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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
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schwere Mech nur aus nächster Nähe effektiv anzugreifen. Loren würde ernste Schäden einstecken müssen. Falls er keinen anderen Weg fand…
    Er packte den Steuerknüppel und löste die Sprungdüsen aus. Der Gallowglas stieg hoch in die Lüfte über den Paß und flog auf die Felsformation zu. Seine Sensoren schrillten, als Füllers Kampfhund ins Freie trat. Das Gaussgeschütz in seinem rechten Arm folgte der Flugbahn des Gallowglas. Loren senkte die schweren Laser und PPK, und es gelang ihm, zu feuern, bevor sein Gegner einen Schuß abgeben konnte. Plötzlich wurden Primär- und Sekundärschirm schwarz, gefolgt vom Erlöschen aller Kontrollämpchen.
    Cockpittreffer? Hat er mich mit einem Schuß erledigt?
    Loren streckte die Hand aus, um den Notstromschalter umzulegen, aber die Pilotenkanzel zeigte keine Reaktion.
Abrupt wurde die Kanzelluke des Simulators von außen aufgezogen, und das weiße Licht des Trainingszentrums brach in das Dunkel der Kanzel. Jemand mußte das Simulatorprogramm abgebrochen haben.
Schade, dachte Loren.
Es war eines der besten, die er je gesehen hatte. Fast so gut wie das der Kommandos. Als Loren sich aus dem Sitz schälte, tauchte Chastity Mulvaneys Gesicht in der offenen Luke auf. Hinter ihr sah er Commander Füller aus seinem Simulator klettern.
Loren hatte jetzt fast zwei Wochen bei den Highlanders verbracht. Jake Füller war sein enger Gefährte geworden, aber Jaffray durchschaute ihn. Sicher, sie verstanden sich gut genug, um jeden Tag zwei Stunden im Mechsimulator zu trainieren, aber wahrscheinlich hatte Füller den Auftrag, ihn im Auge zu behalten. Die Anweisung dazu konnte nur von MacLeod stammen, aber das war zu erwarten gewesen, gleichgültig, wieviel Vertrauen der Highlander-Kommandeur öffentlich demonstrierte.
»Melden Sie sich sofort zu einer Stabsbesprechung bei Ihrem Missionsoffizier, Commander«, fertigte Mulvaney Füller ab, dann drehte sie sich zu Loren um. »Der Oberst will Sie sehen«, ließ sie ihn knapp wissen.
Füller winkte ihm beim Weggehen zu, und Loren erwiderte seinen Gruß. »Gibt es ein Problem, Major?«
»Das wäre eine enorme Untertreibung«, sagte sie und ging ihm voraus auf den Korridor.
»Wie meinen Sie das?«
Sie hielt abrupt an und wirbelte herum. Während sie mit wütender, aber nicht erhobener Stimme zu ihm sprach, wedelte sie mit einem Finger vor seinem Gesicht herum. »Sie wußten es die ganze Zeit, nicht wahr? Sie wußten die ganze Zeit, daß die Invasion bevorstand und haben uns in Ihr Netz gelockt. Ich hatte von Anfang an recht, was Sie betrifft.«
»Ich wußte soviel wie Sie, nicht mehr«, gab Loren zurück, und bei kleinlicher Auslegung war das nicht einmal gelogen. Aber Loren wußte auch, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis der Davion-Konsul und dessen Adjutant seine Abreise forderten – wenn nicht Schlimmeres. Plötzlich fühlte er sich auf Northwind sehr allein.
»Ich weiß nicht, ob Sie lügen oder die Wahrheit sagen«, meinte Mulvaney. »Aber wenn Sie lügen, lassen Sie sich eines gesagt sein: Niemand wird den Highlanders schaden. Sie nicht, die ganze Konföderation Capella nicht. Ich sterbe eher, bevor ich das zulasse.«
Loren sah ihr tief in die Augen. »Beim Kriegercabal habe ich gesehen, wie Sie gestimmt haben.«
»Verstehen Sie mich nicht falsch.« Ihre Stimme war schneidend. »Ich befolge die Befehle, die ich erhalte, aber nicht fraglos. Im Augenblick stecke ich in einer Zwickmühle, was ihre Ausführung betrifft. Als Highlanderin habe ich eine gewisse Verantwortung. Als loyale Untertanin des Vereinigten Commonwealth habe ich eine andere. Bis jetzt war ich noch nicht gezwungen, mich zwischen beiden zu entscheiden. Aber das könnte sich ändern.«
Loren verstand ihre widersprüchlichen Loyalitäten. Ein Teil von ihm wollte zurück zu seiner Einheit, besonders jetzt nach Kriegsausbruch. Er hatte sein ganzes Leben für den Krieg trainiert, und jetzt, als er endlich da war, spielte er Lichtjahre von seiner Einheit entfernt den Diplomaten.
Andererseits behandelten ihn die Highlanders, als sei er nicht nur ihresgleichen, sondern sogar ein Familienmitglied. Es war eine Art des Militärlebens, das er nie zuvor gekannt hatte, aber jetzt verstand er, warum sein Großvater so an den Erinnerungen an seine Highlander-Zeit hing. Im Capellanischen Heer lief alles kalt und unpersönlich ab. Hier herrschte Kameradschaft, Vertrauen, Gemeinschaft. Ein unsichtbares Band zwischen den Männern und Frauen der ganzen Einheit. Es war lautlos und

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