BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke
Joanna die Worte, aber dann brachen sie sich in einem Sturzbach Bahn. »Solahma? Du willst mich in einen dieser Senilenschwärme stecken? Mich zu Kanonenfutter degradieren? Und das betrachtest du auch noch als eine Art von Ehre? Ich würde mich lieber an eine Kurzstreckenrakete für Zielübungen fesseln. Das ist genau…«
Pershaw hob die Hand, oder den Nachbau einer Hand, um sie zu unterbrechen. »Ich stimme dir zu, Joanna. Der Solahmadienst ist ein ehrenvolles Schicksal für die meisten alten Krieger, aber bei deinem Wert wäre es eine Verschwendung. In meinem Alter kann ich mich glücklich schätzen, der Solahma entgangen zu sein, und auch dein Schicksal sollte anders aussehen.«
»Was meinst du dann?«
»Wie gesagt, offiziell wirst du einer Solahma-Einheit zugeteilt, aber ich bin gekommen, um dir mitzuteilen, daß wir eine andere Mission für dich haben, eine geheime Mission, die dir Ehre, aber keinen Ruhm eintragen wird.« Er stockte, als warte er auf eine Antwort, aber Joanna war noch immer zu wütend, um etwas zu sagen. »Ich habe Hinweise darauf erhalten, daß feindliche Agenten unsere Reihen infiltriert haben. Als Chef der Jadefalken-Abteilung der Clanwache ist es meine Pflicht und meine Absicht, sie zu enttarnen. Bisher sind unsere Erkenntnisse begrenzt, aber wir haben Berichte über verdächtige Aktivitäten bei einer unserer Solahma-Einheiten, zumindest peripher. Ich brauche jemanden vor Ort, der…«
»Eine Spionin? Ich soll zur Spionin werden?«
Pershaw sah wieder zu Marthe Pryde, die über Joannas heftige Reaktionen amüsiert schien. Er berührte seine Halbmaske mit dem Rücken der künstlichen Hand, eine Geste, die Joanna sinnlos erschien. Immerhin war es nur die Berührung von Metall mit Plastik.
Kael Pershaw studierte Joanna einen Augenblick, dann verzerrte er seinen Mund zu etwas, das wohl ein Lächeln sein sollte. »Das ist eine Art es auszudrücken. Sagen wir statt dessen, ich brauche deine Hilfe beim Sammeln von Informationen, die für Wohlergehen und Überleben des Clans Jadefalke unverzichtbar sind.«
Joanna wußte nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie starrte Kael Pershaw wortlos an, versuchte, sein sichtbares Auge zu fixieren. Ob mit einem Auge oder zwei, er war noch nie leicht zu durchschauen gewesen. »Ich muß schon sagen. Als ich herausfand, daß ich keine andere Wahl hatte, als meine Einteilung zur Kanisteramme zu akzeptieren, dachte ich, tiefer könnte ich nicht mehr sinken. Dann tauchst du hier auf und eröffnest mir, daß ich zu einer Solahma-Einheit versetzt werde, und ich denke, damit habe ich wirklich den absoluten Tiefpunkt erreicht. Und jetzt erklärst du mir, ich muß eine Spionin werden. Ich muß andere Krieger bespitzeln. Alternde Krieger ausspionieren, die kaum noch ein Leben haben. Vorgeben, eine loyale Jadefalkin zu sein, und meine Kameraden bespitzeln? Ich habe mich geirrt. Zum Spitzel zu werden ist das Erbärmlichste, was einem JadefalkenKrieger passieren kann. Es ist ehrlos für einen Krieger, sich zu Falschheit und Intrigen herabzulassen. Ich kann das nicht tun. Töte mich jetzt.«
Pershaw zuckte die Achseln. »Du hast recht, Sterncommander Joanna. Als Krieger halten wir Jadefalken nicht viel von verdeckter Kriegsführung. Wir ziehen den direkten Weg vor, die Art des Kriegers, Konflikte auszutragen. Aber die Gegebenheiten des Krieges hier in der Inneren Sphäre haben uns den Wert der Geheimdienste gelehrt, des Sammelns und der Analyse von Informationen. Sie können einen hohen strategischen Wert besitzen. Wir sind für diese Art der Täuschung nicht ausgebildet. Aber ich erwarte nicht von dir, daß du deinesgleichen ausspionierst. Wir sorgen uns nicht um loyale Jadefalken. Es sind die Agenten des Wolfsclans, die sich als Jadefalken ausgeben, auf die du angesetzt wirst. Genaugenommen handelt es sich hier nicht um eine Spionagemission. Es ist eine Notmaßnahme, mit dem Ziel, einen Virus zu vernichten, bevor er einen gesunden Organismus zerstören kann. Du wirkst noch immer mißtrauisch. Aber ich kann dich überzeugen, das versichere ich dir.«
Joanna sah hinüber zu Marthe Pryde, die zustimmend nickte, dann wieder zu Pershaw. »Clan Wolf hast du bis jetzt nicht erwähnt. Ich verachte die Wölfe.«
»Dann habe ich dich überzeugt?«
»Du bist möglicherweise der einzige, dem das gelingen konnte. Also gut, erzähl mir mehr davon.«
»Du leistest deinem Clan damit einen großen Dienst, Joanna.«
»Ich will nur einen guten Tod. Das ist mein einziges verbliebenes
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