BattleTech 27: Highlander Gambit
über Tara zu übernehmen.«
»Warum ist die Stadt so wichtig für Sie, Sir« fragte Catelli und setzte hastig hinzu: »Wenn Sie mir die Frage gestatten.«
»Was ich Ihnen jetzt sage, bleibt unter uns. Ich wollte nicht, daß Mulvaney das hört, aber wir rechnen ziemlich sicher damit, daß die übrigen Highlanders sich in dieser Angelegenheit auf MacLeods Seite schlagen. Wenn die Stirling's Füsiliers eintreffen, werden Sie voraussichtlich feindselig und kampfbereit sein. Mit Tara unter meiner Kontrolle habe ich einen Plan, der ihre schnelle Vernichtung garantiert. Wenn wir erst zwei Highlander-Regimenter vernichtet haben, werden die 1. und 2. Kearnys wahrscheinlich kampflos kapitulieren. Und dann ist Northwind unser.«
Catelli hörte aufmerksam zu und nickte. »Ich versichere Ihnen, Marschall, wenn ich fertig bin, wird kein Mensch in der Inneren Sphäre einen Zweifel an Ihrem Recht haben, einzumarschieren und Tara zu übernehmen.«
Und wenn ich meine Karten richtig ausspiele, kann ich gleichzeitig den Weg zu meiner Herrschaft als Gouverneur, wenn nicht noch mehr, bereiten.
Der Marschall sah hinter Mulvaney und Winchester her, die gerade das Landungsschiff erreicht hatten. »Was meinen Sie, Colonel? Ob sie uns tatsächlich vertraut?«
»Ja, Sir, davon bin ich überzeugt.«
»Gut. Ich möchte nicht, daß sie uns Probleme macht. Für dieses Unternehmen ist es unverzichtbar, daß ich Tara kontrolliere und daß wir MacLeods Regiment und die Stirling's Füsiliers besiegen. Ihr Job als Mi-Agent auf Northwind ist es, mir die Rechtfertigung zu liefern, die ich. brauche, um Tara ohne Wenn und Aber einzunehmen. Und zweitens erwarte ich von Ihnen, daß Sie Mulvaney kontrollieren. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen könnten, wäre, daß sie Zweifel an uns oder ihren Loyalitäten entwickelt.«
Catelli verschränkte die Arme, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Keine Sorge, Sir. Mit ›Oberst‹ Mulvaney werde ich fertig.«
21
Tilmantal, Northwind
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
25. September 3057
Loren rutschte auf den Polstern der Pilotenliege seines Gallowglas herum und versuchte, eine bequeme Schlafposition zu finden. Er war hundemüde, aber irgendein Nachtvogel oder ein anderes Nachttier war mit dem Kanzeldach kollidiert und hatte ihn aufgeweckt, und jetzt konnte er nicht mehr einschlafen. Es war 4 Uhr morgens, aber durch den Frust, den er beim Herumwälzen aufgebaut hatte, wurde er immer wacher statt schläfriger.
Wie viele MechKrieger zog Loren es auf einem Feldzug vor, in seinem Mech zu schlafen, statt sich wie die Hilfstruppen in eines der Zelte zu legen. Für ihn war die Mechkanzel ein Schutzkokon, sehr viel sicherer als ein Durlonzelt am Boden es je sein konnte. Die meisten BattleMechcockpits waren für lange Missionen eingerichtet, und der Gallowglas machte da keine Ausnahme, Seine Kanzel besaß einen reichlichen Trinkwasservorrat, und die Pilotenliege war verstellbar. Selbst bei abgeschalteten Mechanlagen konnte Loren die Maschine bei Bedarf schnell hochfahren.
Allerdings war das kaum wahrscheinlich. Seit nicht weniger als drei Strategiesitzungen saß er bereits hier fest. Statt zurück zu seiner Lanze zu stoßen, hatte Loren Major Huffs Angebot einer Position beim Regiments-HQ akzeptiert. Es war einer der sichersten Posten, die es bei einem Regiment im Kampfeinsatz gab, keine sechzig Meter vom mobilen Befehlsstand entfernt.
Nach Erreichen des Flusses hatten sie sich auf den Marsch nach Südwesten gemacht, ohne daß es von seiten des Landungsschiffes zu irgendwelchen Aktionen gekommen war, auch wenn das Schiff alle Vorstöße der Handvoll jener auf Northwind verbliebenen HighlanderJäger augenblicklich mit einem Bombardement von Langstreckenraketen und PPK-Feuer abgewehrt hatte. Ein einzelnes InfanterieLandungsschiff stellte im allgemeinen keine große Bedrohung dar, aber Loren nahm sein Auftauchen ernst. Wenn man davon ausging, daß die Flotte am Nadirsprungpunkt ein Ablenkungsmanöver war, hatte sich jemand sehr viel Mühe gemacht, um dieses Schiff ungehindert zum Northwind zu bringen. Wer solche Anstrengungen auf sich nahm, mußte etwas im Schilde führen.
Er starrte durch das getönte Panzerglas des Kanzeldachs hinaus in die frühmorgendliche Dunkelheit. Die Laster und Transporter des mobilen HQs waren als grobe Umrisse zu erkennen. Ihre Lichter leuchteten gedämpft, und spezielle Thermoplanen waren über die Fahrzeuge gelegt, um sie gegen Infrarotsensoren zu schützen. Selbst die
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