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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Und was den Zoll betrifft, so etwas gibt es hier nicht.«
    »Keine Zollstelle?« Trane war sichtbar entgeistert. »Wie will man denn verhindern, daß Reisende persönliche Waffen oder andere Konterbande einschmuggeln?«
    Während er sprach, suchten Tranes Augen die Umgebung ab, anscheinend in der Hoffnung, einen Zollbeamten zu entdecken, und Duncan der Lüge zu überfuhren. Aber außer den Wartungstechs war weit und breit niemand zu sehen.
    Duncan schwenkte die Arme wie ein Zirkusdirektor, der sein Publikum begrüßt. »Willkommen in der Peripherie.«
Irgendwann war das Hotel Bismarck wahrscheinlich ein Schmuckstück gewesen, insbesondere für eine Stadt auf einer so abgelegenen Grenzwelt wie Herotitus. Es war offensichtlich schon vor Jahrhunderten gebaut worden, als die Menschheit sich noch von Terra aus ins All ausgebreitet hatte und noch vom Rausch der Kolonisation neuer Welten beflügelt war. In einer Ära, in der die Männer und Frauen der Peripherie noch daran geglaubt hatten, daß ihre Hinterwäldlerplaneten eines Tages vollentwickelt sein würden, während sich die Grenze der Inneren Sphäre immer weiter ins All hinausschob.
Dann kam der Zusammenbruch des Sternenbunds, und alles sah mit einem Schlag ganz anders aus.
Die Ausbreitung der Menschheit ins All endete, als der Traum des Sternenbunds in den Flammen der Nachfolgekriege starb. Herotitus war nicht länger eine Station auf dem Weg in neue Territorien und erstarrte an der Grenze zum Großen Unbekannten. Am Bismarck war das alles abzulesen. Selbst Jahrzehnte offensichtlicher Gleichgültigkeit hatten die Pracht der ehemals offensichtlich eleganten Empfangshalle nicht gänzlich zerstören können. Überreste vergangener Zeiten, Gemälde und andere Verzierungen, prächtige Schnitzereien in der Nähe des Haupttreppenaufgangs, die prächtigen Spiegel an den Wänden, alles kündete von einer vergangenen, vielleicht unschuldigeren Zeit.
Duncan und Trane teilten sich ein Zimmer im fünften Stock. Keiner der beiden kommentierte den Raum, als sie ihn betraten. Die Tatsache, daß ihr Zimmer zwar klein, aber sehr sauber war, schien Trane zu überraschen. Er wirkte erleichtert. Duncan warf seine Tasche auf eines der Betten, während Trane sorgfältig auspackte und alle Kleidungsstücke sauber zusammengefaltet in den Schubladen der kleinen Kommode verstaute.
»Wir sollten runtergehen, was essen, und dann eins der Casinos besuchen«, meinte Duncan, der inzwischen auf dem Bett lag, und Trane beobachtete, wobei er den Kopf auf den Ellbogen stützte.
Trane blickte mit einem seltenen Lächeln über die Schulter zurück. »Gute Idee, Kalma. Nach einer Bordküchendiät könnte ich eine echte Mahlzeit gut gebrauchen. Aber ich denke, auf das Casino werde ich verzichten.«
»Wieso?«
»Es wäre unpassend, aber ich habe nichts dagegen, wenn Sie Ihre Zeit so verbringen wollen.«
Duncan setzte sich entgeistert auf. »Wollen Sie mir erzählen, daß Sie kein Casino besuchen, weil Sie ein Ritter der Inneren Sphäre sind?«
»So ist es«, bestätigte Trane, und wirkte reichlich selbstzufrieden. Beinahe unbewußt hatte er bei seinem Wortwechsel mit Duncan eine, wenn auch entspannte, militärische Haltung angenommen.
»Wieso?«
Trane zögerte, offensichtlich, um seine Gedanken zu ordnen. »An Bord des Landungsschiffes haben Sie mir vorgeworfen, mir mangele es an Vision. Aber in diesem Punkt liegen Sie falsch. Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Bars besucht, aber jetzt stelle ich einen höheren Ehren- und Verhaltenscodex über meine persönlichen Wünsche und Vorlieben.«
»Wir reden hier von ein wenig harmloser Unterhaltung«, parierte Duncan. »Ich lade Sie schließlich nicht zu einem Lynchmob oder einem Menschenopfer ein.«
»Sie verstehen nicht. Gleichgültig wohin ich gehe, gleichgültig was ich tue, ich bin ein Ritter der Inneren Sphäre. Ich habe geschworen, die Ehre Haus Mariks und der Liga Freier Welten zu verteidigen. Was würde man von den Rittern denken, wenn man mich bei einem Kneipenbesuch sähe, vielleicht angetrunken oder im Spielrausch?«
Möglicherweise würde man denken, ihr seid auch nur Menschen.
»Wir reden von Dingen, die jeder Soldat tut, wenigstens ab und zu.«
»Es gibt Personen, die derlei Aktivitäten nicht gut heißen. Wenn ich die Besten der Besten repräsentieren will, den höchsten Standard, den ein MechKrieger und ein Mensch erreichen kann, muß ich versuchen, ein makelloses Leben zu führen. So zu leben, als sei meine Ehre identisch mit der meines

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