BattleTech 27: Highlander Gambit
waren die Davions und Mulvaney hier«, sagte MacLeod. Eine kleine rote Markierung in Form einer Faust vor einer Sonnenscheibe, dem Symbol des Vereinigten Commonwealth, erschien auf der Karte. Es befand sich etwa zwölf Kilometer südwestlich vom Kohler-Raumhafen und bewegte sich in südlicher Richtung auf den Strom zu. »Von dem ausgehend, was Catelli gegen uns ins Feld geführt und Mulvaney an Truppen mitgenommen hat, schätzen wir ihre Stärke auf mehr als ein Bataillon. Über zweieinhalb Kompanien Mechs aller Gewichtsklassen, vier Lanzen Panzerfahrzeuge und sechs Züge motorisierte Infanterie.«
Einer der Offiziere, ein kurzer, stämmiger Major, der laut Namensschild ›Huff‹ hieß, unterbrach. »Mulvaney hat eine bunte Mischung von Truppenteilen mitgenommen, aber wir haben die Lücken mit der Kompanie geschlossen, die in Kearny stationiert war. Die Umorganisation ist abgeschlossen, und wir sind bereit zum Ausrücken, Sir.«
MacLeod strich sich über den Bart und nickte. »Gut. Also dann, die wirkliche Frage ist, wie wollen wir mit dieser Situation umgehen. Ich habe da schon ein paar Ideen, aber ich möchte auch Ihre Gedanken hören.«
»Sir.« Einer der Hauptleute, ein Mann namens Steed, lehnte sich über den Kartentisch. »Einige von uns halten es für die beste Lösung, sie abzufangen, bevor sie den Tilman erreichen.« Er deutete auf den breiten Strom östlich der Stadt. »Wir würden sie mit unseren Luft/Raumeinheiten bombardieren und ihre Reihen lichten, ohne uns auf einen Bodenkampf einlassen zu müssen. Wir können sie treffen, bevor sie das Flußbett erreichen und es als Straße flußaufwärts benutzen.«
MacLeod schüttelte den Kopf. »Ich habe erst ganz ähnliche Überlegungen angestellt, aber Major Huff und ich haben festgestellt, daß es bei der Umsetzungen Schwierigkeiten gäbe. Unsere Luft/Raumtruppen sind über den ganzen Planeten verteilt, und erfahren erst allmählich, was vorgeht. Viele der Lanzen können zu Mulvaney übergelaufen sein, aber fürs erste haben sie sich darauf beschränkt, in ihren Basen Dienst nach Vorschrift zu leisten. Und das ist nicht alles. Vor zwei Stunden hat sich die Lage möglicherweise dramatisch verändert. Eine unserer Langstreckenabfangpatrouillen hat die Ankunft von Sprungschiffen am Nadirpunkt geortet. Es haben sich Landungsschiffe abgekoppelt, und wir werden den Großteil unserer Raumjägereinheiten für Gefechtspatrouillen brauchen, für den Fall, daß es sich dabei um anfliegende Davion-Verstärkungen handelt. Was ich zurückhalte, kann uns zwar Unterstützung liefern, aber nicht genug für die Luftattacken, die Sie sich vorstellen, Hauptmann.« »Von wie vielen Schiffen reden wir, Sir?« fragte ein anderer Hauptmann.
»Noch nicht bekannt. Wir haben sie einige Male angefunkt, aber bisher keine Antwort erhalten. Ihre Transpondersignale identifizieren sie als Militärtransporte, aber was sie geladen haben, und ob sie vorhaben, länger zu bleiben, wissen wir nicht. Uns bleibt kaum eine andere Wahl, als davon auszugehen, daß es sich um Feindeinheiten handelt. Und wir haben noch keine anderen Sprungpunkte überprüft. Ich furchte, wir werden unsere Luft/Raumjäger eine Weile dazu benötigen, Northwind gegen eine mögliche Davion-Invasionsstreitmacht zu beschützen.«
»Es könnte ein Ablenkungsmanöver sein, Sir«, wandte der Hauptmann ein. »Besonders, wenn sie nur untätig am Sprungpunkt hängen. Sie wollen wohl, daß wir sie anfliegen, um nachzusehen. Auf diese Weise locken sie unsere Jäger weg, und dann schlagen sie von einem Piratensprungpunkt aus zu.«
MacLeod nickte zustimmend. »Höchstwahrscheinlich. Aber mir sind die Hände gebunden. Wir haben nur begrenzte Jägerunterstützung, und ich muß alle anfliegenden Einheiten als feindlich betrachten. Die Davions kontrollieren Northwind seit dreihundert Jahren, dadurch dürften sie einige Wege ins System kennen.
Ich muß davon ausgehen, daß diese Schiffe sind, was sie zu sein vorgeben. Tue ich das nicht, können wir sie auf keinen Fall mehr rechtzeitig stellen, um ihnen ernsthaften Schaden zuzufügen.«
»Und was machen wir dann mit Mulvaney und Castelli?« fragte Huff.
MacLeod drückte mehrere Kontrollknöpfe am Rand der elektronischen Karte und vergrößerte den Maßstab. Vor Lorens Augen schrumpfte Tara, und ein größerer Ausschnitt der Umgebung wurde sichtbar. Der dunkelgrüne Bereich neben der roten Markierung war tiefer Wald. Fast sechzig Kilometer südlich davon verlief der dicke blaue Strich des
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