Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
recht.«
»Was soll das heißen?«
»Wenn ich mit der Garde auf Twycross gewesen wäre, würde ich auch nicht darüber reden wollen. Ich hätte mich nicht einmal freiwillig für die Solahma gemeldet. Ich wär einfach zwanzig Schritte ins Meer und zehn zurück gegangen.«
    »Selbstmord ist unehrenhaft.«
»Und was ist die Schande von Twycross?«
»Es war keine… vergiß es. Ich sehe, daß du…«
»Daß ich was?«
    »Vergiß es, Bailly.« Ein Teil der in der Nähe sitzenden anderen Krieger hatte dem Wortwechsel zugehört, aber das war Joanna egal. Sie war jetzt seit einem Monat auf Dogg und hatte sie bereits allesamt satt. Und diesen Ort, an dem sie weder eine Pritsche noch eine Zeugkiste hatte, den hatte sie ganz besonders satt. Die Lagerhallen am Raumhafen waren praktisch die einzigen echten Gebäude von Dogg Station. Joanna und die übrigen Mitglieder der Solahma-Einheit schliefen im Freien.
    Sie wickelte sich in ihre grobe Flickendecke ein und legte sich auf den harten Felsboden Doggs. Dort tat sie, was sie jede Nacht tat – sie versuchte, diesen Auftrag zu verstehen. Vor ihrer Abreise hatte sie mehrmals mit Kael Pershaw geredet. Anscheinend war aus abgefangenen Meldungen hervorgegangen, daß die Wölfe zumindest einen der Jadefalken in dieser Einheit gegen einen ihrer Krieger ausgetauscht hatten. Aber warum? Diese Einheit war nicht nur eine völlig wertlose Solahma, sie hatte zudem nur Garnisonsdienst auf einem Planeten, der nur einmal im Monat von Landungsschiffen angeflogen wurde, um aufzutanken und weniger wichtigen Nachschub zur Einlagerung in einer Gruppe riesiger, halbrunder Lagerhallen zu bringen, die ursprünglich von der Logistikabteilung des Vereinigten Commonwealth gebaut worden waren.
    Auch Joanna war an Bord eines dieser Landungsschiffe angekommen, nach einem langen und eintönigen Flug von fast vier Wochen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt gewesen, und ihr Kopf voller ungelöster Fragen. Dogg schien mehr als abgelegen und so ziemlich der letzte Ort, der einen Spion hätte anziehen können. Die absolut einzige Besonderheit dieser Welt war ihre strategische Lage an den für den militärischen Erfolg der Clans lebenswichtigen Nachschubrouten. Ohne das Netz der Nachschublinien, über die Krieger und Material von den weit entfernten Clan-Welten herangeschafft wurden, wäre die gesamte Clan-Invasion ebenso unmöglich gewesen wie das derzeitige Besatzungsregime auf den eroberten Welten.
    Joanna wußte herzlich wenig über die Sprung- und Landungsschiffsoperationen der Clans in der Besatzungszone. Kael Pershaw zufolge waren sie so komplex, daß selbst einige der Offiziere in den obersten Rängen der Befehlshierarchie sie nicht durchschauten. Die meisten ClanKrieger wußten nur, daß sie zusammen mit dem benötigten Nachschub von den Heimatwelten hierher verschifft worden waren, und daß die Möglichkeiten, die derartige Truppenbewegungen erlaubten, dem Feind noch unbekannt waren. Für die Innere Sphäre hätte es Sinn gemacht, einen Spion auf eine Welt wie Dogg zu schicken, damit er versuchte, die Route zurück zu den Clan-Heimatwelten zu entdecken. Aber die Wölfe brauchten die Jadefalken nicht auszuspionieren, um diese Information zu erhalten. Wenn sie einen Agenten in die Garnison auf Dogg einschleusten, dann nur, weil sie etwas Übles im Schilde führten.
    Selbst das monatliche Landungsschiff hielt sich auf Dogg nicht lange auf. Nach dem Ent- und Beladen hob es sofort wieder ab. Die ganze Operation war so routinemäßig, daß sie komplett von der Technikerkaste abgewickelt wurde. Die einzigen Jadefalken-Krieger waren die Mitglieder dieser Solahma-Einheit, deren Aufgabe darin bestand, das Nachschublager gegen Angriffe zu schützen. Joanna hatte schnell erkannt, wie absurd dieser Auftrag war. Hätte das Depot irgend etwas beherbergt, das einen Schutz wert war, hätten die JadefalkenKommandeure niemals einen Haufen alter, ausgelaugter Krieger dazu abgestellt. Das brachte sie zurück zu ihrer eigentlichen Frage: Warum sollten die Wölfe ausgerechnet hier einen Spion plazieren? Einer Antwort auf diese Frage war sie noch um nichts näher als am Tag ihrer Ankunft.
    Einen Augenblick fragte sie sich, ob diese ganze Mission vielleicht nur eine ausgetüftelte Lüge war, um sie in eine Solahma-Einheit abzuschieben, ohne daß sie sich sträubte. Vielleicht wollte Kael Pershaw sie einfach nur aus dem Weg haben, so wie Ravill Pryde.
    Aber nein, sie hatte sich bereits damit abgefunden gehabt, ihren Befehlen

Weitere Kostenlose Bücher