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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
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lief rot an, und er gestikulierte heftig, während er sprach. »Jaffray, ich respektiere Sie als MechKrieger, aber Sie sind nur zu Besuch bei dieser Einheit, und kein wahrer Highlander. Ich habe Ihnen gesagt, der Oberst hat Ihren Plan untersucht und verworfen.«
Loren verstand Huffs Erregung nicht. Er stellte keine Bedrohung für den Mann dar. »Wo liegt das Problem, Major? Ich habe nur auf eine Möglichkeit hingewiesen.«
Huff mußte wohl erkannt haben, daß er überreagiert hatte, und nahm sich zusammen. Er atmete mit verkniffenem Mund ein und ließ die Luft langsam wieder entweichen, um sich zu beruhigen.
»Das ist es nicht allein, Jaffray. Sie hatten Mulvaney in Ihrer Hand und haben sie ziehen lassen. Einige von uns im Stab finden, Sie haben sich zurückgehalten, und hätten Sie das nicht getan, wäre dieser ganze Spuk schon vorüber.«
Plötzlich verstand Loren. »Major, ich versichere Ihnen, ich habe sie nicht ziehen lassen. Sie ist entkommen. Ich habe sie nicht in Stücke geschossen, weil eine verdammt hohe Chance bestand, daß ich zuerst ins Gras gebissen hätte. Wir mußten zusammenarbeiten. Hätte ich gewußt, daß sie sich so abrupt verabschieden würde, hätte ich mich anders verhalten.«
Loren hörte die Worte von seinen Lippen kommen, aber er glaubte sie selbst nicht. Tief im Innern wußte er, daß er dort unten im Schlamm des Tilman nichts anders gemacht hätte.
»Ich verstehe… denke ich«, sagte Huff und klang um nichts überzeugter als Loren. »Aber ich kann mir den Gedanken nicht verkneifen, daß dies alles vorbei wäre, hätten Sie Mulvaney ausgeschaltet. Jetzt werden gute Männer und Frauen sterben müssen, so sehr wir auch versuchen, uns an die Gefechtsorder zu halten.«
Huff hatte recht, aber so war der Krieg – Menschen kämpften und starben. Sie waren Krieger, und ihre Arbeit bestand darin, andere Krieger zu töten. Sie konnten nur ihre Pflicht tun.
»Gehen wir«, meinte Loren. »Schlagen wir zu und bringen es hinter uns.«
26
    SBVS-Festung N001, ›Das Kastell‹, Northwind
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
    5. Oktober 3057

    Am nächsten Morgen stürmte Loren im Zentrum der vorrückenden BattleMechlinie das Sandufer des Tilman hinauf. Trotz des Wärmestaus, der eine längere Laufstrecke normalerweise begleitete, blieb der Gallowglas bis jetzt relativ kühl. Alle funktionsfähigen Wärmetauscher waren in Betrieb, aber wenn er erst einmal die Waffen einsetzte, würde die Temperatur in der Pilotenkanzel schnell steigen. Hitzestaus waren die Nemesis jedes MechKriegers, aber sie ließen sich nicht vermeiden. Man mußte einfach mit ihnen leben.
    Der Fluß war an dieser Stelle breiter, trotzdem jedoch war die Strömung sehr viel stärker. Die Felsformationen, die auch weiter stromabwärts gelegentlich auftauchten, waren hier weit häufiger, und irgendwie wirkten sie bedrohlicher. Vielleicht war es ja nur die Anspannung der Jagd, aber Loren spürte, daß diese Schlacht noch heftiger toben würde als ihr erstes Aufeinandertreffen.
    Er erinnerte sich an Huffs Vorwurf und auch an seine Begegnung mit Mulvaney am Boden des tiefen Flusses. War es Angst gewesen, die ihn daran gehindert hatte, auf sie zu feuern, als sie einander umklammert hielten? Loren hatte sich vorher noch nie von der Möglichkeit einschüchtern lassen, zu sterben, aber was sonst hätte ihn dazu bewegen können, mit ihr zu kooperieren, statt seinen Untergang zu riskieren? War es die Erinnerung an den Tod seines Vaters auf einer vergessenen Welt in einem dunklen, geheimnisvollen, unerklärten Krieg gewesen? Als ob das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, hatte Mulvaneys Flucht im Widerspruch zum Erfolg seiner Mission gestanden. Statt ein schnelles Ende zu finden, artete der Konflikt jetzt in einen langen Feldzug aus.
    Die Nahortung riß ihn aus diesen düsteren Gedanken, als sie voraus mehrere Ziele anzeigte. Loren rief sofort die Karte des Flusses und des Kastells auf. Laut der Darstellung liefen die Flußufer auf einen Punkt an den Wasserfällen zu, die den Zugang zum Bunker beschützten, und wurden dabei immer schmaler. Die Klippen waren fast fünfzig Meter hoch und für die meisten Mechs unbezwingbar. Durch den dichten Wald zu beiden Seiten wären sie gezwungen, in einem engen Trichter zu kämpfen, der am Wasserfalleingang endete. Noch waren ihre Feinde zu beiden Seiten des Tilman über drei Kilometer verteilt. Ein Teil von ihnen mußte schon das Innere des Kastells erreicht haben, aber die Mechs am Ende der Marschkolonne

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