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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Die Felswände neigten sich auswärts, statt lotrecht in den Himmel zu steigen wie in anderen Teilen der Schneise. Sie waren auch nicht so hoch, wenn auch immer noch hoch genug. Wahrscheinlich lag das an den Felsmassen, die durch die Verteidiger der Inneren Sphäre weggesprengt worden waren.
Freigeburten! Und jetzt müssen wir gegen noch eine Bande von ihnen kämpfen. Was ist schlimmer? Die Verkommenheit der Inneren Sphäre oder der Verrat des Wolfsclans? Wahrscheinlich die Innere Sphäre. Die Wölfe sind zumindest Clanner. Und im Augenblick würde ich lieber einen Wolfskrieger auseinandernehmen als einen aus der Inneren Sphäre. Aber beide wären mir recht. Beide wären mir recht.
Sie wollte den Blick wieder senken, als ihr etwas ins Auge stach. »Hast du das gesehen?«
»Was, Joanna?«
»Einen Lichtblitz. Nur ganz kurz, aber ich habe ihn deutlich gesehen. Möglicherweise eine Reflexion. Aber woher könnte das Licht gekommen sein?«
»Wahrscheinlich war es gar nichts. Eine optische Täuschung.«
»Wir sollten zurückkehren. Bevor es hell wird. Hier gibt es nichts zu sehen. Nichts zu…« Sie verstummte.
»Bist du in Ordnung, Joanna?«
»Still.«
Das undefinierbare Geräusch wurde lauter, dann wurden sie und Diana plötzlich von einem Regen aus Kies und Schotter überschüttet. Ein Teil der Steinchen traf sie schmerzhaft am Kopf. Der Steinhagel hielt zwei, drei Sekunden an, dann versiegte er.
Joanna kämmte sich den Schmutz aus dem Haar, aber der größte Teil fiel geradewegs in ihren Mantel. Diana kam näher. »Was war das? Ich meine, abgesehen von einer Menge Steine und Dreck, die uns auf den Kopf gefallen ist.«
»Irgend jemand hat da oben etwas losgetreten.«
Sie faßte Dianas Arm und führte sie auf die andere Seite der Schneise, von wo sie beide nach oben starrten. Ein weiterer Steinschauer stürzte ins Tal. Selbst im Dunkeln konnte Joanna erkennen, daß er durch Aktivitäten nahe des Kamms der Felswand ausgelöst worden war. Dieser wurde von einer schwachen Lichtaura nachgezeichnet.
»Was könnte das sein, Joanna?«
»Wonach sieht es aus?«
»Da oben ist jemand.«
»Genau das denke ich auch. Aber wer?«
»Vielleicht haben die Geister einen Club oder…«
»Das waren genug Witze für heute, Diana. Ernsthaft.« »Die Wölfe?«
»Niemand anderes. Sie treiben irgend etwas da oben, und ich bezweifle, daß es harmlos ist. Ich denke, wir werden mal nachsehen gehen. Schaffst du das?«
»Du meinst, an diesen Felsen hochklettern?«
»Was? Hast du dein Training als Jungfalkin vergessen?«
»Nein, habe ich nicht. Aber damals hatten wir Ausrüstung, und pechschwarz war es auch nicht. Diese Wände sind so steil.«
»Das schaffen wir schon. Es ist vielleicht steil, aber hier kommt man leichter nach oben als irgendwo sonst in der Schneise. Durch die Verschüttung wurde der Paßboden angehoben, und die Klippenwände haben eine sanftere Neigung.«
»Das hört sich alles sehr logisch an, aber ich könnte trotzdem noch etwas Überzeugung gebrauchen.«
Joanna band sich den Umhang fest um den Körper, dann rannte sie los und sprang hoch, um einen sicheren Halt zu packen. Diana sah ihr einen Augenblick hinterher und stieß einen leisen Fluch aus, den sie von freigeborenen Dörflern gelernt hatte. Dann band sie sich wie Joanna den Mantel um und folgte ihr.
Als sie sich dem Gipfel der Steilwand näherten, schmerzten beiden Kriegerinnen die Arme. Während der Kletterpartie waren sie überraschend selten ausgerutscht oder ins Leere getreten, aber trotzdem hatte sie mehr Kraft gefordert als je ein Überlebenstraining. Das Ertasten von Hand- und Fußhalten, die Suche nach allem, was irgendwie Halt bot – all das hatte ihr Fortkommen verlangsamt. Trotzdem wußte Joanna, daß sie ihren Erfolg ganz dem Kriegertraining verdankten. Immerhin kannte sie die gnadenlose Härte dieser Ausbildung aus beiden Blickwinkeln, aus der einer Kadettin und späteren Kriegerin, und ebenso aus der einer Falknerin.
Gedämpfte Maschinengeräusche und ein paar leise Stimmen drangen zu ihnen herab. Beide wurden lauter, je höher sie kamen, aber nicht deutlich genug für eine Identifikation.
Jetzt lag der Kamm unmittelbar über ihnen. Diana war neben Joanna, keinen Meter entfernt. Joanna fragte sich, ob sie dieselbe Erschöpfung gepaart mit dem widersinnigen Drang verspürte, weiterzuklettern.
»Was nun?« fragte Diana.
»Den Geräuschen nach zu urteilen, sind wir nicht mehr weit vom Hauptgeschehen entfernt.«
»Was meinst du, was es ist?«
»Irgendeine

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