BattleTech 27: Highlander Gambit
dabei, die Computer zu säubern. Anscheinend hat ein einzelner Saboteur letzte Nacht unsere Sicherheitsvorkehrungen überwunden. Vermutlich ist er mit einem Tarnanzug an unseren Wachen und Wärmesensoren vorbeigekommen. Bei einer Nachüberprüfung der Systeme haben wir ihn auf den Kameras von drei Bewegungsmeldern entdeckt, und auch das nur als kaum wahrnehmbaren Umriß. Glücklicherweise gibt es keine Hinweise auf weitere Sabotageakte.«
»Noch einmal Glück gehabt«, bestätigte Loren. Er verkniff sich die Bemerkung, daß ein Saboteur mit den richtigen Werkzeugen und Fähigkeiten selbst den mächtigsten BattleMech außer Gefecht setzen konnte. Genau das war Teil seiner Ausbildung bei den Todeskommandos gewesen, und er hatte seine Fähigkeiten in dieser Hinsicht schon mehr als einmal einsetzen können.
»Ja, Sir. Und Sir…«
»Commander?«
»Danke, Sir.« Es war deutlich, daß diese Worte ebenso ehrlich gemeint waren, wie sie Gomez schwerfielen.
»Wofür?«
»Ohne Ihr Eingreifen wären wir Colonel Catelli in die Falle gegangen.«
»Noch haben wir es nicht überstanden, Commanderin. Aber trotzdem, gern geschehen.«
18
Das Fort, Tara, Northwind
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
24. September 3057
Der Paradeplatz war zum Aufmarschplatz für MacLeod's Highlanders geworden. In seiner Mitte drängten sich Rad- und Schwebelaster, während fast ein komplettes Bataillon BattleMechs wie Wachtposten am Rand der Rasenfläche verteilt war. Größere Laster voller Vorräte wurden wiederholt überprüft. Mehrere Infanteriezüge waren damit beschäftigt, ihre Waffen zu säubern und zu inspizieren, während andere an den Panzern arbeiteten und sie für einen längeren Einsatz ausrüsteten. Die restlichen, in Reaktion auf das Ausscheiden ihrer Kameraden umorganisierten, Mechbataillone standen in perfekter Schlachtreihe aufgestellt. Ihre Piloten und Techs checkten sie noch einmal durch.
Das umorganisierte Regiment verfügte noch über etwa drei Mechbataillone in Unterstärke und ein gemischtes Panzer- und Infanteriebataillon. Die Neuordnung war nur eine der Reaktionen MacLeods auf die neue Lage, aber möglicherweise trotzdem zu wenig für den bevorstehenden Kampf.
Gomez führte Loren durch ein Labyrinth von Fahrzeugen und Soldaten ins Zentrum des Platzes, wo einige große Transporter mit ausladenden Schüssel- und Gitterantennen postiert waren. Loren erkannte es sofort als den Kern des Regiments-Feld-HQs und folgte ihr zu einem der kleineren Fahrzeuge. Als sie die Tür öffneten und eintraten, begrüßte MacLeod sie herzlich.
»Major!«
»Oberst. Sie wollten mich sprechen, Sir?«
MacLeod winkte Loren in den Wagen, dessen Wände vom Boden bis zur Decke mit Computern und Kommunikatoren bedeckt waren. Drei andere Highlander-Offiziere in Feldmontur arbeiteten an den Konsolen und Tastaturen. Gomez setzte sich sofort zu ihnen. MacLeod stand an einer elektronischen Karte ähnlich der in der Gefechtszentrale. Diese war ein zwei Meter im Quadrat messendes Tischmodell.
Er schüttelte Loren mit festem Druck die Hand. »Ich brauche bei dieser Strategiebesprechung Ihre Augen und Ihren Verstand. Außerdem wollte ich Ihnen persönlich dafür danken, was Sie da draußen geleistet haben. Ihre schnelle Auffassungsgabe hat uns gerettet.«
Loren nickte.
Was du nicht ahnst, ist, daß ich das Unvermeidliche nur hinausgeschoben habe.
Weitere Highlander-Offiziere kamen durch eine andere, kleinere Tür herein. Ihre Gesichter waren ihm aus dem Cabal oder den Tagen bekannt, in denen Loren das Fort durchstreift hatte. Sie drängten sich um die Karte, als MacLeod an die Kontrollen trat. Ihre Mienen waren ernst. Sie wußten, daß sie vor einer Schlacht standen.
»Gentlemen, für diejenigen unter Ihnen, die ihn noch nicht getroffen haben, das ist Major Jaffray. Ich habe ihn eingeladen, uns zu beraten.«
Die Offiziere begrüßten ihn mit Handschlag.
MacLeod aktivierte die Karte, und das weiße Gitternetz verwandelte sich in ein Farbenmeer. Am Nordrand war die Stadt Tara zu erkennen. Aus den Bergen im Westen strömte ein Fluß durch die Stadt und anschließend in einen breiteren Strom etwas östlich von Tara. Der breitere Fluß erstreckte sich nach Süden, bevor er in einer Westkurve zurück zu den Rockspires floß. Dichte Wälder, Sumpfland und schwer zugängliche Wildnis umgaben die Stadt am südlichen Rand. In größerer Entfernung vom Stadtgebiet dünnten sie allerdings allmählich aus.
»Tara und Umgebung. Zum Zeitpunkt der letzten Meldungen
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