BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Hawkes und Bovos kommen. Karl Villiers und Jon Blix folgten ihnen. Die fröhliche Gruppe schloß ihn und Dawn auf dem Parkplatz der offiziellen Residenz des Generalhauptmanns mehr oder weniger ein.
Dawn war einige Tage nach ihrem Verschwinden wieder zu dem Team gestoßen, und die Geschichte, die sie ihnen zu erzählen hatte, war genau der richtige Abschluß für das Abenteuer gewesen, das sie zusammen durchlebt hatten. Der grausige Beweis in ihrem Tornister hatte jeden Zweifel daran ausgeräumt, daß die Gefahr, die beinahe die gesamte Innere Sphäre verschlungen hätte, ausgeräumt war – endgültig ausgeräumt. Auch sie hatte das Angebot erhalten, Teil der Ritter zu werden, aber keinen von ihnen hatte es überrascht, als sie ablehnte.
»Na, bereit für Sonne und High Life, Rod?« fragte Duncan. »Oh, Verzeihung, ich wollte sagen Komtur Trane. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung.«
»Danke. Und meinerseits meinen Glückwunsch zur ersten Reserveposition der Ritter.« Trane unterdrückte ein Grinsen. Duncan war ungefähr so versessen auf eine Stellung als Ritter in Reserve gewesen wie auf eine unheilbare Krankheit, aber niemand lehnte ein derartiges Angebot des Generalhauptmanns ab. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, Ihr vorgesetzter Offizier zu sein.«
»Das kann ich mir denken. Hören Sie, Hawkes hat noch was Zeit, bevor er zu den Lancers zurück muß. Bovos hat dreißig Tage Urlaub wie Sie, Villiers und Blix, also warum verziehen wir uns nicht alle zusammen irgendwohin, wo wir feiern können.«
»Hört sich nicht schlecht an, Duncan. Aber wir sind, glaube ich, momentan alle etwas schwach ausgestattet, was Credits oder auch Reals angeht.«
»Seid nicht betrübt, meine Mit-Dämonen. Ihr erinnert euch vielleicht noch daran, daß wir bei den Spielen auf Galatea einen gewissen Erfolg hatten. Ich freue mich, nun mitteilen zu können, daß ich mit unserem Gewinn ein paar kurzfristige Investitionen getätigt habe, die uns eine ansehnliche Dividende lieferten. Mit anderen Worten, wir stinken vor Geld!«
Trane drehte sich zu Dawn um. »Was meinst du, Dawn? Kommst du mit?«
Dawn schüttelte den Kopf, aber sie konnte ein Lächeln über diese Freigeborenen, die ihre Kameraden geworden waren, nicht unterdrücken. Sie würde sie vermissen. »Neg. Ich kehre nach Jabuka zurück. Ich glaube einen Weg gefunden zu haben, meine Ehre als Kriegerin wiederherzustellen.«
Duncan warf die Arme um sie und drückte sie an sich. »Heißt das, wenn wir uns das nächstemal begegnen, stehen wir auf verschiedenen Seiten der Waffenstillstandslinie?«
»Wer weiß?« antwortete sie. »Vielleicht komme ich zurück.«
EPILOG
Konklavehalle der Stahlvipern-Garnison, Jabuka
Stahlvipern-Besatzungszone
30. August 3057
Hocherhobenen Kopfes marschierte Dawn den langen Korridor zur Konklavekammer hinab, in der die Blutnamensträger des Clans Stahlviper sich versammelt hatten. In einer Hand hielt sie den Rucksack, den sie den ganzen Weg vom Planeten Marik bis hierher nicht aus den Augen gelassen hatte. Er war überraschend schwer. In der anderen trug sie eine Pistole.
Dawn wußte inzwischen, daß das Große Konklave den Khane Ulric Kerensky vor kurzem als ilKhan abgesetzt hatte, unter der Anklage des Völkermords gegen sämtliche Clans. Sie ging davon aus, daß die Stahlvipern sich jetzt versammelt hatten, um darüber abzustimmen, welche Rolle, falls überhaupt, sie bei dem von Ulric verlangten Widerspruchstest spielen sollten.
Alles schön und gut, dachte Dawn, aber sie hatte dem Konklave der Krieger ihre eigene Angelegenheit vorzutragen. Vor ihr ragten die riesigen Tore der Kammer auf. Sie würde sie mutig und frei durchschreiten, nicht wie irgendeine Banditin durch einen Seiteneingang hereinschleichen, wie man es am schändlichen Tag ihres Urteils von ihr verlangt hatte. Niemand versuchte, sie am Eintreten zu hindern. Zunächst schien sie überhaupt niemand wahrzunehmen.
Dawn sah sich schnell um, als sie in der Kammer war. Im Gegensatz zur letzten Gelegenheit, bei der sie hier erschienen war, hatten die Blutnamensträger keine förmlichen Roben angelegt. In den hoch über ihr aufragenden Sitzreihen waren sie in Gefechtsmontur versammelt, der bevorzugten Kleidung eines ClanKriegers. Khan Perigard Zalman stand auf dem sich drehenden Podest und schien zur Versammlung zu sprechen. Arthur Stoklas, Lehrmeister der Stahlvipern, saß ebenfalls auf dem Podest.
»Dann sind wir uns einig. Möge das Wesen des Clans sich
Weitere Kostenlose Bücher