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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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dort die Jadefalkentruppen zu verstärken, war das Leben zu leicht und zu ruhig gewesen. Als Mittel gegen die Langeweile hatte er den Plan für die Wettkämpfe erdacht – Wettbewerbe in körperlicher Kraft, Können und Ausdauer, nach dem Vorbild eines Blutrechts. Schließlich stählten sich Krieger durch gesunden Wettbewerb und Kampf.
    Damals war es ein großer Erfolg geworden, und – so hatte er versprochen – diesmal würde es genauso werden. Mehr als alles andere würden sie den heutigen Kriegern in einer Zeit, die ihnen den Kampfesruhm vorenthielt, die Gelegenheit bieten, Ruhm zu ernten.
    Obwohl Joanna den Gedanken der Wettbewerbe für närrisch hielt, hatte sie augenblicklich die Teilnahme beantragt.
»Diese Wettkämpfe sind für die Krieger gedacht, die hier bleiben«, hatte Ravill Pryde geantwortet. »Du fliegst bald ab. Deine Teilnahme wäre sinnlos.«
»Ich bin noch immer eine Kriegerin.«
»Mag sein. Aber deine Beteiligung an den Wettbewerben würde nichts beweisen. Antrag abgelehnt.«
Mit dieser Reaktion hatte Joanna gerechnet, und sie hatte eine Antwort parat gehabt. »Und das Gestampfe? Das kannst du mir nicht verbieten.«
Ravill Pryde war gezwungen gewesen, sich geschlagen zu geben. »Nein, das kann ich dir nicht verbieten.«
Joanna hatte Angst, ihr Bluthund würde in der Kälte einfrieren, deshalb hielt sie ihn in Bewegung. Ravill Pryde mußte irgendwo voraus sein, auch wenn sein Bild auf dem Ortungsschirm unnatürlich hinund hersprang. Weder der Waldwolf noch der Bluthund besaßen Sprungdüsen.
Trotz der unregelmäßigen Schirmbilder schien Ravill Pryde seinen Mech in eine bestimmte Richtung zu bewegen – auf eine relativ ebene und recht junge Eisfläche zu.
»Ein guter Tag für einen Wettkampf«, hatte Ravill Pryde zu Beginn der Wettbewerbe verkündet. »Was meint ihr, Krieger?«
Die neuen Krieger hatten natürlich begeistert gejubelt, während der Enthusiasmus der Veteranen gedämpfter ausgefallen war. Der Tag, den Pryde so gelobt hatte, war tatsächlich einer der besseren hier auf Sudeten gewesen: klar, eher kühl als kalt und frei von Niederschlägen. Für Sudeten ein selten schöner Tag.
Ravill Pryde hatte die Arme ausgebreitet und seine Zuhörer gezwungen, den Blick über das ebene Spielfeld schweifen zu lassen. Es war bearbeitet worden, bis es glatt und trocken war. Diese Arbeit hatten die Elementare übernommen, die wegen ihrer Überlegenheit in den meisten körperlichen Disziplinen nicht an den Wettbewerben teilnehmen würden.
Das von einer spektakulären Szenerie umrahmte Austragungsgelände endete am Ufer eines weiten Sees, den einige der Clanner Sudetensee nannten, weil sie keine Ahnung hatten, wie die Einwohner des Planeten ihn getauft hatten. Auf der anderen Seite des Sees erhoben sich hohe, zerklüftete Klippen. Einige Krieger hatten den Sudetensee überquert, um sie zu besteigen. Trotz des intensiven Überlebenstrainings, das alle Krieger durchmachten, hatten nur wenige von ihnen den Gipfel erreicht. Die anderen hatten erklärt, daß es nur wenig Halt gebe und der Fels auch auf höfliches Drängen hin keine Eisen akzeptiere. Der letzte Wetterumschwung hatte den See noch nicht erreicht gehabt, und so schienen tausend Eisschollen auf dem Wasser zu tanzen. Als das Wetter sich in jener Nacht erneut änderte, waren die Schollen zu einer bizarr zerklüfteten Eisschicht verschmolzen.
Joanna hatte sich mit einer selbst für Jadefalkenstandards ungewöhnlichen Mixtur aus Wildheit und herausforderndem Benehmen durch das Gestampfe geschlagen. Bei diesem Kampf waren keine Waffen gestattet gewesen. Überhaupt hatten die Wettbewerbe kaum einen Waffeneinsatz umfaßt. Joanna hatte alle Nahkampftechniken und Kampfsportmanöver aus ihrem Repertoire eingesetzt. Die neuen Krieger schienen von ihrem Können überrascht zu sein, während die alten, die Joannas bemerkenswerte Fähigkeiten bereits kannten, sich damit abgefunden hatten. Als sie sich siegreich zur Kommandeurstribüne umgedreht hatte, schien selbst Ravill Pryde beeindruckt gewesen zu sein.
Für den nächsten Wettkampf hatten sich die Teilnehmer in einer Reihe aufgestellt. Joanna hatte eine Position am linken Ende der Reihe eingenommen. Ravill Pryde hatte die normale Anzahl der Bewerber um ein Blutrecht, zweiunddreißig, für zu hoch erachtet, deshalb waren nur sechzehn Krieger und Kriegerinnen angetreten.
Unter einem ungewöhnlich klaren Himmel, der seine Gesten und Bewegungen besonders lebendig erscheinen ließ, hatte der

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