BattleTech 27: Highlander Gambit
kämpfte, den Mech auf den Beinen zu halten. Die Maschine schien sich seinen Anstrengungen zu widersetzen, und über die Feedbackschleifen des Neurohelms packte ihn ein heftiges Schwindelgefühl. Loren war so im Bann der sinnlichen Erfahrung des Kampfes, daß er den Temperaturanstieg durch den kurzen Sprung kaum wahrnahm. Er ignorierte ihn und feuerte die Sprungdüsen ein zweitesmal ab, wodurch er den Giganten aus Stahl und Keramik noch einmal in den Himmel über Northwind schleuderte.
Als das Schlachtfeld unter ihm in Sicht kam, stellte Loren fest, daß der Kampf begonnen hatte. Ein Greif der Konsulargarde schien seine Flucht abgebrochen und sich dem Ansturm von Lorens Truppen entgegengestellt zu haben. Er feuerte mit tödlicher Präzision seine PPK gegen die direkt auf ihn einstürmenden Mechs ab. Ringsum schlugen Raketen ein, aber der Mech wankte nicht und machte auch keine Anstalten, die Flucht zu ergreifen. Anscheinend hatte der DavionMechKrieger seinen Greif im flachen Wasser postiert, um ihn zu kühlen, und feuerte alles ab, was er hatte. Von den Wärmetauschern an den Füßen des Mechs stieg Dampf auf.
Lorens Team Blau hing rings um ihn herum in der Luft. Raketensalven zuckten vom Boden empor an ihm vorbei und schlugen in Füllers Dunkelfalken ein. Schrapnells und Panzertrümmer hagelten auf die Bäume hinab. Noch im Flug senkte Loren die PPK und suchte nach einem Ziel. Da. Ein Nachtschatten, einer von Mulvaneys Highlandern. Der Mech drehte gerade im Lauf herum, um einen von Lorens Bodenmechs mit dem schweren Impulslaser einzudecken. Loren löste die PPK aus, sobald die Sichtprojektion eine Zielerfassung bestätigte. Aber der grellblaue Energieblitz verfehlte den Highlander-Mech um Zentimeter und spie eine Fontäne von Sand und Steinen in die Luft.
Der Gallowglas machte sich für Lorens Geschmack zu früh wieder auf den Weg nach unten, aber das Cockpit schien jetzt schon eine Sauna. Da er kein geeignetes freies Gelände zur Landung sah, überließ er es dem Mech, sich einen Landeplatz auszusuchen, und der krachte in eine riesige Eiche wie ein Gladiator, der sich auf seinen Gegner warf. Der jahrhundertealte Baum hatte dem Aufprall von siebzig Tonnen BattleMech nichts entgegenzusetzen und brach in der Mitte auseinander, was Loren den nötigen Widerstand lieferte, um den Gallowglas aufrecht zu halten.
Ein schneller Blick auf den Sekundärmonitor, und Loren war über die Position der gegnerischen Einheiten im Bilde. Es schien, daß eine Handvoll Mechs gestoppt hatte und die Angreifer hinzuhalten versuchte, um den übrigen einen Durchbruch zum Kastell zu ermöglichen. Weiter flußabwärts erzwang Huffs Sturmangriff Mechgefechte auf kürzeste Distanz. Nach allem, was Loren den Daten entnehmen konnte, war es Huff nicht gelungen, die gegnerischen Reihen wie geplant zu durchstoßen. Die Lage konnte sich nur noch verschlimmern, weil sich jetzt einige Schweber, Savannah Masters und Pegasi über den Fluß in Huffs Flanke bewegten.
Wenn sie Glück hatten, würde MacLeod rechtzeitig eintreffen, um ihren Vorstoß zu verstärken. Jedenfalls schnitt Lorens Truppe dem Feind den Weg zum Kastell ab. Wenn wir uns hier durchsetzen, könnten ein paar gutplazierte Schüsse allem ein Ende machen.
Der nächste Sprung war von Beginn an schwieriger. Kaum hatte sich der Gallowglas über die Baumkronen erhoben, als der Mech schon von allen Seiten mit Laserfeuer eingedeckt wurde. Viele der grellen Lichtimpulse verfehlten ihr Ziel, aber einige trafen auch und kochten die Panzerung von der schwach geschützten Rückenpartie des Stahlriesen. Der Schweiß rann an Lorens Armen hinab, während der Sekundärschirm ihm auf der in Grün und Braun dargestellten Silhouette seines Mechs die Pockennarben der Einschläge zeigte. Noch war kein Treffer bedrohlich, aber der Kampf hatte ja auch gerade erst begonnen.
Loren suchte nach einem Ziel und bemerkte den Renegaten - Nachtschatten, der sich parallel zu seiner Flugbahn am Ufer entlangbewegte. Der Pilot mußte ihn im selben Moment bemerkt haben, in dem Loren das Fadenkreuz auf ihn zog. Beide BattleMechs schienen ihre Geschütze wie in einem tödlichen Ballett langsam auf den anderen auszurichten, und in Lorens Cockpit schrillte die Feindwarnung auf. Sein Gegner hatte ihn erfaßt. Als Antwort änderte der Capellaner die Flugbahn seiner Maschine und bewegte sie weiter in Richtung Fluß. Mit größerer Sorgfalt richtete er noch einmal die PPK und die schweren Laser auf den Nachtschatten. Der Renegat
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