BattleTech 27: Highlander Gambit
genaues Bild von Loren Jaffray zu verschaffen.«
»Sie waren uns eine große Hilfe, Major.« Catelli rutschte aus der Bank und legte einen Creditschein als Trinkgeld auf den Tisch. »Ich rate Ihnen, unseren gemeinsamen Freund im Auge zu behalten. Männer wie Jaffray sind selten das, was sie zu sein vorgeben. Inzwischen werde ich meine Mittel einsetzen, um herauszufinden, ob er tatsächlich ein Agent ist. Wie immer weiß ich Ihre Loyalität dem Vereinigten Commonwealth gegenüber zu schätzen.« Mit einem Nicken drehte Catelli um und verließ das Cafe.
Chastity Mulvaney sah ihm nicht nach. Ihre Gedanken kreisten unermüdlich um die Fragen, die ihr zu schaffen machten, seit sie den Namen Loren Jaffray zum erstenmal gehört hatte.
7
Friedenspark, Tara, Northwind
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
17. September 3057
»Ich wollte hier mit Ihnen reden, Loren.« MacLeod schwenkte die Hand in einer weiten Geste, während er mit seinem Gast durch das Gelände wanderte. »Hier in unserem Friedenspark. Es ist eine der ältesten Parkanlagen der Inneren Sphäre. Der Erste Lord persönlich hat sie 2657 eröffnet. Selbst nachdem das Haus Davion die Highlanders vor dreihundert Jahren von Northwind vertrieben hatte, blieb er unbeschädigt.«
Loren verstand, was sein Gastgeber sagen wollte. Die Nachfolgekriege hatten ganze Städte verschlungen und praktisch keinen Ort der Inneren Sphäre unberührt gelassen. Daß auf Northwind ein Stück vom Glanz des Sternenbundes weiterexistierte, erhöhte den Reiz und den Wert dieses Planeten noch zusätzlich.
»Er ist wirklich wunderschön, Sir.«
»Und er hat eine beruhigende Atmosphäre. Ich komme immer hierher, wenn ich wichtige Entscheidungen zu fallen habe. Um hier im Park zwischen den Unsterblichen zu stehen und über die Geschichte und den Platz meines Volkes in ihr nachzudenken. Deswegen habe ich diesen Ort ausgewählt, um über den Vorschlag Ihres Kanzlers an den Cabal zu reden. Und Sie nach Ihrer Meinung über Thomas Mariks Kriegserklärung zu fragen.«
»Die hat mich nicht weniger überrascht als alle anderen, Oberst«, antwortete Loren, und das zumindest entsprach der Wahrheit. Am Abend zuvor hatte er Mariks Ansprache gesehen, der die schockierende Meldung von Angriffen auf Systeme der Mark Sarna durch Marikund Liao-Truppen gefolgt war. »Wer hätte erwartet, daß Victor Davion Thomas über den Tod seines Sohnes belügt und einen Doppelgänger an die Stelle des Jungen setzt?«
MacLeod grunzte. »Eine ganze Menge Leute. Der Prinz scheint in seiner Machtgier keine Grenzen zu kennen. Sehen Sie sich doch nur an, was er mit den Highlanders gemacht hat – seit Glengarry hält er uns zum Narren. Weder Verträge noch Versprechen oder Ehre scheinen irgendeine Bedeutung für ihn zu besitzen.«
Loren blieb vor einer der strahlend weißen Marmorstatuen stehen. Der in den Sockel eingravierte Name war General Benjamin Jenkins Novak, Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte. Er studierte die strengen, aber edlen Züge des Standbilds.
»Dann hat mich der Kanzler genau im richtigen Augenblick hergeschickt. Das Angebot, das er Ihnen macht, würde all das Unrecht, das Ihnen zugefügt wurde, wettmachen.«
»Lassen Sie hören.«
Loren sah keinen Grund, hinter dem Berg zu halten. »Die Highlanders haben lange darauf warten müssen, Northwind in Besitz zu nehmen, und der Kanzler versteht, was das für Ihr Volk bedeuten würde. Er bietet Ihnen daher Unterstützung für den Versuch an, einen unabhängigen Planet Northwind zu etablieren. Nicht nur capellanische Unterstützung, sondern auch die des Hauses Mariks.«
»Ist Ihnen klar, was Sie da sagen, Jaffray?«
»Allerdings, Sir. Zwei Jahrhunderte lang war das Haus Liao nicht in der Lage, sein Versprechen zu erfüllen und Northwind Ihrem Volk – unserem Volk zurückzugeben. Jetzt ist Sun-Tzu bereit, die Highlanders bei ihrem Kampf um die Freiheit zu unterstützen.«
»Mein Volk wird nicht den einen Fürsten gegen den anderen eintauschen. Wenn Ihr Kanzler denkt, wir würden ihn an Stelle Victor Davions als unseren Lehnsherren anerkennen, verschwenden Sie hier Ihre Zeit.«
»Nein, Sir, das ist keine Bedingung. Sun-Tzu wird einen Versuch der Highlanders unterstützen, die völlige Unabhängigkeit Northwinds festzuschreiben, ohne Wenn und Aber. Wenn Sie dieses Angebot annehmen, wird er Northwind offiziell als unabhängigen Planeten anerkennen. Und er ist sicher, daß er auch eine entsprechende Anerkennung durch Thomas Marik garantieren kann.«
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