BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Hilfe andienen«, schlug Hawkes vor.
»Unsere Hilfe?« fragte Bovos. »Wobei?«
»Na, als erstes sehen wir mal zu, daß wir vier diesen Schrotthaufen soweit wieder herrichten, daß wir eine volle Kompanie haben, wenn Trane ankommt. Dann besuchen wir die anderen Söldnereinheiten und erzählen ihnen von den Mechs, die Jaggoda geschickt hat.«
»Ich verstehe«, unterbrach Duncan. »Wir sehen uns die Maschinen zur Vorsicht nochmal etwas genauer an… und wenn wir zufällig einen schlechten Tag haben sollten und versehentlich hier oder da ein Kabel lösen…«
»Acht dieser Klapperkisten werden an verschiedene Kompanien rausgehen«, erklärte Hawkes. »Danach besuchen wir die übrigen Söldnertruppen und erzählen ihnen, was wir über die Jaggoda-Mechs herausgefunden haben. Das können nicht die ersten sein, die er hierher geschickt hat. Ich würde sagen, wir können zwei Dinge erreichen. Erstens werden sie diese Mechs erst einmal aus dem Verkehr ziehen, um sie zu überprüfen. Zweitens bieten wir an, ihre Mechs zu überprüfen, um zu sehen, ob sie möglicherweise dieselben Fehler aufweisen, die wir bei dieser letzten Lieferung gefunden haben. Wir richten bei allen Mechs, in die wir reingelassen werden, so viel Schaden wie möglich an, damit sie entweder außer Dienst gestellt werden müssen oder im Gefecht ausfallen.«
»Hawkes, das ist ein absolut ehrloser, heimtückischer Plan. Wenn Trane hier wäre, würde er ihn hassen«, stellte Duncan fest. »Aber ich liebe ihn.«
»Was ist mit Rod Trane?« fragte Dawn.
»Ich kann nur raten, Dawn. Trane dürfte mindestens vierundzwanzig Stunden gewartet haben, bevor er das System Kyeinnisans verlassen hat. Hawkes hat den Zeitzünder der Sprengladung in Jaggodas Kommzentrale auf ungefähr diese Zeit eingestellt. Von Kyeinnisan dürfte Trane nach Tiber gesprungen sein, wo die Regulanischen Husaren eine Kommandostrecke an unser Ziel aufgebaut haben müßten. Ich bin sicher, er hat unsere Nachricht außerdem an den Generalhauptmann weitergeleitet.«
»Dann dürfte er ein, zwei Tage hinter uns sein.«
»Wenn alles glattgegangen ist. Darauf verlasse ich mich dabei, Dawn. Es dauert eine Woche, bis ein Landungsschiff vom Sprungpunkt aus hier eintrifft. Wenn ich recht habe, müßten Trane und seine Ritter bereits im Anflug sein.«
»Ich habe eine Idee, was wir in der Zwischenzeit tun könnten«, meldete sich Bovos.
»Lassen Sie hören.«
»Dieser Sternenfürst hat auch Infanterie. Es sind nicht viele, und wahrscheinlich sind sie auch nicht allzugut, aber wir dürfen sie trotzdem nicht vergessen. Ich habe Gerüchte aufgeschnappt, daß ein paar der Schluchtbewohner sich gegen den Sternenfürst gestellt haben und er Leute in Bewegung gesetzt hat, um sie auszulöschen.«
»Mit Erfolg?«
»Nein. Die Schluchtfürsten haben ihre Leute ins Hochgebirge geführt, wo die Mechs im Nachteil sind. Wenn wir sie dazu bringen könnten, Amaris' Bodentruppen im richtigen Augenblick anzugreifen…«
»Warum sollten sie bereit sein, uns zu helfen, Bovos?«
»Das sind einfache Leute, denen es nur darum geht, ihre Familien aufzuziehen, ihre Schafe zu hüten und ihre Pferde zu züchten. Meine eigene Familie ist genauso. Möglicherweise könnte ich mit ihnen auf eine Weise reden, die sie verstehen.«
»In Ordnung. Wir werden einen der Mechs für Sie herrichten, bevor wir uns an Hawkes' Plan machen.«
»Ich vermute mal, daß nicht alle Schluchtbewohner dieser Welt revoltieren«, warf Hawkes ein. »Ein Teil könnte sich sogar entschließen, für den Sternenfürsten zu kämpfen. Wie sollen wir die ›guten‹ Einheimischen von den ›bösen‹ unterscheiden?«
Duncan überlegte eine Minute, dann grinste er. »Sagen Sie denen, die bereit sind, uns zu helfen, sie sollen einen Dämonenkopf aufsetzen…«
29
Schädelhöhle, New St. Andrews
Peripherie, randwärts der Circinusföderation
11. Juli 3057
Kemper Varas betrachtete sich als den Besitzer zahlreicher militärischer Tugenden. Eine davon war, daß er sich nicht gestattete, übermütig zu werden. Obwohl alles ausgezeichnet zu laufen schien, hatte er nur für den Fall, daß sich die Situation plötzlich dramatisch veränderte, ein Sprungschiff bereitgestellt.
»Varas«, erklärte Amaris, »manchmal verstehe ich dich nicht. Innerhalb weniger Tage haben wir unsere Streitmacht auf ein Regiment Mechs oder mehr aufgestockt, innerhalb weniger Wochen werden wir mit der Unterwerfung der Inneren Sphäre beginnen. Und doch spüre ich bei dir Zweifel.«
Varas betrachtete
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