BattleTech 27: Highlander Gambit
Seele erweckt. Die beste, die sicherste Taktik, die sie einschlagen konnte, war die, auf die Oberst MacLeod gesetzt hatte. Ein Durchbruch zum Kastell. Genau deshalb war sich Loren sicher, daß sie gar nicht daran dachte, das zu tun.
»Sir, wenn ich an Majorin Mulvaneys Stelle wäre, würde ich dem Tilman am Kastell vorbei folgen und statt dessen zum Gebirgslager vorstoßen.«
»Warum?« fragte Huff. »Es würde Sie doppelt soviel Zeit kosten, und es wäre verflucht schwer zu verteidigen. Bei allem Respekt, Major Jaffray, Sie unterschätzen das Gelände. Niemals. Sie wird zum Kastell durchbrechen und sich dort festsetzen.«
»Wenn Sie und ich die Kontrahenten wären, würde ich das mit Sicherheit nicht tun, Major Huff«, erwiderte Loren.
»Weil Sie in Bewegung bleiben würden – ja, Jaffray, ich habe es gehört.«
»Nein, Major Huff, ich würde es nicht tun, weil ich wüßte, daß Sie es erwarten.«
»Vergessen Sie nicht«, wandte ein grauhaariger Hauptmann ein, »daß wir es nicht nur mit Major Mulvaney zu tun haben, Gentlemen. Catelli ist auch noch im Spiel. Wenn es nur um Mulvaney ginge, hätte Major Jaffray ein gewichtiges Argument, aber Catelli ist ein Davion alter Schule. Der Befehl über einen Haufen läppischer Konsulargardisten ist das Ende seiner Laufbahn. Wäre er sein Pulver wert, stünde er an der Front.«
Loren verschränkte die Arme. Es war keine Geste der Verteidigung, sondern der Nachdenklichkeit. »Das Schlimmste, was man angesichts eines Gegners tun kann, ist, ihn zu unterschätzen. Catelli hält den Rang eines Colonels und hat es beinahe geschafft, uns in einen offenen Krieg zu locken.«
Diesmal war es Hauptmann Steed, der einen Einwand erhob. »Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Überlegungen, Major Jaffray, aber wir sollten nicht vergessen, daß wir jetzt in voller Stärke antreten und Mulvaney und Catelli beinahe zwei zu eins überlegen sind. Gleichgültig, in welche Richtung sie ziehen, sie haben keine Chance.«
MacLeods Miene verdüsterte sich, und er schlug mit der Faust auf die elektronische Karte. »Jetzt hören Sie mal zu, und hören Sie gut zu. Jaffray hat einen wichtigen Punkt angeschnitten, und wir sollten nicht allzu selbstgefällig werden. Wir sind vielleicht in der Überzahl, aber die Geschichte ist voll von Beispielen dafür, wie zahlenmäßig unterlegene Truppen trotzdem einen Sieg errungen haben. Sehen Sie sich nur einmal an, wie oft es Einheiten wie Snords Wildem Haufen, den Kell Hounds, dem Grauen Tod, ja, selbst den Black Thoms gelungen ist, den Spieß herumzudrehen und angesichts eines überlegenen Feindes aus einer sicheren Niederlage noch einen Sieg zu machen. Ich verspüre kein Bedürfnis, Mulvaney oder Catelli ihren Namen auf diese Liste setzen zu lassen.«
»Verstanden, Sir.« Steed lief rot an.
»Gut, Ich halte Jaffrays Ideen für beachtenswert, aber im Augenblick sind unsere Gegner nur noch wenige Tage vom Kastell entfernt. Ob sie nun vorhaben, weiter zu den Rockspires zu marschieren oder nicht, wir müssen verhindern, daß sie Truppen in diesen Komplex bringen.«
»Dann wird es ein Wettlauf«, stellte Major Huff fest und deutete auf den Fluß. »Wenn sie erst das Flußufer erreicht haben, kommen sie schnell vorwärts. Wenn wir versuchen, auch nur eine Kompanie leichter Mechs durch den Wald zu schicken, werden sie das Kastell wahrscheinlich vor uns erreichen. Unsere größte Chance besteht darin, ihnen nachzusetzen und sie zu erwischen, solange sie noch auf dem Marsch sind.«
»Genau das denke ich auch«, erwiderte MacLeod. »Das erste Bataillon übernimmt die Führung. Bataillon Zwo stellt seine Scoutlanzen an Eins ab. Wir müssen Mulvaney und Catelli festhalten, wenn wir sie erst gefunden haben. Schlagt sofort zu, und ohne Zurückhaltung. Walzt sie nieder. Aber wenn irgend möglich, wollen wir keine Highlander töten. Schaltet ihre Battle-Mechs aus, prügelt sie besinnungslos, aber bringt sie nicht um, solange es sich irgendwie vermeiden läßt. Wenn ich mich in Mulvaney nicht sehr täusche, wird sie ihren Leuten dieselben Befehle erteilen.«
Wieder war Loren überrascht über die Art, wie MacLeod mit rebellischen Untergebenen umging, aber er sagte nichts.
»Und die Konsulargarde, Sir?« fragte der grauhaarige Hauptmann.
MacLeod beugte sich vor. Seine Miene war ernst und wütend. »Die soll lernen, was es heißt, gegen die Northwind Highlanders zu kämpfen.« Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, was er meinte. »Wir rücken in einer Stunde aus, Gentlemen. Major
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