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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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und zog sie zurück. Sie flüsterten. Joanna konnte kein Wort verstehen.
Verdammt! Jetzt beraten sie sich. Ich wünschte, ich hätte eine Waffe. Dann könnte ich sie einfach alle beide abknallen, und die Sache wäre erledigt.
Das Innere der Pilotenkanzel war offenkundig leergeräumt. Die Arbeit mußten Clanner erledigt haben, denn sie waren noch gründlicher gewesen als Sphärier. Eigentlich hätte sie das mit Clanstolz erfüllen müssen, aber in diesem Augenblick war es nur ärgerlich, denn dadurch blieb ihr nichts als wertloser Schrott, der sich nicht als Waffe eignete. Es war ein kleines Cockpit. Sie konnte nur darin stehen, wenn sie sich nicht ganz aufrichtete, und um beide Seitenwände zu berühren, brauchte sie die Arme nicht großartig zu strecken.
Cholas und Castilla hatten ihre Beratung abgeschlossen, und Castilla näherte sich dem Mechkopf. Mit dem Handrücken strich sich Joanna hastig Regen und Schweiß aus dem Gesicht. Dann suchte sie den Kanzelboden ab. Nicht viel zu finden, abgesehen von Bolzen, Muttern und Draht. Wenn sie nur hätte töten dürfen, wäre der Draht ein Gottesgeschenk gewesen.
Auf einer Seite des Cockpits lag eine geborstene Konsole. Die schwarzen Streifen auf der Oberfläche zeigten deutlich, daß die ursprünglich darin untergebrachte Ortungsapparatur verglüht war. Joanna riß die Konsole von der geschwächten Halterung. Ein paar kurze Drähte baumelten unter dem scharfkantigen Riß.
Der Mechkopf schwankte, als Castilla in vollem Lauf auftraf. Augenblicklich tauchten ihre Hände am unteren Rand der Lukenöffnung auf. So gut sie es in der Enge des Cockpits fertigbrachte, rammte Joanna die Konsole mit der scharfen Rißkante voraus auf Castillas Finger. Ihre Gegnerin schrie vor Schmerz auf, aber es gelang ihr, eine blutige Hand unter der Konsole hervorzuziehen. Sie packte die Konsole und stieß sie mit solcher Gewalt hoch, daß die Oberseite Joannas Gesicht traf. Jetzt war es an Joanna, aufzuschreien, als der plötzliche Schmerz ihr die Sicht nahm. Blinzelnd stieß sie nach der Konsole, um sie erneut auf Castillas Finger zu schmettern, aber die jüngere Frau hatte einen Arm ins Innere der Abdeckung gebracht. Mit einem Rückhandschlag riß sie die Konsole aus Joannas Händen und schleuderte sie ins Freie. Sie prallte krachend von der Luke ab und taumelte nach unten davon. Mit einem Grunzen, das durch das Kanzelinnere hallte, stemmte Castilla sich hoch und ins Cockpit. Sie hielt den Kopf gesenkt und schlug ihn gegen Joannas vor Schmerz pulsierende Nase.
Joanna stieß nach Castillas Schultern, aber die junge Kriegerin bewies beeindruckende Stärke. Während sie Joanna Widerstand leistete, brachte sie langsam die Beine an den unteren Lukenrand und verschaffte sich Hebelwirkung. Viel nützte ihr das nicht, denn die Mechkanzel war zu eng für einen erfolgreichen Zweikampf. Castilla stieß Joanna mit dem Rücken gegen die Wand. Joanna reagierte mit einem Gegenstoß, der Castilla an die gegenüberliegende Wand prallen ließ.
In der Enge des Cockpits war der Geruch ihrer nassen Uniformen überwältigend. Mit jedem Griff rann Wasser aus dem klatschnassen Stoff.
Castilla riß den Ellbogen hoch und schlug ihn gegen Joanna Kehle. Es gelang ihr, der Veteranin für eine Sekunde die Luft abzuschnüren, aber der drohende Erstickungstod aktivierte deren Kraftreserven. Mit einer überwältigenden Anstrengung gelang es Joanna, Castillas Manöver zu begegnen, indem sie den Kopf zur Seite drehte. Dann stieß sie Castilla weg.
Ihre Beine waren verschränkt wie bei Liebenden, aber ihre leidenschaftslosen Anstrengungen blieben ohne Erfolg. Sie stürzten unbeholfen zu Boden, aneinander festgeklammert. Keine von beiden konnte der anderen effektiv schaden. Es gelang ihnen nur, sich umeinander zu winden und in immer neuen verqueren Positionen zu enden.
»Castilla.«
»Mein Name klingt häßlich aus deinem Mund.«
»Dein Mund ist häßlich.«
Die wütende Castilla konnte nicht mehr tun als sich zu winden und zu knurren: »Dein Atem stinkt.«
»Es reicht«, meinte Joanna. »Beleidigungen austauschen können wir später immer noch. Aber warum sollen wir länger hier drinnen kämpfen? Das ist kein Kampf, das ist Abnutzung. Unsere Kraft schwindet mit jeder Sekunde. Wir müssen hier raus.«
Die Hitze im Innern des Cockpits war erdrückend und machte den Gestank doppelt so schlimm. Joanna war schweißgebadet. Ein Atmen war kaum noch möglich.
»Gut gehandelt und akzeptiert«, erwiderte Castilla. »Da ich näher am Ausgang

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