BattleTech 27: Highlander Gambit
ihrem Kinn heute morgen, Major?« fragte Mulvaney.
»So gut wie Ihren Rippen, hoffe ich, Major«, gab Loren zurück. Er wollte es nicht zugeben, aber seine Kinnlade schmerzte noch ziemlich vom Kampf in der vorherigen Nacht.
MacLeod kicherte wieder, als er sich an die Prügelei erinnerte. »Also, Major Jaffray. Sie haben erwähnt, daß der Kanzler mir ein Geschenk mitgeschickt hat.«
»Ja, Sir. Einen neuen Hunnen. Einen fabrikneuen BattleMech.«
»Ausgezeichnet! Was halten Sie davon, wenn wir ihn gleich einmal ausprobieren?«
»Sehr gerne, Sir. Er steht einsatzbereit am Raumhafen. Unglücklicherweise habe ich keinen Mech.« Lorens Enttäuschung war echt. Seit seinem ersten Tag am Steuer eines BattleMechs hatte seine Begeisterung nicht nachgelassen. Für ihn war es eine Methode, zu entspannen, und das, obwohl er einige der gefährlichsten und tödlichsten Augenblicke seiner Karriere im Cockpit eines Mechs erlebt hatte. Wenn er einen Mech steuerte, erlebte er ein Gefühl der Vollständigkeit, das ihm sonst nicht nur fehlte, sondern nach dem er geradezu süchtig war.
»Kein Problem. Ich benutze in der Regel einen Gallowglas. Den können Sie steuern, während ich mir ansehe, was ein Hurone so bringt.«
Loren nickte. Er hatte schon einmal einen Gallowglas gelenkt. Dieser Mechtyp ähnelte in seiner humanoiden Konstruktion einem Greifen und war ebenso gut darin, einen gegnerischen Mech niederzukämpfen.
»Ich werde das südliche Trainingsgelände für Sie klarmachen lassen, Sir«, meinte Mulvaney.
»Ausgezeichnet. Warum schließen Sie sich uns nicht an?«
Mulvaney schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich entschuldigen, ich muß noch ein paar andere Angelegenheiten klären.« ihr unterkühlter Blick machte Loren klar, daß sie ihm ihre Niederlage im Pub noch nicht vergeben hatte.
»Zu schade«, meinte er. »Wenn Sie im Cockpit nur halb so gut sind wie bei einer Schlägerei, hätte das eine echte Herausforderung dargestellt.«
Mulvaney kniff die Augen zusammen. »Major Jaffray, ich versichere Ihnen, ich bin am Steuer eines BattleMechs weit besser als mit den Fäusten. Beten Sie lieber, daß Sie sich niemals am falschen Ende dieser Begabung finden, Sir.«
Damit drehte sie auf dem Absatz um und marschierte einen Seitengang hinab, während MacLeod und Loren ihren Weg in Richtung der riesigen Mechhangars am entfernten Ende des Forts fortsetzten.
Eine Stunde später standen MacLeod und Loren mit ihren riesigen Kampfmaschinen auf dem Trainingsgelände der Highlanders. Ringsum erstreckten sich sanfte Hügel, bedeckt von hohem, saftigem, in der Morgenbrise wogendem Gras. In der Ferne sah man das berühmte Moor von Tara.
BattleMechs waren nun schon seit sechshundert Jahren der Höhepunkt der Militärtechnologie. Lorens über zehn Meter aufragender Gallowglas konnte in gestrecktem Galopp Geschwindigkeiten von über 65 km/h erreichen und besaß mit einer Sprungweite von neunzig Metern sogar begrenzte Flugmöglichkeiten. MacLeods neuer Hurone schaffte sogar über 80 km/h.
Bewaffnet mit Partikelprojektorkanonen, Impulslasern, Kurz- und Langstreckenraketen und vielfältigen elektronischen Störsendern verfügte ein Mech über enorme Feuerkraft – genug, um ohne Unterstützung eine ganze Stadt in Schutt und Asche zu legen. Und er war beweglich. Kein Panzer hatte sich je in die Lüfte erhoben, um einen anderen Panzer anzuspringen. Ebensowenig, wie ein Panzer jemals einen anderen mit seinen gewaltigen Händen in Stücke gerissen hatte.
Als Loren die Helmeinstellungen korrigierte, erwachten die Lautsprecher in seinem Neurohelm zum Leben. »Funktest, Major Jaffray«, donnerte MacLeods Stimme.
»Bestätigt. Wie sieht die Strecke aus, Oberst?« fragte Loren, während er die Sensorplättchen des Neurohelms justierte, um den Kontakt mit der Kopfhaut zu verbessern. Ein guter Hautkontakt war wichtig, und wie viele MechKrieger rasierte auch Loren die Auflagepunkte, um eine optimale Verbindung zu garantieren.
»Wir laufen durch das Tiefmoor und auf der anderen Seite den Hang hinauf. Entlang der Strecke sind Panzer- und Mechattrappen aufgestellt. Schießen Sie auf alles, was Sie sehen. Die Computer unserer Mechs fahren das Standardtrainingprogramm und simulieren alle Schäden. Daran dürften Sie ja gewöhnt sein.«
»Nach Ihnen, Sir.«
»Aye, Lad«, kam die Antwort. Der schnellere Hurone trat in Aktion und lief dem Gallowglas davon. Loren drückte die Pedale durch und setzte den Mech in Bewegung. Der gewaltige Kreiselstabilisator des Gallowglas trat laut
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