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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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durchsetzen und uns alle leiten«, sagte der Khan.
    »Seyla«, antworteten die Blutnamensträger wie mit einer Stimme. Das Wort schien wie ein Seufzer tief aus dem Herzen der Stahlvipern zu kommen. Mit diesem einen Wort wurden sie eins mit allen, die ihnen vorausgegangen waren, und mit allen, die ihnen noch folgen würden.
    Dawn zögerte. In ihr klang derselbe tiefe Akkord nach, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie die Frage gelautet hatte, oder wie sie beantwortet worden war. Sie schüttelte sich, um ihren eigenen Willen wieder wach zu rütteln und tun zu können, weswegen sie gekommen war. Ein paar schnelle Schritte, dann sprang sie auf das rotierende Podest. Der Schock auf dem Gesicht des Khans machte ihr Mut.
    »Krieger des Stahlvipern-Clans!« rief sie, und warf die Pistole beiseite. »Hört mich an!«
Perigard Zalman herrschte sie an. »Dies ist ein Konklave der Blutnamensträger des Clans Stahlviper! Du warst niemals Teil dieser Versammlung. Und jetzt hast du nicht einmal mehr das Recht, dich eine ClanKriegerin zu nennen. In unseren Augen bist du schlimmer als tot, weniger als eine Banditin. Du bist nichts. Du existiert nicht mehr in den Augen der Stahlvipern. Hast du nicht einmal soviel Stolz, einem Ort fernzubleiben, an dem du nicht erwünscht bist? Kommst du angekrochen wie eine Welpin, geprügelt und doch bettelnd darum, akzeptiert zu werden?«
Während er sprach, erhoben sich viele der Blutnamensträger unter lautstarkem Protest von ihren Plätzen und kehrten ihr den Rücken zu, wie sie es an jenem Tag vier Monate zuvor schon einmal getan hatten. Dawn hörte Flüche wie ›Freigeburt‹, ›Feigling‹ und ›Banditin‹, aber sie fühlte keine Scham. Sie fühlte Wut, das Adrenalin strömte durch ihre Adern wie unmittelbar vor einem Kampf auf Leben und Tod.
Als sie zum letzten Mal hier vor ihnen stand, hatten sie ihr Ehre, Rang und Position aberkannt und sie auf eine Weise ausgestoßen, die bei den Clans, denen jede Verschwendung ein Greuel war, äußerst selten war.
Lehrmeister Arthur Stoklas ergriff das Wort, bevor Dawn antworten konnte. »Wie kannst du es wagen, uns zu verspotten, indem du gegen den Willen des Clans zurückkehrst?«
»Ich spotte des Wesens der Stahlvipern nicht, Arthur Stoklas. Ich bin gekommen, um euch zu sagen, daß dieses Konklave mich fälschlich verurteilt hat.« Sie setzte den Sack ab, wandte sich an die Tribüne und breitete die Arme aus. »Blutnamensträger und Blutnamensträgerinnen der Stahlvipern, ich fordere euch auf, eure Blicke hierher zu richten. Ich bin Dawn, die Kriegerin, die ihr ausgestoßen und verbannt habt. Ich bin kreuz und quer durch die Innere Sphäre gereist und habe Dinge gesehen, von denen Ihr nicht einmal träumen könnt, aber nun bin ich zurückgekehrt, um meinen rechtmäßigen Platz unter euch wiedereinzunehmen.«
Der Khan stieß einen anklagenden Finger in ihre Richtung. »Genug geredet. Du wirst uns jetzt verlassen und zu der Banditenexistenz zurückkehren, die du seit deinem Urteil geführt haben magst.«
Dawn schüttelte den Kopf. »Neg, mein Khan. Auf meinen Reisen habe ich einen großen Feind gestellt. Ich habe ihn im fairen Zweikampf getötet, habe ihm das Recht eines Duells im Kreis der Gleichen gewährt, obwohl er es nicht verdient hatte.«
Jetzt war auch Lehrmeister Arthur Stoklas aufgesprungen. »Du bist wahnsinnig, Dawn. Du bringst irgendeinen Banditen der Inneren Sphäre um und wagst es, hier zu behaupten, das würde deine Ehre wiederherstellen?«
»Ihr habt mich als minderwertig verurteilt, mich ausgestoßen, mich verbannt, mich von euch gestoßen, damit ich wie ein Stück Abfall unter den bemitleidenswerten Freigeburten der Inneren Sphäre vegetieren muß. Aber ich bin mit dem Beweis meines Wertes zurückgekehrt.«
Dawn beugte sich hinab und öffnete den Rucksack, dem der unverwechselbare Dunst von Kohlendioxyd entstieg. Sie griff hinein und zog einen abgeschlagenen männlichen Kopf heraus. Er war fast kahl, aber die wenigen verbliebenen langen schwarzen Haare reichten ihr aus, ihn zu halten. Der Kopf war präpariert und zeigte noch immer den Ausdruck des Todesschreis. Er war von fahler, blaugrauer Farbe, ein greulicher Anblick. Sie hielt ihn empor wie eine Trophäe. »Seht her! Das ist der Mann, den ich getötet habe, die Brut des schlimmsten Verbrechers, den die Menschheit je gesehen hat.«
Selbst der Khan wich bei diesem Anblick zurück, aber niemand sagte einen Ton.
Wieder zog Dawn Kraft aus dem Schock, den sie ausgelöst hatte. Sie erhob

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