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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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an die Tür. Die Reise nach Herotitus hatte etwas über zwei Wochen gedauert, was teilweise einer Kommandostrecke aus Sprungschiffen zu verdanken war, die der Generalhauptmann ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Die Strecke würde auch bei ihrer Rückkehr zur Verfügung stehen. Normalerweise hätte die Reise erheblich länger in Anspruch genommen, da Sprungschiffe an jedem Halt zumindest eine Woche benötigten, um ihre Solarbatterien aufzuladen.
    Jetzt, wo sie nur noch wenige Stunden von Herotitus entfernt waren, fühlte Duncan eine Notwendigkeit, noch einmal ein Gespräch mit Rod Trane zu versuchen. Es mußte ein Gespräch sein, und nicht nur leeres Geplapper.
    Die beiden hatten vom ersten Augenblick an, in dem sie einander begegnet waren, eine herzliche Abneigung geteilt. Ein Teil Duncans wollte diesen Zustand beenden, selbst wenn er den hochherrschaftlichen Herrn Ritter der Inneren Sphäre dafür zu Klump prügeln mußte. Ein anderer Teil von ihm genoß die Spannung beinahe. Nicht, daß es schwer gewesen wäre, den Grund für Rod Tranes Abneigung zu erkennen. Trane war zutiefst stolz auf seine Position als Ritter. Jemandem wie ihm mußte Duncan als der pure Söldnerabschaum erscheinen, und ohne Zweifel hegte er einen tiefen Widerwillen dagegen, unter ihm dienen zu müssen.
    Aber wir operieren hier in meinem Revier, in der Peripherie. Ich habe keine Lust, wegen dem weißen Ritter und seinem empfindlichen Ego ins Gras zu beißen.
    Auf sein Klopfen öffnete sich Tranes Kabinentür einen Spalt, und Duncan konnte hineinsehen. Er war beeindruckt, wie keimfrei sauber und ordentlich die winzige Kabine war. Selbst die beiden Bücher auf der schmalen, herabgeklappten Koje schienen mit dem Lineal ausgerichtet. Duncan mußte lachen, als er an den Unterschied zu seiner Kabine dachte.
    »Ja?« meinte Trane, ohne die Tür ganz zu öffnen.
    Duncan drückte leicht gegen die Türkante. »Wir müssen miteinander reden. Wir stehen nur noch ein paar Stunden vor der Landung, und ich dachte mir, ich erzähle Ihnen, was ich über Herotitus weiß.«
    »Ich habe die uns von der SEKURA über Herotitus zur Verfügung gestellten Unterlagen gründlich studiert. Ich bezweifle, daß Sie darüber hinaus etwas beitragen könnten.«
    Duncan grinste und schob sich in unter Tranes als Sperre gedachten Arm in die Kabine des Ritters. »Ach, meinen Sie?« Er ging zu dem lächerlich ordentlichen Bett und ließ sich darauffallen. »Haben diese SEKURA-Berichte erwähnt, wie die Casinos betrügen? Haben Sie erwähnt, daß der Polizeichef von New Hedon sich von drei verschiedenen Gangsterbanden bezahlen läßt und die Gewohnheit hat, Fremde wie uns für imaginäre Vergehen einzubuchten, um von ihren Familien Geld zu erpressen? Haben die SEKURA-Berichte den illegalen Sklavenmarkt erwähnt?«
    Trane schloß die Tür, verschränkte die Arme und lehnte sich an. »Nein, haben sie nicht.«
Duncan lachte. »Und das ist erst der Anfang.«
»Warum steht davon nichts in den Berichten?«
Duncan zuckte die Schultern und sah sich die beiden Bücher an. Eines stammte von jemand namens Patton, das andere von einem chinesischen Autor, dessen Name ihm unbekannt war.
»Die SEKURA weiß auch nicht alles.«
Trane verzog das Gesicht. »Nun, was Sie soeben beschrieben haben, ist barbarisch. Offenbar entspricht alles, was man über die Peripherie erzählt, der Wahrheit.«
»Was wäre?«
»Es ist ein Ort jenseits der Zivilisation. Gesetzlos. Die Menschen sind Barbaren und ihre Lebensumstände dementsprechend. Die Technologie ist Jahre hinter der in der Liga Freier Welten zurück. Und die Bewohner sind häufig Flüchtlinge vor dem Gesetz ohne jede Bindung an Moral und Anstand.«
Duncan fühlte einen Stich des Bedauerns für Trane. »Sie sind ein seltsamer Mensch, Trane. Ich habe Thomas Marik seine Vision beschreiben hören, eine Vision, die Sie teilen, von den Rittern als einer sozialen Kraft statt einer militärischen, Und jetzt sehe ich vor mir jemand, dem der Glaube an die Vision fehlt, der er angeblich sein Leben gewidmet hat.«
»Dem der Glaube fehlt? So etwas brauche ich mir nicht bieten zu lassen, Kalma, schon gar nicht von jemandem, der nur Dank der Position seines Vaters hier ist. Fehlender Glaube, ha!«
»Ich möchte das nur einmal sagen müssen«, erwiderte Duncan, der Mühe hatte den Drang zu unterdrücken, Trane den Mund mit seiner Faust zu stopfen. »Ich bin Dank meiner selbst hier, nicht wegen der Position meines Vaters. Der Generalhauptmann hat mich persönlich

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