BattleTech 27: Highlander Gambit
uns, eine Blutsverwandte. Eine Highlanderin bis ins Mark. Sie haben alle schon an ihrer Seite gekämpft. Erinnere dich an die Clans, Laddie. Madame Eisenherz habt ihr sie getauft. Carey, Sie haben auf Glengarry gegen die verdammten Skye-Rebellen unter ihr gedient. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hat sie eurer ganzen Kompanie kollektiv den Arsch gerettet, eh, Lassie?«
»Was schlagen Sie vor?« fragte Carey, die Plunckets Worte wie eine kalte Dusche in die Realität zurückgeholt zu haben schienen.
»Ich möchte wetten, Mulvaney hat von alledem hier nicht den Schimmer einer Ahnung«, meinte Loren vorsichtig. »Nur so ergibt es einen Sinn. Wenn sie herausfände, was in Tara vorgeht, könnte sie uns helfen, den Spieß herumzudrehen. Einer von uns wird sich auf den Weg ins Ausbildungslager begeben. Er wird vorgeben, überlaufen und sich Mulvaneys Highlandern anschließen zu wollen. Dort angekommen, wird er ihr alles erzählen, was wir hier entdeckt haben. Sie muß erfahren, was sich hier abspielt, und vor allem, was sich hier noch abspielen soll.«
Jakes Stirn war tief zerfurcht. »Sie sind sich ja wohl im klaren, daß Sie uns da ein enormes Risiko zumuten. Wenn Sie sich irren, erfährt sie, daß wir von ihren Plänen wissen. Ganz davon abgesehen, was mit uns passieren wird, wenn wir ihnen geradewegs in die Hände laufen.«
»Aber ich irre mich nicht, und das wissen Sie auch, Jake… In Wahrheit wissen Sie das alle. Wenn Mulvaneys Highlander die Seiten wechseln, haben weder Catelli noch die 3. Royals eine Chance.«
»Vielleicht sollten wir Oberst MacLeod um seine Meinung fragen«, schlug Frutchey vor. »Ich meine, das ist wirklich ein großes Risiko, nicht nur für uns, sondern für das ganze Regiment.«
Jaffray schüttelte den Kopf. »Keine Zeit. Teufel, wir können jeden Moment entdeckt werden, und damit wären all unsere Pläne Makulatur. Nein. Wir müssen handeln, und zwar sofort. Ich akzeptiere die volle Verantwortung für diese Entscheidung.«
Ich weiß, daß ich recht habe. Alles spricht dafür. Ich kann nur hoffen, daß wir Mulvaney erreichen.
»Ich werde gehen«, erklärte Commander Füller. »Ich kenne sie am längsten. Mir wird sie zuhören.«
»Nein«, schnitt Jaffray ihm das Wort ab. »Ich habe eine bessere Idee.«
Ich wünschte, ich könnte selbst gehen…
»Es gibt jemanden, dem sie noch eher glauben würde.« Er wandte sich an Pluncket. »Sir, Sie und Major Mulvaney stehen sich ziemlich nahe, nicht wahr?«
»Ich, Laddie? Aye«, meinte Pluncket und klopfte auf sein künstliches Bein. »Aber ganz offen gesprochen, es ist lange Jahre her, daß dieser Krieger ins Feld gezogen ist. Und Spionage war noch nie meine Stärke.«
»Wenn einer von uns geht, könnte Mulvaney einen Trick oder eine Falle vermuten. Wenn Mister Pluncket vor ihrer Tür auftaucht, wird sie wissen, daß er nie versuchen würde, sie in einen Hinterhalt zu locken.«
»Bist du sicher, Laddie? Ich altes Kampfmuli war schon lange nicht mehr im Einsatz.«
»Ich bin sicher, Pluncket. Jake, als wir in die Stadt eingedrungen sind, habe ich am Stadtrand einen Rotunda-Panzerwagen gesehen. Erinnern Sie sich?«
»Ja.«
»Wie stehen die Chancen, daß Sie und Frutchey zurückschleichen und den Wagen stehlen können?«
Frutchey und Füller grinsten einander an. Offensichtlich lag ihnen diese Aufgabe. »Das schaffen wir schon.«
»Gut. Lassen Sie sich nicht aufhalten. Mister Pluncket, Sie begleiten die beiden. Nehmen Sie den Wagen und fahren Sie zum Ausbildungslager. Ich weiß, es ist nur eine Ahnung, und ich würde Sie nicht darum bitten, wenn ich meiner Sache nicht so sicher wäre. Mulvaney ist der Angelpunkt. Wenn es Ihnen gelingt, sie umzudrehen, bricht der ganze Davion-Plan zusammen.«
»Ich werde versuchen, Sie nicht zu enttäuschen, Major«, meinte Pluncket.
»Davon bin ich überzeugt. Wenn Sie Mulvaney sehen, würden Sie ihr eine Nachricht von mir überbringen?«
»Sir?«
»Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, hat sie erklärt, ich könnte den Ort für unser nächstes Treffen bestimmen. Sagen Sie ihr, es ist Tara. Sie wird es verstehen.«
So oder so, Mulvaney wird herkommen, entweder, um sich selbst von der Lage zu überzeugen, oder um mich aufzuhalten. Auf jeden Fall werde ich diesen Kampf ein für allemal zu Ende bringen.
Der alte Unteroffizier nickte. »Verstanden, Sir«, gab er zackig zurück, und nach dem Funken in seinen Augen zu urteilen, hielt Loren es durchaus für möglich, daß der alte Soldat damit wirklich recht
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