren die einzigen wichtigen Unterlagen die Kodaxe der Wahrgeborenen, die persönlichen Akten der Krieger, die alles von den Besonderheiten ihrer DNS über sämtliche Leistungen ihrer Laufbahn bis zu den Namen der Krieger enthielt, von denen sie abstammten.
Joanna machte sich auf den Weg zum nächsten Fenster. Als ein Teil des Fußbodens unter ihren Füßen nachgab, konnte sie sich gerade noch abfangen. Ihr Weg wurde vom Ächzen und Stöhnen des Bodens begleitet.
Sie blickte hinaus und sah den Berg, auf dessen Hang Cholas sie herausgefordert hatte. An seinem Fuß saß Diana. Sie rutschte nervös herum und starrte vergeblich in den Kreis. Hengst stand näher am Kreis, aber weiter rechts. Ein, zwei Schritte weiter, und Joanna hätte ihn nicht mehr gesehen. Seine Hand war erhoben, und er blickte auf die Uhr. Joanna dachte, sie hätte noch Zeit, aber das erwies sich als Irrtum. Hengst senkte die Hand. Ihr nächster Gegner, wer immer das sein mochte, betrat auf der anderen Seite einer Mechhalde das Gelände. Wenn sie es nur schaffte, aufs Dach zu kommen, würde sie ihn sehen können. Allerdings sah Joanna keine Treppe zum Dach. Die einzige Möglichkeit, dort hinaufzukommen, war durch eines der Löcher in der Decke.
Gefangen zwischen einem Fußboden, der jeden Moment einstürzen kann, und einer Decke, die in kaum besserer Verfassung ist. Die

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