BattleTech 27: Highlander Gambit
konnten sie innerhalb von dreißig Minuten in Tara sein und das Blatt wenden. Catelli kicherte leise. Er war stolz auf seine Leistung.
Dank Lepeta habe ich die Highlanders diskreditiert und ihnen die Schuld am Tod dieses Trottels Burns in die Schuhe geschoben. Ich habe MacLeods Truppen zerschlagen und werde das Ende von Stirlings Einheit miterleben. Die anderen Regimenter werden sich ergeben, statt zu riskieren, daß ihre Familien und ihre Heimatwelt zu Asche verbrennen. und wenn nicht, habe ich keine Bedenken, dafür zu sorgen.
Bradford soll ruhig glauben, er habe das Kommando, solange das meinen Bedürfnissen dient. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er abreist, fällt oder mir melden muß. Bald werden Northwind und seine kostbaren Truppen mir gehören. Alles verläuft wie geplant, nichts ist dem Zufall überlassen.
Der Anruf eines seiner Offiziere unterbrach seine Träumerei. »Was ist los?« fragte er, als er den Kanal geöffnet hatte. »Sir, wie befohlen sind Mulvaneys Highlanders soeben vollständig
abgezogen. Ich dachte mir, Sie wünschen eine Vollzugsmeldung.« »Wovon reden Sie?«
Befohlen? Abgezogen? Wohin, zum Teufel, sollte Mulvaney ihre…
Nein!
»Sie hatte Anweisung von Ihnen, Sir. Eine Verlegung nach Tara.« »Nein!« kreischte Catelli durch die Kanzel seines Atlas. »Ihr Idioten, warum hat sich niemand den Befehl bestätigen lassen?«
Der Offizier war von Catellis Wutausbruch deutlich erschüttert. »Sie wollten nicht gestört werden, Sir…«
Catelli atmete tief durch und versuchte nach Kräften, sich wieder in die Gewalt zu bekommen. »Meldung an alle unsere Truppen. Das Lager wird auf der Stelle abgebrochen. Nehmen Sie Verbindung zu Kommandant Winchester auf und teilen Sie ihr mit, daß wir Mulvaney verfolgen. Mulvaney und ihre Truppen sind als Feinde zu betrachten und zum Abschuß freigegeben.«
»Sir?«
»Sie haben doch gehört was ich gesagt habe, Sie inkompetenter Schwachkopf! Ich will augenblicklich eine Verfolgung durch die gesamte Einheit. Und wenn die Piloten ihre BattleMechs persönlich anschieben müssen, um sie in Bewegung zu setzen!« Er schlug mit der Faust auf die Kommunikationskonsole und schaltete die Verbindung ab. Einer der Schalter riß ihm die Haut am Handgelenk auf. Als er den Neurohelm über den Kopf zog, wurde Catelli klar, daß er schwitzte, als befände sich sein Mech in vollem Gefecht. Zum erstenmal, seit er seinen Plan ausgearbeitet hatte, fürchtete er einen Fehlschlag. Das durfte er nicht zulassen. Dafür stand zuviel auf dem Spiel.
Loren Jaffray sah das hellblaue Fadenkreuz der Sichtprojektion über dem Rumpf des Pirscher rot aufleuchten. Er löste die mittelschweren Laser und die PPK aus und beobachtete zufrieden, wie das Feuer die Panzerung des überschweren Mechs langsam abschälte. Die Temperatur im Cockpit des mit Höchstgeschwindigkeit vorpreschenden Gallowglas stieg unaufhaltsam höher. Er drehte die schweren Laser, schaffte aber keine Zielerfassung mehr. Der Orion und der Pirscher reagierten auf seinen Sturmlauf mit ihrem enormen Raketenpotential und schleuderten eine Mauer flammender Projektile auf den heranrasenden Mech. Als die Flammenschweife der Raketen seinen Primärschirm ausfüllten, umklammerte Loren die Steuerknüppel und bereitete sich auf den Einschlag vor. Durch seine Geschwindigkeit gelang es ihm, einigen Gefechtsköpfen zu entgehen, aber mehr als die Hälfte der Raketen krachten frontal in seinen Gallowglas.
Ein Blick auf die Mechsilhouette des Sekundärschirms zeigte Dutzende roter Punkte, wo die Panzerung durchschlagen und interne Schäden zu melden waren. Und die Innentemperatur war so hoch, daß schon der Ausfall eines weiteren Wärmetauschers genügte, den Mech stillzulegen. Zwei Lasertreffer zuckten über Rumpf und Kopf seines Mechs. Der Kopftreffer ließ die Versiegelung des Kanzeldachs mit einem Schnalzen aufbrechen. Die Hitze im Innern des engen Cockpits glich der eines lodernden Scheiterhaufens. Es war eine trockene, bittere Hitze, und sie machte den Kampfkoloß kaum noch kontrollierbar.
Seine Sensoren zeigten, daß MacLeod und Djukowitsch seinen Platz eingenommen hatten. Füller, Frutchey und Carey versuchten, ihm Feuerschutz zu geben. Trotzdem hatte er kaum eine Chance, an den Davion-Mechs vorbeizukommen.
Mein Tod ist ein akzeptabler Verlust. Jetzt oder nie.
Er fuhr sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen, dann tat er, was keiner der 3. Royals erwartete: er aktivierte die Sprungdüsen und flog geradewegs auf ihre
Weitere Kostenlose Bücher