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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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auf der Tastatur, und sie zermarterte sich das Hirn auf der Suche nach einem neuen Wort, das sie ausprobieren konnte. Möglicherweise war das Kennwort nur eine bedeutungslose Buchstabenkette, aber das hielt sie für unwahrscheinlich. Wenn es etwas gab, was man über Ravill Pryde sagen konnte, dann, daß er methodisch war. Er würde ein Wort benutzen, ein Wort, an das er sich leicht erinnern konnte. Der Schlüssel zum Kennwort mußte in der Persönlichkeit dieses Mannes liegen, seiner Psyche, seinen militärischen Grundsätzen.
Einen Augenblick fand sie kein einziges Wort. Dann erinnerte sie sich an Ravill Prydes Verehrung für ihren Vater, und sie tippte hastig den Namen Aidan ein. Der Computer reagierte mit einem seltsamen Geräusch, wies das Kennwort aber nach einem Sekundenbruchteil Zögern zurück. Sie versuchte Aidan Pryde. Das funktionierte auch nicht.
Sie starrte lange auf den Namen in der Dialogbox. Wie so häufig kam ihr auch diesmal in den Sinn, wie ihre Mutter die Identität von Dianas Vater verschlüsselt hatte, indem sie ihr einen Namen gab, der durch Umstellung derselben Buchstaben entstanden war. Sie tippte Diana in die Dialogbox der Kennwortabfrage – hauptsächlich, um die Buchstabenumstellung zu sehen – und wartete auf die Ablehnung.
Statt dessen flackerte der Schirm, das Arbeitsgeräusch des Computers veränderte sich, und eine neue Dialogbox meldete den freien Zugang zum Inhalt des Ordners. Im Bildschirmfenster erschien eine lange Liste von Dateinamen.
Eine ganze Weile starrte Diana auf den Schirm, ohne ein Wort zu lesen. Das Kennwort war ihr Name. Warum? Der Gedanke ließ sie erschaudern.
    Was für ein Wahnsinniger ist das? Er kennt meinen Hintergrund und benutzt meinen Namen als privates Kennwort, ernennt mich gegen alle Verfahrensrichtlinien zur Coregn, obwohl er ein absoluter Pedant ist, er haut mir wegen eines lächerlichen Flüchtigkeitsfehlers eine runter, er hängt um mich herum wie ein… wie ein Vater um seine freigeborene Tochter!
    Dadurch, daß sie in einem Dorf mit ganz und gar kastengebundener Bevölkerung aufgewachsen war, hatte Diana viele Väter gesehen, auch wenn sie ihren eigenen nicht gekannt hatte. Dadurch hatte sie eine Vorstellung von elterlichem Verhalten, die wahrgeborenen Kriegern völlig fremd war. Aber es ergab keinen Sinn, daß Ravill Pryde auch nur auf die Idee kommen könnte, sie so zu sehen – wie eine Tochter!
    Andererseits ist der Mann so in seiner Heldenverehrung für Aidan Pryde gefangen und hat eine solche Betonung auf meine Abstammung von Aidan gelegt – möglicherweise ist er verrückt genug, sich als eine Art Ersatz für meinen echten Vater zu sehen. Nein, dachte sie, das ist einfach absurd. Wie könnte das sein? Er kommt aus einer Geschko. Das bloße Konzept der Vaterschaft müßte ihn anwidern – oder nicht? Warum macht es mir so zu schaffen, daß er meinen Namen als Kennwort benutzt? Der Mann ist einfach clever. Wer würde jemals auf die Idee kommen, er könnte Diana als sein geheimes Kennwort verwenden? Niemand. Außer mir.
    Um sich von diesen beunruhigenden Gedankengängen abzulenken, sah sie sich den Inhalt des Ordners näher an. Die Dateinamen boten wenig Hinweise. Sie bestanden hauptsächlich aus Orten und Datumsangaben. Daraus, was sie über Ravill Prydes Kodax wußte, konnte sie schließen, daß es sich um Informationen zu seinen Dienstperioden handelte.
    Sie öffnete eine Datei und fand eine eintönige tägliche Auflistung absolvierter Aufgaben. Das paßte zu Ravill Pryde, selbst seine unwichtigsten Leistungen festzuhalten und in einem als persönlich markierten Ordner zu computerisieren. Es paßte ganz ungemein zu Ravill Pryde, wenn auch nicht zu einem Krieger. Das Ganze erinnerte sie an die exakte Ordnung der Papiere auf seinem Schreibtisch.
    Sie ging die Liste weiter durch und bemerkte eine Datei namens Kerensky. Es war ein berühmter Blutname, der exklusiv von Kriegern des Wolfsclan gehalten wurde. Ein äußerst angesehener Blutname, denn es war unter der Leitung des Generals Aleksandr Kerensky gewesen, daß die Vorfahren der Clans dreihundert Jahre zuvor aus der Inneren Sphäre ins Exil gezogen waren.
    Was für eine seltsame Wahl für einen Dateinamen, dachte sie und öffnete die Datei.
    Die Information auf den ersten Seiten der Datei schockierte Diana so, daß ihr einen Augenblick der Atem stockte. Dann las sie sorgfältig den ersten Teil eines sehr langen Dokuments – und erkannte ihre Möglichkeit Rache zu nehmen.
    Wie konnte sie

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