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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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das bewerkstelligen? fragte sie sich. Wenn sie Ravill Pryde mit diesen Informationen konfrontierte, würde er eine Möglichkeit finden, sie an einer Verwendung derselben zu hindern. Wahrscheinlich würde er es dabei nicht bei einem Verweis lassen, sondern für ihre Versetzung aus der Einheit sorgen, wenn er nicht sogar ihren Tod arrangierte. Vielleicht würde er sie sogar selbst umbringen.
    Nein, sie konnte ihn nicht damit konfrontieren. Aber Joanna konnte es.
Ravill Pryde konnte jeden Moment zurückkehren, deshalb druckte sie nur die ersten vier Seiten des Dokuments aus. Das genügte. In derselben Nacht noch brachte sie die Seiten zu Joanna.
13
    Südpol
Sudeten, Jadefalken-Besatzungszone
24. Juli 3057
Kühlwesten waren ausgesprochen nützlich, wenn es heiß wurde,
    aber wenn die Kälte ins Cockpit drang, waren sie nicht besser als jedes andere Kleidungsstück dieser Größe. Joannas Finger waren trotz der Handschuhe steif und durchgefroren.
    Selbst der Bluthund spürte die Wirkung des Schneesturms, durch den er marschierte. Er reagierte schwerfälliger auf Joannas Befehle, und seine Gelenke froren schon fast ein. In dieser Hinsicht ging es dem Kampfkoloß nicht besser als seiner Pilotin. Es wurde Zeit, daß sie Ravill Pryde in dessen Waldwolf stellte, und durch das Abfeuern der Impulslaser und Langstreckenraketen etwas Abwärme erzeugte.
    Achtundvierzig Stunden nachdem Ravill Pryde ihre Herausforderung akzeptiert hatte, waren er und Joanna mit ihren Mechs für einen kurzen Suborbitalflug ins Packeis der Südpolregion an Bord eines Landungsschiffes gegangen. Der Sterncolonel hatte es nicht für nötig gehalten, seine Entscheidung für diese Eiswüste als Austragungsort des Widerspruchtests zu erklären, ebensowenig wie die lange Zeit bis zu seiner Antwort. Aber von Diana wußte Joanna, daß Ravill Pryde nach der Annahme ihrer Herausforderung stundenlang über planetographischen Studien aus der Inneren Sphäre und den letzten meteorologischen Berichten gebrütet hatte. Warum diese Verzögerung?
    Warum haben wir die Sache nicht sofort auf dem Manövergelände ausgetragen? Offensichtlich sucht er hier in dieser klirrenden Kälte nach einem Vorteil. Nach irgendeinem Trick oder Täuschungsmanöver.
    ber was das sein konnte, war Joanna schleierhaft.
    Wie kann dieser Mann Freigeborene so ablehnen und sich gleichzeitig dermaßen auf Freigeburten-Betrug und Trickserei stützen? Oder tue ich den Freigeborenen damit Unrecht? Eigentlich ist so ein Täuschungsmanöver einer Wolfstaktik ähnlicher als allem, was sich ein Freigeborener ausdenken könnte.
    All der Haß, der sich in den Jahren der Verbitterung in Joanna aufgestaut hatte, war jetzt auf Ravill Pryde konzentriert. Es würde ihr eine Genugtuung sein, ihn zu besiegen und zu töten. Und trotz des Duellverbots hatte er keine Bedenken gezeigt, sich auf ein Ehrenduell bis zum Tode einzulassen.
    Außerhalb von Joannas Mech zeigte Sudeten, wozu der Planet fähig war. Der Schneesturm peitschte um ihren Bluthund. Im Vergleich zu diesem Unwetter war der Tag, an dem sie gegen die fünf neuen Krieger angetreten war, nachgerade idyllisch gewesen. Die Metallteile des Kampfkolosses ächzten, jaulten und drohten mit grausamer Rache für die Mißhandlung, die ihnen hier angedieh. Wie ein widerspenstiges Kavalleriepferd angesichts eines Gewitters schien der Mech versessen darauf, in den Stall zurückzukehren, um auf angenehmere Zeiten zu warten.
    Unter diesen Bedingungen war auf die Sensordaten kein Verlaß. Zwischen der Frosthölle von minus sechzig Grad dort draußen und der Sonnenhitze des Fusionsreaktors im Rumpfinnern versagte die empfindliche Elektronik der Ortungssensoren. Verdrehte und verformte Verbindungen zwischen den Komponenten lösten sich und wurden durch die Erschütterungen des nächsten schweren Schritts wiederhergestellt. Während Joanna den Mech vorwärts bewegte, tauchte Ravill Prydes Waldwolf immer wieder für Sekundenbruchteile auf dem Sekundärschirm auf, um gleich Bieder zu verschwinden. Aber sie erhielt genügend Informationen, um seinen Standort zu erraten. Er bewegte sich von ihr fort.
    Ravill Pryde hatte den Kriegern unter seinem Befehl erzählt, die Idee für die bevorstehenden Wettbewerbe sei ihm erstmals vor zwei Jahren gekommen, als er einen Vorposten nahe der Peripherie befehligt hatte. Es war eine Aufgabe gewesen, die außer der Jagd auf Banditen kaum eine Herausforderung geboten hatte. Bis die Einheit in die Innere Sphäre geschickt worden war, um

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