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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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kann.«
»Ich hätte sie auch alleine fertiggemacht«, erwiderte Castilla bedrohlich.
»Sei dir da nicht zu sicher«, stellte Joanna fest. »Eure Strategie, falls man ihr diese Bezeichnung überhaupt geben kann, ist von bemerkenswerter Dummheit. Ich werde die Tatsache ignorieren, daß ihr dabei seid, die Regeln dieses Ehrenduells zu brechen. Offensichtlich habt ihr Neulinge keine Ader für Tradition. Egal. Mit deiner kostbaren Verzögerungstaktik hast du mit Gelegenheit gegeben, mich auszuruhen. Ich werde euch mit Freuden beide gleichzeitig erledigen und die Sache beenden.«
Was rede ich da eigentlich? Ich kann kaum stehen – und jetzt mache ich dumme Herausforderungen. Wenn die Schmerzen in meinem Rücken noch schlimmer werden, wird mir nichts anderes übrigbleiben, als hier raus zu humpeln.
Als sie den schmerzenden Punkt an ihrem Rückgrat berührte, streifte Joanna die Handschuhe, die Diana ihr in den Gürtel gesteckt hatte. Sie erkannte sofort, was dort steckte, und zupfte beiläufig an den Handschuhen, um deren festen Sitz zu überprüfen.
»Wir haben kein Verlangen, irgendeine kostbare Tradition zu verletzen«, bemerkte Cholas, während er neben Castilla trat. »Wir werden dich einzeln stellen. Frapos, Castilla?«
»Was immer es braucht, um das hier zu Ende zu bringen«, meinte Castilla und stützte sich auf Cholas' angebotenen Arm. »Um so früher können wir uns paaren.«
Joannas Lachen war noch verächtlicher als üblich. »Paaren? An so etwas denkt ihr mitten im Kampf?«
»Es ist… besser nach einem Kampf. Cholas und ich…«
»Ihr zwei seid wirklich eine neue Zucht. Was für ein Krieger belastet sich mitten in einem Gefecht mit Gedanken an Pritschenakrobatik?«
Castillas Miene war nicht weniger verächtlich als die Joannas. »Du tust mir leid, Alte. Dir entgeht so viel.«
Die Dummheit ihrer Worte brachte Joanna zum Kochen. Sie stürmte los, ignorierte den peitschenden Regen in ihrem Gesicht. Cholas und Castilla ließen sich in Kampfhaltung fallen. Beide hätten sie Joanna zurückwerfen können – bei einem direkten Angriff. Aber die Veteranin stürmte zwischen den beiden hindurch, stieß Cholas zur Seite und landete einen bösartigen Tritt auf Castillas Hüfte. Beide jungen Krieger taumelten und rutschten über den nassen Boden.
Joanna suchte nach einer günstigen Position. Ich werde diesen Nestlingen den Wert eines strategischen Rückzugs beweisen, dachte sie, während sie unter das Mechknie rannte, hinter dem Cholas aufgetaucht war.
Sie erreichte einen offenen Platz. Ein Stück voraus lag ein Mechkopf etwas schräg auf dem Boden. Das war genau das, was sie brauchte, eine eng begrenzte Stellung, die ihr einen taktischen Vorteil gewährte. Sie rannte darauf zu, wurde schneller, als sie hinter sich platschende Schritte hörte. Sie entschied sich, nicht zurückzublicken. Möglicherweise rannten die jungen Krieger schneller als sie es konnte – wozu sich mit diesem Wissen belasten.
Die Luke ins Cockpit des Mechkopfes stand offen. Vom Boden aus war sie eine Öffnung knapp über Joannas Kopf. Wenn ihre vom Hängen an Fenstern und Dächern matten Arme sie nicht im Stich ließen, konnte sie es schaffen.
Ohne den Laufrhythmus zu unterbrechen, sprang sie hoch, packte den unteren Lukenrand und zog sich hinein. Die Verfolgergeräusche brachen abrupt ab. Nur der Regen trommelte laut gegen die Außenhaut des Mechs. Es klang, als habe inzwischen Hagel eingesetzt. Sie drehte sich um und sah aus der Luke. Unter ihr standen Castilla und Cholas, die Fäuste in die Seiten gestützt und die Beine gespreizt. Ihre Kleidung klebte durchnäßt an den Körpern, und die Haare hingen ihnen in nassen Strähnen ins Gesicht. Sie waren offensichtlich wütend.
»Du versteckst dich?« brüllte Cholas. »In einem Ehrenduell?« schrie Castilla.
»Genauso ehrenhaft wie eure Teamkampfstrategie.«
»Jetzt bist du trotzig«, meinte Cholas. Seine Diktion war so präzise und seine Art so geziert, daß er ganz und gar nicht wie ein JadefalkenKrieger klang.
Dieser Bengel sollte besser schnell Karriere machen, dachte Joanna, sonst wird er von den Mitgliedern seines eigenen Sterns abgemurkst.
»Jetzt bleibt euch nichts anderes übrig, als einzeln gegen mich anzutreten«, stellte Joanna leise fest. »Seht ihr? Es gibt solche Strategien und solche. Aber wieso muß ich hier eure Grundausbildung nachholen? Mir hat man erzählt, ihr hättet eure Tests hinter euch.«
Die Beleidigung saß. Castilla sprang vor, aber Cholas legte die Hand auf ihren Arm

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