BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
dort an die Oberfläche.
Außerhalb der Höhle wartete ein kleiner Transporter, der sie zu ihrem Lager brachte. Als sie die Lagerplätze der übrigen Söldnerkompanien passierten, bemerke Duncan, daß die Mechs einiger Einheiten noch immer die Insignien ihrer früheren Auftraggeber trugen. Er stieß Hawkes an.
»Sehen Sie den Eisbären auf Skiern? Das müßte die Lothische Liga sein. Haben Sie schon mal was von ihr gehört?«
»Nur den Namen, sonst nichts«, erwiderte Hawkes. »Was ist das da drüben? Ein Schiff?«
»Die Illyrische Pfalz. Sie lockt Söldner aus der ganzen Peripherie und der Inneren Sphäre an, indem sie Mechspiele wie auf Galatea organisiert, aber in kleinerem Rahmen. Das sind keine Elitetruppen hier. Ich war auf den Welten, von denen sie kommen. Ich kenne mich aus. Aber trotzdem glaube ich, dieser sogenannte Sternenfürst hat recht. Er wird nicht lange brauchen, um aus all den über die Peripherie und Umgebung verstreuten Einheiten vier oder fünf Regimenter aufzubauen.«
»Das wird reichen, um die ersten Systeme zu erobern.«
»So sehe ich es auch. Die Bewohner der Inneren Sphäre werden zu sehr damit beschäftigt sein, gegeneinander zu kämpfen und die Clangrenze zu sichern, um Truppen für die Rückeroberung einiger weniger unbedeutender Welten am äußersten Rand ihrer Reiche abzustellen. Das Schlimmste dabei ist, dieser Plan könnte tatsächlich funktionieren.«
»Glaubst du das wirklich, Duncan Kalma?« fragte Dawn. Duncan wußte, daß es sie jedes Quentchen ihrer enormen Disziplin gekostet hatte, nicht aufzuspringen und den Mann umzubringen, der mit seiner Abstammung von Stefan Amaris prahlte und sich Sternenfürst nannte.
»Es ist ein wahnwitziger Plan, aber in der Geschichte ist schon Verrückteres geschehen. Er ist ein Amaris. Er bezeichnet sich als Sternenfürst. Wenn es ihm tatsächlich gelingt, alle Hausfürsten umzubringen, könnten die Menschen sich in ihrer Konfusion tatsächlich um ihn und seinen wahnsinnigen Traum eines Sternenbundes unter dem Ersten Lord Amaris scharen!«
»Savashri!« Dawn spie das Wort förmlich aus, und ihre Miene war eine eisige Fratze.
»Ich weiß zwar nicht, was das heißt, aber es hat meine vollste Zustimmung«, bekräftigte Hawkes.
»Duncan, dieser Kampfschütze ist Müll. Die untere Hälfte stammt von einem Kriegshammer. Er funktioniert… aber nur gerade so eben.« Hawkes kochte. »Das sind nicht die Mechs, die wir auf Kyeinnisan getestet haben.«
»Bei mir ist es dasselbe«, antwortete Duncan. »Ich hab mir gerade einen Ostroc angesehen, ein altes Marik-Experimentalmodell mit Sprungdüsen. Natürlich funktionieren sie nicht. Es gibt kaum ein System an diesem Schrotthaufen, das funktioniert. Nicht, daß die auf Kyeinnisan, die wir ›begutachten‹ sollten, viel besser gewesen wären.«
Die Dämonen hatten den Rest ihres ersten Tage auf New St. Andrews damit zugebracht, die Mechs abzuchecken, die Jaggoda auf demselben Landungsschiff hierher verschifft hatte. Duncan hatte zwei überprüft und Hawkes zwei andere, und bis jetzt waren sie auf keinen annehmbaren Kandidaten gestoßen. Als Dawn und Bovos herüberkamen, konnten sie ihnen am Gesicht ablesen, daß sie nicht viel mehr Glück gehabt hatten.
»Wir haben keinen einzigen Mech in gutem Zustand gefunden«, bestätigte Bovos. »Ich habe mir einen alten Brandstifter angesehen. Nur zwei seiner Flammer und ein Laser funktionieren.«
»Der Typ, den ich überprüft habe, ist als Stadtkoloß aufgeführt«, meinte Dawn. »Weder seine Wärmetauscher noch seine Autokanone scheinen zuverlässig genug zu sein, um sich in einem Kampf auf sie verlassen zu können.«
Duncan schüttelte verärgert den Kopf. »Allmählich schält sich da ein Muster heraus. Jaggoda wird dafür bezahlt, daß er Rekruten für den Sternenfürst auftreibt. Und er bekommt reichlich Geldmittel, um der neuen Republik der Randwelten Mechs für die Krieger, die keinen eigenen mitbringen, sowie Mechs als Ersatz für Gefechtsverluste.«
»Und was er dafür liefert, sind Antiquitäten, die ihm sonst kein Mensch abnehmen würde. Sie werden soweit hergerichtet, daß sie von außen annehmbar aussehen, aber alles andere, vom Reaktor bis zu Bewaffnung, ist schrottreif«, vervollständigte Hawkes.
»So was dürfte unter betrügerische Handelspraktiken fallen«, bestätigte Duncan. »Die Frage ist jetzt… wie können wir diese Information zu unserem Vorteil verwenden?«
»Wir könnten zum Beispiel unseren Kameraden von der Republikanischen Garde unsere
Weitere Kostenlose Bücher