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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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eingeladen. Und was meinen ursprünglichen Punkt betrifft, jawohl, Sie beurteilen diese Menschen auf Grund des Ortes, an dem sie leben, statt nach dem, was sie sind. Ich möchte wetten, Sie haben in ihrem Leben noch keinen Fuß in die Peripherie gesetzt.«
»Niemals. Und soweit es mich betrifft, je eher wir sie wieder verlassen, desto besser.«
»Für jemand, der Teil einer Elitelegion ist, die beabsichtigt, die Gesellschaftsstruktur der Inneren Sphäre zu verändern, haben Sie eine bemerkenswert eingeschränkte Sicht.«
»Wie meinen Sie das?«
Offenbar hatte Duncan einen Nerv getroffen.
Gut. Soll er schmoren.
»Ich gebe zu, die Peripherie ist eine Art Wildnis, aber das gibt Ihnen kein Recht, auf diese Menschen und ihre Lebensart hinabzuschauen. Diese Leute arbeiten vielleicht mit überalterter Technologie, aber sie machen das durch puren Mut und Entschlossenheit wert. Sicher, manche von ihnen sind Kriminelle, aber eine Menge andere sind Bauern und Bergarbeiter und andere ehrliche, arbeitsame Bürger, die darauf hoffen, daß es ihre Kinder durch ihre harte Arbeit eines Tages besser haben werden. Sie haben angeblich doch die Geschichte des Sternenbunds studiert. Dann erinnern Sie sich mal daran, daß es zwanzig Jahre und die gesamten Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte brauchte, um die Peripherie unter das Dach des Bundes zu holen. Diese Leute sind stolz und unabhängig. Bei einer Haltung wie der Ihren können Sie froh sein, wenn Sie nächste Woche noch leben.«
Für den Augenblick war Trane sprachlos, aber Duncan wußte, daß er nur eine Schlacht gewonnen hatte, nicht den Krieg. Er sprang nonchalant auf die Füße und griff an Trane vorbei nach dem Türgriff. »Wir sehen uns beim Aufsetzen.« Zu seiner Überraschung streckte Trane den Arm aus und packte sein Handgelenk.
»Noch nicht«, sagte er. »Die Diskussion ist noch nicht vorbei.«
Duncan griff zu und grub die Nägel in Tranes Handgelenk. »Doch, ist sie.« Trane ließ Duncans Hand reflexartig los. Beide Männer rieben sich die schmerzenden Arme.
Duncan sah Trane in die Augen. »Sie hassen mich, hab ich recht?«
Trane überraschte ihn, indem er den Kopf schüttelte. »Nein, ich hasse Sie nicht. Aber ich respektiere Sie auch nicht.«
»Das ist dasselbe.«
»Nein, ist es nicht.«
»Wie auch immer, Kapitän Trane, auf dieser Mission sind Sie mir unterstellt. Wir brauchen einander nicht zu mögen, aber ich erwarte von Ihnen, daß Sie Thomas Mariks Befehle befolgen.« Damit streckte er erneut die Hand aus und legte den Schalter um, der die Schiebetür entriegelte.
Vielleicht lohnt sich diese Reise ja doch noch, dachte er, als er sich an dem Ritter der Inneren Sphäre vorbeischob.
9
    New Hedon, Herotitus
Peripherie
    30. April 3057

    Der Raumhafen von New Hedon war wenig mehr als ein großer asphaltierter Platz, umgeben von ein paar Lagerhallen. Die Stadt breitete sich rund um den Raumhafen in alle Richtungen aus. Im strahlenden Licht der Morgensonne wanderten Duncan Kalma und Rod Trane die Schiffsrampe hinab und wurden augenblicklich von einem Mann angesprochen, der Flugblätter verteilte. Duncan nickte und nahm eines, ebenso wie Trane.
    »Was ist das?« fragte Trane.
    Duncan sah sich den Zettel an, bevor er ihn sorgfältig zusammenfaltete und in die hintere Hosentasche steckte. »Werbung für das Mother Lode Casino. Echt guter Laden, soweit ich mich erinnere.«
    Trane knüllte sein Flugblatt zu einem kleinen Ball zusammen und stopfte es in eine Seitentasche seines Gepäcks. »Für solche Dummheiten werden wir keine Zeit haben.«
    Duncan grinste ihn breit an. »Von wegen. Ich werde uns Zeit verschaffen. Außerdem sind wir hier, um zu sehen, ob der Planet von den falschen Rittern angegriffen wird. Nach meinen Berechnungen haben wir noch ein oder zwei Tage, bis sie hier auftauchen dürften, jedenfalls laut dem SEKURA-Bericht.«
    »Sie können gerne ins Casino gehen, um Zeit und Geld zu verschwenden, Kalma. Aber jetzt müssen wir erst einmal die Zollabfertigung finden, die Formalitäten erledigen und uns eine Operationsbasis suchen.«
    »Alles schon erledigt«, meinte Duncan.
»Ach, wirklich?« Trane setzte wieder den arroganten Tonfall ein, der ihm dazu diente, seine Überraschung oder Verärgerung zu überspielen, wenn Duncan ihm voraus war.
»Ja. Ich habe mir erlaubt, uns ein Zimmer im Bismarck zu buchen, einem Hotel nicht weit von hier. Es ist schon etwas älter, aber nicht
    völlig ohne Annehmlichkeiten oder Charme, und außerdem hat es eine erstklassige Bar.

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