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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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hatte Joanna eine Veränderung an Ravill Pryde festgestellt. Er war weniger frohgemut, schärfer seinen Untergebenen gegenüber, und um seine Augen lag ein Hauch von Melancholie. Natürlich zog er noch immer seine grinsende Enthusiasmusroutine ab, aber weniger häufig und weniger herzlich. War er nervös wegen der bevorstehenden Schlacht? Fragte er sich, ob er in einem echten Krieg ebenso gut dastehen würde wie bei seinen Tests? Selbst er wußte, daß der Krieg brutaler und komplexer war als es Qualifizierungstests und Blutrechtskämpfe je sein konnten. Die Vorstellung eines nervösen und angespannten Ravill Pryde gefiel Joanna.
    Der Gesellschaft ungeduldiger Krieger müde geworden, verließ Joanna das geodäsische Zelt. Besser, vom Wind gebeutelt, vom Sand gepeitscht zu werden, als sich von noch schlimmerer Ungeduld anstecken zu lassen, als sie ohnehin schon fühlte. Diana schloß sich ihr an. Sie standen unter einem Vordach, dessen Schutz gegen die tosenden Unwetter von Twycross höchst ungenügend war, und starrten in die ständig wechselnden Muster der wirbelnden Sandmassen.
    »Siehst du etwas?« fragte Diana.
»Nichts.«
»Sieht es genauso aus wie beim letzten Mal?«
»Um die Wahrheit zu sagen, ich habe versucht, diesen verdammten Ort zu vergessen. Was gibt es hier schon, das es wert wäre, sich daran zu erinnern? Dieser rote Sand, die Felsen, der Sturm und eine verheerende Niederlage. Nein, ich sähe Twycross lieber als einen Ort, an dem ich nie gewesen bin.«
    »Was meinst du, wie weit wir von der Großen Schneise entfernt sind?«
»Nicht weit.«
Es war bekannt, daß der 3. Gefechtssternhaufen, der 352. Sturmsternhaufen und der 341. Sturmsternhaufen der Wölfe zwischen der Vorhangebene und der Großen Schneise ihr Lager aufgeschlagen hatten. Die beiden Seiten hatten diese Positionen nicht abgesprochen; es ergab sich einfach so. Über die exakten Positionen der Wölfe war derzeit wenig bekannt, da die Umweltbedingungen eine genaue Ortung verhinderten.
»Was meinst du, müssen wir durch die Schneise?«
»Vielleicht. Aber laß uns erst einmal in die Schlacht ziehen, Diana. Dann werden wir sehen.«
»Ich will endlich kämpfen. Diese Warterei macht mich nervös.«
»Ja, ich bin auch ungeduldig. Sieh dir meine Hände an. Die Finger sind verkrampft, als lägen sie schon um die Kontrollen meines Mechs.«
»Wie gefällt er dir? Deine neue Nemesis, meine ich.«
»Also, bis jetzt würde ich sagen, es ist nur eine zweitklassige Maschine.« Joanna haßte den Gedanken, in einem ihr fremden OmniMech in die Schlacht zu ziehen. Sie hatte versucht, sich mit den Kontrollen der Nemesis vertraut zu machen, aber jedesmal, wenn sie träger reagierte als ihr früherer Mech fühlte sie sich so frustriert und wütend, daß sie mit den Fäusten auf die Konsolen hämmerte. Joanna hätte ihren rechten Arm dafür gegeben, ihren alten Bluthund zurückzubekommen. Aber der Mech war während ihres Aufenthalts auf Dogg Castilla zugeteilt worden, und Ravill Pryde weigerte sich, das rückgängig zu machen.
»Es wäre Verschwendung«, hatte er seine Haltung begründet. »Wir freuen uns, daß du für eine letzte glorreiche Schlacht zu uns zurückgekehrt bist, aber MechKriegerin Castilla hat den Mech im Verlauf seiner Reparatur umgebaut und neu konfiguriert. Da er damit perfekt ihren Fähigkeiten angepaßt ist, wäre es unnütz, wenn du ihn jetzt für deine Anforderungen umkonfigurierst und Castilla die ganze Arbeit noch einmal machen müßte, wenn du hinterher zu den Heimatwelten abgeflogen bist. Zur Zeit sind drei Mechs als Reservemaschinen verfügbar, Überlebende der Schlacht von Tukayyid, wenn auch ohne ihre Piloten. Wähle einen davon aus, Joanna. Nein, versuche gar nicht erst, zu argumentieren. Es ist meine Entscheidung, frapos?«
Joanna hatte ihre Wut im Zaum gehalten und die Nemesis ohne weitere Beschwerde akzeptiert.
»Aidan Pryde hat während des größten Teils seiner Laufbahn eine Nemesis gesteuert, nicht wahr?« fragte Diana jetzt.
»Ja, und er ist in einem Waldwolf gestorben, der ihm Unglück brachte. Diese Nemesis ist noch viel unglückseliger.«
»Hör auf, Joanna. Du machst mir Angst. Du wirst nicht sterben. Dafür bist du zu bösartig.«
»Ja, ich bin bösartig, und soweit ich es mitbekommen habe, ist es das widerwärtige Schicksal bösartiger Kratzbürsten, im Bett zu sterben.«
»Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Wenn du nicht in der Schlacht fällst, wird dich während eines deiner Wutausbrüche der

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