Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
hatte.
»Wozu?«
»Trag ihn mit dir herum, als ob er wichtig wäre. Techs laufen gerne durch die Gegend und notieren irgend etwas auf diesen Dingern.«
»Woher weißt du soviel über Techs?«
»Ich hatte mal einen Tech namens Nomad – ich hoffe, er ist inzwischen tot -, der mir alles mögliche über Techs erzählt hat, obwohl mich kaum etwas davon interessierte. Eine stupide, sarkastische Freigeburt, aber er hat mir einmal das Leben gerettet. Dafür bin ich ihm wohl dankbar.«
»Wenn du damals gestorben wärst…«
»Sprich es nicht aus, Karlac. Und jetzt leg diese Kriegersteifheit ab. Techs bewegen sich anders als wir. Sie spazieren, während wir marschieren. Sie haben es nicht eilig, ihr Ziel zu erreichen. Schau immer wieder auf den Compblock und sieh dir alles an, als wäre es von Bedeutung. Wenn dich jemand anspricht, rede schludrig. Und mit einem sehr von dir eingenommenen Tonfall, gleichgültig, ob du Ahnung von dem Thema hast, über das du redest, oder nicht – so, als müßte jeder, der auch nur ein paar funktionierende Gehirnzellen hat, dich augenblicklich verstehen.«
»Ich weiß nicht, ob ich auch nur etwas davon fertigbringe.«
»Dann halt den Mund, grunze und überlaß das Reden mir.«
Joanna stieß Karlac nach vorne, als sie durch das Portal traten. Aus ihrem Innern gesehen wirkte die Höhle noch gewaltiger. Die Luft hier war kühler und sauberer. Joanna bemerkte eine große Klimaanlage in einer Ecke, was den Unterschied in der Atmosphäre erklärte.
Sie steuerte Karlac auf einen langen Tisch ein paar Meter weiter vorne zu. Joanna ahmte den Gang einer Tech auf dem Weg dorthin gut nach, aber Karlacs Vorstellung von Zwanglosigkeit hatte einen zu ungelenken und schlaksigen Gang zur Folge. Auf der Tischplatte lagen mehrere von Papieren strotzende Klemmbretter. Daneben standen zwei Stühle. Joanna zog einen davon heran und gab Karlac stumm zu verstehen, es ihr nachzumachen. Sie flüsterte ihr zu »Zwanglos«, als sie sich setzten.
»Was soll das alles?« fragte Karlac.
»Das ist Papier. Für Techoperationen braucht man Papier – Computerausdrucke, Meßkurven, Rechnungen, Blaupausen, alle Arten von Papier, die Daten aufnehmen können. Was hier herumliegt, könnte uns helfen herauszufinden, worauf wir später achten müssen.«
Karlac sah sich mißtrauisch um. Sie schien nervöser denn je. »Hmm, na schön. Niemand scheint uns zu beachten.«
»Warum auch? Wir erledigen eine Arbeit. Techs erledigen Arbeiten. Alles wirkt normal. Techs sehen gerne beschäftigt aus, ob sie tatsächlich etwas zu tun haben oder nicht.«
»Du bist so selbstsicher, Joanna. Was, wenn sie uns entdecken?«
Joanna verlor allmählich die Geduld mit Karlac, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, ihr eine Szene zu machen. »Na und. Wir sind Kriegerinnen, oder etwa nicht? Kein freigeborener Tech kann einem wahrgeborenen Krieger in punkto Arroganz das Wasser reichen, frapos? Wenn sie uns entdecken, gehen wir ganz einfach. Was können sie uns denn schon anhaben? Was kann uns irgendwer anhaben? Wir sind nicht nur Kriegerinnen, wir sind Solahma-Kriegerinnen. Wir sind ohnehin für einen baldigen Tod in der Schlacht vorgesehen. Das gibt uns einen gewissen Vorteil, frapos?«
Karlac schien unsicher, aber sie erwiderte: »Pos.«
Joanna wandte ihre Aufmerksamkeit den Papieren auf dem Tisch zu, die zunächst nichts als ein Labyrinth von Zahlen und Namen zu enthalten schienen. Nachdem sie sich die Kopfzeile der Spalten angesehen hatte, wußte sie zumindest, daß die Zahlen Identifikation und Ort bedeuteten. Aber was hatten die Namen für einen Sinn? Sie las sich die Liste durch. Manche der Namen waren Blutnamen, die meisten waren es nicht. Ein anderer Code neben den Namen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Eine der Eintragungen lautete TWY10SEP3050-JFGARDE-CSCHNABEL.
Joanna biß sich auf die Unterlippe, um eine sichtbare Reaktion zu unterdrücken. Ein anderer hätte die Eintragung vielleicht nicht so schnell entziffert, aber die Schande von Twycross und das Datum jenes schicksalhaften Tages hatten sich unauslöschlich in Joannas Gedächtnis eingegraben. Die Eintragung stand neben dem Namen MechKriegerin Fredasa.
Der Name bedeutete ihr nichts, aber ohne Zweifel gehörte er einer Kriegerin, die in der Großen Schneise auf Twycross ums Leben gekommen war. Sie hatte keinen der Falkengarde-Krieger persönlich gekannt, die an jenem Dezgratag ins Feld gezogen waren. Sie war damals gerade erst zu der Einheit gestoßen. Wären die Ersatztruppen mit einem etwas

Weitere Kostenlose Bücher