BattleTech 27: Highlander Gambit
Catelli den Schrecken in Burns' Gesicht. Es war ein Zeichen von Schwäche, einer Schwäche, die er kontrollieren und manipulieren konnte.
»Meine Agenten melden, daß MacLeods Regiment sich gestern heimlich in den Caithness Woods versammelt hat.«
»Im Wald? Warum, in des Prinzen Namen, sollten sie sich dort versammeln?«
»Nach dem, was meine Leute mir gemeldet haben, handelte es sich um eine Art rituelle Zeremonie. Scheiterhaufen, Dudelsackmusik, das ganze Brimborium. Vielleicht wollten sie unseren Abhörgeräten im Fort entkommen. Jedenfalls scheinen sie zusammengekommen zu sein, um die Kündigung ihrer Vereinbarung mit dem Vereinigten Commonwealth über Northwind zu besprechen.«
»Was soll das heißen?«
»Dieser Major Jaffray soll sich mit den Highlanders getroffen haben, um gegen unsere rechtmäßige Oberhoheit auf Northwind zu hetzen. Er hat sie aufgewiegelt, sich gegen uns zu erheben.«
»Das ist doch ein Witz.«
»Ich wünschte, es wäre so, Konsul. Aber unser capellanischer Gast ist sogar so weit gegangen, ihnen bei dem Kampf gegen uns die Hilfe der Konföderation anzubieten. Es ist alles Teil der Welle von Rebellionen und Terroranschlägen, die Liaos Agents Provocateurs anzetteln. Ich möchte Ihnen Ihre Stimmung nicht noch weiter verderben, aber wir haben mehrere Hinweise darauf erhalten, daß dieser Major Jaffray auch hinter dem Attentat auf Oberst MacLeod stecken könnte.«
»Woher haben Sie diese Hinweise? Sind Ihre Quellen verläßlich?«
»Sie sind anonym, Konsul, aber in der Vergangenheit haben sie sich als zuverlässig erwiesen.«
»Aber wurde Major Jaffray bei diesem Angriff nicht selbst verwundet?«
»Eine Fleischwunde, Sir. Anscheinend sollte sie den Verdacht von ihm ablenken.«
Diese Eröffnung traf Drew Burns noch schwerer, als Colonel Catelli gehofft hatte. Der Diplomat zog ein Taschentuch hervor und tupfte sich den plötzlich ausbrechenden Schweiß von der Stirn.
»Verdammt! Attentäter laufen frei herum, Oberst MacLeod verweigert direkte Befehle des Heereskommandos, ein Capellaner stachelt zur Rebellion an, und ringsum bricht der Krieg aus. Colonel Catelli, wenn Sie irgendwelche Vorschläge haben, wie Sie mir helfen können, all das in Ordnung zu bringen, würde ich sie gerne hören.«
Catelli verschränkte die Hände im Rücken und mußte sich zusammennehmen, um nicht laut aufzulachen.
Wie ich es erhofft hatte. Es war beinahe zu einfach. Eines Tages werden dieses Büro, dieser Schreibtisch, diese Welt mir gehören. Mit den richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt bringe ich Burns soweit, daß er mich anbettelt, die Kontrolle zu übernehmen.
»Nicht alle Neuigkeiten sind bedrückend, Konsul. Es gibt Gerüchte, daß die 3. Royals RKG schon unterwegs ist, um uns zu helfen.«
»Eine Aktion, die das Feuer noch weiter anfachen würde.«
»Sir, es gibt ein paar Dinge, die wir tun können, um die Highlanders zur Räson zu bringen.«
»Reden Sie, Colonel.« Burns schien der Verzweiflung nahe.
»Als erstes müssen Sie eine Nachricht an das Oberkommando abschicken, in der Sie um die formelle Ablösung Oberst MacLeods als Kommandeur der Highlanders bitten.«
Burns rieb sich die zerfurchte Stirn. »Selbst wenn ich diesen Befehl durchbekomme, gibt es nicht die geringste Garantie dafür, daß MacLeod ihm nachkommt. Eine Sache ist gewiß: William MacLeod ist eine Kämpfernatur. Er wird sich nicht geschlagen geben.«
»Das ist sein Fehler. Als nächstes schneiden wir die Highlanders vom Nachrichtendienst des Vereinigten Commonwealth ab. Dadurch verlieren sie die Informationen über das Geschehen im Rest der Inneren Sphäre. Möglicherweise bremst das ihre rebellischen Aktivitäten.«
»Sie hätten immer noch ComStars kommerzielles Nachrichtennetz, Colonel.«
»Ich weiß, Konsul, aber ohne den Zugang zu unserem Geheimdienstnetz werden sie sich ihre Informationen aus den Nachrichtenmeldungen und ihren sehr begrenzten eigenen Kontakten mühsam zusammenklauben müssen. Wenn sie bei einer ›externen‹ Quelle Hilfe suchen, werden sie lange warten müssen.«
»Na schön«, meinte Burns. »Sie machen sie also blind. Sie haben trotzdem ein Regiment auf diesem Kontinent, und zum größten Teil in und um Tara. Ungeachtet dessen, was wir persönlich von ihnen halten, die Northwind Highlanders sind einer der härtesten Söldnerverbände, die es in der Inneren Sphäre je gegeben hat.«
Catelli richtete sich schneidig auf. »Als Kommandeur der Konsulargarde habe ich meine Truppen in ein Lager knapp außerhalb
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