BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
um im Geheimen eine Armee aufzustellen. Ich besitze jedoch nicht die Möglichkeiten, diesen Berichten nachzugehen. Ich war auf keinen Fall in der Lage, genug Fakten zusammenzutragen, um mich auf einen offenen Krieg mit irgendwelchen Wahnsinnigen wie den Blutroten Schnittern auf Astrokazy einzulassen. Die Situation stellt sich also wie folgt dar… Ich weiß, in der Peripherie geht etwas vor, und ich bezweifle, daß es für irgendeinen von uns gut ist, aber ich weiß nicht, worum es sich handelt. Ich schicke ihnen, wenn auch zugegebenermaßen verspätet, über Oberst Klingelt alle mir vorliegenden Informationen. Er wird Ihrem Militär in dieser Hinsicht die vollste Kooperation zukommen lassen.«
Das Hologramm Emma Centrellas flackerte und verschwand. Thomas Marik schwieg mehrere Minuten, bevor er sich schließlich zu Klingelt umdrehte. »Nun, Oberst, wenn es jemanden gibt, der die Zwänge der Politik nachvollziehen kann, dann ist es der Generalhauptmann der Liga Freier Welten. Gibt es noch etwas?«
»Nein, Generalhauptmann. Wie es die Magestrix wünscht, stehe ich Ihnen zur vollsten Verfügung.«
Die Bürotür sprang ohne Vorwarnung auf, und ein Ritter in voller Gefechtsrüstung marschierte herein. Kalma erkannte ihn als einen der Männer aus der Operationszentrale des Ritter-Hauptquartiers.
»Generalhauptmann, verzeiht die Unterbrechung. Eine dringende Botschaft.«
»Oberst Klingelt, bitte verzeihen Sie mir, wenn ich unsere Unterredung so abrupt beenden muß. Ich werde Sie auf jeden Fall noch einmal sehen, bevor Sie Atreus verlassen.« Der Generalhauptmann wartete, bis der Canopier den Raum verlassen hatte, bevor er sich dem Ritter zuwandte. »Die Botschaft?«
»Sie kommt von Kapitän Trane, mein Lehnsherr. Sie wurde während der Übertragung jedoch gestört. Die Mitglieder von Blakes Wort erklären es durch eine mögliche Sabotage von Seiten ComStars. Sie konnten nur die Wörter Andrews, Peripherie, Trane empfangen.«
»Nur diese drei Wörter?«
»Ja, mein Lehnsherr.«
»Danke, Kapitän. Sie dürfen wieder gehen.« Der Ritter drehte mit zackigem Hackenschlag um und verließ das Büro. Marik sah zu seinem alten Freund. »Tja, Harrison, was sollen wir nun damit anfangen?«
Harrison Kalma stand auf und wanderte im Zimmer auf und ab. Plötzlich blieb er stehen, kehrte zum Holobetrachter zurück und durchsuchte die in der Datenbank gespeicherten Programme. Als er gefunden hatte, was er suchte, rief er die holographische Karte der Inneren Sphäre und der Peripherie auf. »Andrews, Thomas… das muß New St. Andrews in der Peripherie sein. Ich denke, unsere Jungs wollen uns mitteilen, daß die Verbrecher, auf deren Spur sie sind, dort ihre Heimatbasis haben.«
Marik trat zu ihm an das Hologramm und betrachtete die vor ihm in der Luft schwebenden farbigen Leuchtkugeln. »Wie kannst du dir da sicher sein, Harrison? Möglicherweise teilen Sie uns nur den nächsten Halt auf ihrer Suche nach diesen Schurken mit.«
»Das ist eine reale Möglichkeit, aber bedenken wir doch einmal die Information, die wir eben von Emma Centrella erhalten haben. Von Dainmar Majoris im Magistrat Canopus bis Andiron in der Circinusföderation hört sie anhaltende Gerüchte über Personen oder vielleicht eine Welt, die versuchen, eine Armee aufzustellen. Ich versuche jetzt nicht, unsere Geheimdienste in Schutz zu nehmen, Thomas, aber es dauert seine Zeit, bis Agenten solche Informationen zusammentragen, sie an uns weiterleiten und unsere Analytiker sie korreliert haben. Wahrscheinlich besitzen unsere Leute diese Informationen ebenfalls, haben sie aber noch nicht zu dem Bild einer größeren Operation zusammengesetzt. Wenn in dieser Region der Peripherie oder wo auch immer Mechkompanien angeworben werden, brauchen sie einen Aufmarschraum. New St. Andrews ist nahe genug, um Überfälle in die Innere Sphäre zu starten und in der Peripherie nach Neuzugängen für eine derartige Sache zu suchen.«
»Harrison, ich schätze deinen Rat seit langem. Was genau schlägst du vor?«
»Schick die Ritter los, Thomas. Schick sie in voller Stärke los, alle.«
»Und was, wenn wir uns irren? Was, wenn New St. Andrews nicht die Heimatbasis dieser Angreifer ist? Unsere Ankunft in diesem Sektor wird nicht unbemerkt bleiben. Statt zu helfen, könnten wir mit unserem Erscheinen alles zunichte machen, was Trane und Duncan in den letzten Monaten erreicht haben. Nicht nur das, durch das InMarsch-Setzen einer so großen Streitmacht würde ich die Fehleinschätzung noch
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