BattleTech 27: Highlander Gambit
sehr, daß sie den Hinterhalt überlebt hatte.
Oberst MacLeod trat zu ihm und legte beide Hände auf Lorens Schultern. Als er ihm in die Augen sah, entdeckte Loren einen Funken von Neid, als wünschte sich MacLeod, diese Mission selbst leiten zu können. Aber Loren sah noch etwas anderes, das ihn an seinen Großvater erinnerte. All die Erzählungen und Legenden von Northwind schienen in diesem Augenblick zum Leben zu erwachen, und er verstand, daß er ein Teil dieses Volkes war.
Ich bin nicht nur durch meine Geburt ein Highlander. Es steckt in mir drin. Es ist ein Teil von mir. Etwas in meinem Blut, das ich nicht verleugnen kann.
»Wir werden nur ein paar Tage hinter Ihnen sein. Ihre Signallanze wird sechs Stunden nach Ihnen aufbrechen. Viel Glück, junger Mann. Mögen Ihre Vorfahren mit Ihnen ziehen.«
Chastitys Marodeur II und ihre BefehlsLanze arbeiteten sich langsam durch die felsigen Stromschnellen des Tilman. Hinter ihr lag die Schlacht, an der sie nicht hatte teilnehmen können. Hinter ihr lagen ihre Vergangenheit, ihre Freunde, alte Verbündete. Hinter ihr lag Loren Jaffray, der Mann, der ihr Leben und das ihrer Gefolgsleute auf den Kopf gestellt hatte. Der Mann, der Northwind in einen Glutherd politischen und militärischen Aufruhrs verwandelt hatte.
Der Mann, den sie nicht vergessen konnte. Der Mann, von dem sie sich sicher war, daß er die Highlanders vernichten würde.
»Zerhackte Botschaft vom Kastell«, meldete Commander O'Leary über die Funkverbindung.
»Wie ist die Operation gelaufen?«
»Anscheinend hat eine Einsatzgruppe aus MacLeods Regiment unserer Nachhut mit sprungfähigen Mechs den Weg abgeschnitten. Sie haben unsere Truppen auf dem Feuerdeck erkannt und konnten uns schweren Schaden zufügen. Wir haben im Moment nur zwei MechLanzen und einen Infanteriezug der Konsulargarde im Kastell. Der Rest unserer Nachhut wurde aufgerieben.«
Mulvaney kannte die Festung. Auch eine so kleine Truppe reichte bei weitem aus, einen Großangriff abzuwehren, aber nicht auf Dauer. Früher oder später mußte der Verschleiß sie zu Boden zwingen. Was sie überraschte, war der Einsatz sprungfähiger Mechs. Für Huff war diese Taktik zu subtil, er wählte grundsätzlich den direkten Schlagabtausch. MacLeod neigte zu derartigen Taktiken, aber er führte nur selten die Truppen in der vordersten Front an. Nein, es gab nur einen Mann, der bereit gewesen sein konnte, dieses Risiko einzugehen, Loren Jaffray. Verdammt, muß er sich ständig in mein Leben einmischen?
»Neue Befehle, Oberst Mulvaney?«
Chastity starrte mit leerem Blick auf den Sichtschirm, während ihr Marodeur II über die Felsbrocken kletterte. »Nein, wir ziehen wie geplant weiter. Marschall Bradford und Colonel Catelli warten bereits im Lager. Wir stoßen dort zu ihnen und treffen uns anschließend mit den 3. Royals, um MacLeod zu erledigen.« Ihre Stimme war leise und lustlos.
»Glauben Sie, daß MacLeod uns folgt?«
»Nein, O'Leary. Jedenfalls nicht sofort. Inzwischen hat er wahrscheinlich herausgefunden, daß ein Teil von uns nach Westen weitermarschiert ist, aber er kann sich nicht leisten, die Truppen im Kastell zu ignorieren, gleichgültig, wie viele oder wenige es sind. Sie könnten einen Ausbruch unternehmen und seine Nachhut angreifen. Und er kann nicht wissen, ob wir nicht den größten Teil unserer Truppen im Kastell gelassen haben. Er wird fast eine Woche brauchen, die Wahrheit herauszufinden, und bis dahin wird er schon verspielt haben.«
Es ist ein solider Plan. Ich kenne den Oberst und habe ihn auf seinen Kampfstil abgestimmt. So wie ich den Kampfstil jedes MechKrieger im Regiment kenne. Der einzige Joker in diesem Spiel ist Jaffray. Wenn sie auf ihn hören, ist alles vorbei. Er wird die Falle erkennen und unseren Sieg in eine verheerende Niederlage verwandeln.
Mulvaney war schockiert, daß sie keine Angst mehr vor einer Niederlage hatte. Die Andeutung einer Beteiligung der Highlanders am Tod von Konsul Burns hatte sie gegen ihre neuen Verbündeten Tod von Konsul Burns hatte sie gegen ihre neuen Verbündeten gekehrt. Benutzten Marschall Bradford und Colonel Catelli sie und ihr Wissen über das Regiment nur? Hatten sie die Wahrheit verdreht und gebeugt, um eine Davion-Landung in Tara zu erzwingen? Sie wußte, die Wahrheit würde nie ans Tageslicht kommen. Schlimmer noch, der Sieger würde entscheiden, was die Wahrheit war. Ihr Vertrauen in die Davions war erschüttert.
Das einzige, was sie daran hinderte, sich gegen sie zu kehren, war
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