BattleTech 27: Highlander Gambit
Großvaters, sie haben mich auf diesen Moment vorbereitet. Er konnte nicht wissen, daß ich hierher kommen würde, aber irgendwie ist es so gekommen. Karma… oder Schicksal? Nein. Ich gehöre zuerst und vor allem anderen zu den Todeskommandos. Ohne den Kanzler wäre ich nicht hier.
Zum erstenmal in seinem Leben hatte Loren das Gefühl, irgendwohin zu gehören, statt nur Teil eines größeren Ganzen zu sein. Das Gefühl war tief und aufwühlend, beinahe überwältigend. Um sich wieder in den Griff zu bekommen, konzentrierte er sich auf den Ausdruck, den Carey ihm überreicht hatte. Der einzige Angelpunkt, an dem er sich festhalten konnte, war seine Mission.
Ich muß die Northwind Highlanders neutralisieren.
Wenn Carey, Füller und Frutchey ihn für einen der ihren hielten, umso besser.
Carey bemerkte Lorens Verwirrung und wechselte lächelnd das Thema. »Es scheint, daß der Sturm des Kastells gute, aber langsame Fortschritte macht. Laut der Mitteilung konnten sie Teile der Festung erobern, mußten sie allerdings regelrecht ausgraben, weil die Davions sie gesprengt hatten. Die Jäger, die täglich über uns hinwegfliegen, sind unterwegs, um unsere Truppen im Flußtal zu bombardieren, aber MacLeod hat eine dichte Flugabwehr organisiert. Der Oberst erwartet, noch heute nachmittag den Bunker vollends einzunehmen. Die Gurkhas kämpfen sich den Weg frei.«
Beim Durchlesen des detaillierten Berichts stellte Loren fest, daß die Verluste beim Sturm des Kastells minimal waren, allerdings hatten die Highlanders kostbare Zeit verloren.
Jake Füller zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich fange an zu glauben, daß wir mit diesem Auftrag noch Glück hatten. Das Kastell ist nicht leicht zu knacken.«
Loren reagierte sofort. »Machen Sie sich keine Illusionen, Jake. Dieser Auftrag ist auch keine Marik-Teeparty. Wie sieht's mit der Verbindung zum Regiment aus, Laurie?«
Carey wedelte mit der Hand. »Unsicher. Die Lanze, die MacLeod hinter uns hergeschickt hat, holt auf, aber es ist schwierig, das Signal sicher zu erfassen. Aber sie empfangen unsere Datenüberspielungen, und wenn sie erst einmal abmarschieren, wird unsere Vorarbeit ihre Reisezeit um einige Stunden abkürzen.«
»Wenigstens etwas. Na gut, heute nacht marschieren wir in enger Deltaformation weiter, Carey übernimmt die Spitze, ich die rechte Flanke. Noch zwei Tage quer durch die Hölle, und wir stehen vor Tara. Ich möchte, daß alle aufgeweckt und munter sind. Wir wissen nicht, wo die 3. Royals stehen, und ich habe keine Lust, blindlings zwischen ihre Reihen zu stolpern.«
»Wie sehen unsere Pläne aus, wenn wir die Außenbezirke der Stadt erreicht haben, Major?« fragte Füller.
»Wir verstecken unsere Mechs im Marschland und gehen zu Fuß weiter.«
»Sir?« Frutchey klang wenig erfreut.
»Haben Sie damit Probleme, Commander?«
»Well, Sir, zu Fuß haben wir kaum Waffen zur Verfügung. Wenn wir in Schwierigkeiten geraten, werden wir kaum die Mittel haben, damit fertigzuwerden.«
»Frutchey, wir sind nicht hier, um nach Schwierigkeiten zu suchen. Wir sollen Informationen sammeln. Ich weiß auch, daß es an Bord unserer Mechs sicherer ist, aber irgendwie bezweifle ich, daß die Davion Guards uns einladen werden, in unseren Mechs das Fort zu besichtigen. Sich mit einem Mech unbemerkt in eine Stadt einzuschleichen ist selbst für mich kaum zu schaffen. Ein guter MechKrieger wägt seine Möglichkeiten und die seines Gegners gegeneinander ab. Die Mechs bleiben im Wald. Wir werden uns in die Stadt schleichen, ein paar Bilder schießen und uns eine Vorstellung davon verschaffen, wo sie ihre Mechs, die Panzer und das HQ untergebracht haben. Dann verschwinden wir wieder. Kein Schußwechsel, keine Heldentaten. Dafür gibt es mehr als genug Zeit, wenn der Oberst und der Rest des Regiments eintreffen. Ohne unsere Informationen würde das Regiment im dunkeln tappen.«
»Wir gehen also alle in die Stadt?« fragte Füller.
»Nein. Einer von uns bleibt bei den Mechs und spielt Rückversicherung. Wenn wir gefangen werden, kann er mit allen Daten, die wir bis dahin zusammengetragen haben, fliehen.«
»Wird es soweit kommen, Major?« fragte Frutchey.
Carey nahm Loren die Antwort ab. »Es könnte sein, also sollten wir uns darauf vorbereiten. Wenn die Royals in Tara stehen, werden sie uns als Feind betrachten. Keine Neutralität, keine Regeln. Wir könnten sehr wohl gefangengenommen oder gleich erschossen werden. Und wenn man uns gefangennimmt,
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