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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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erweisen…
    Vaughns Hologramm schüttelte unglücklich den Kopf. »Herr Marschall… ich fürchte, ich bin für diese, diese Geheimaktionen nicht geeignet. Ich will ehrlich sein: Ich habe Angst davor, was der Feldmarschall zu tun versucht. Es ist… es ist zu viel. Zu groß! Und dieser Anschlag gegen Grayson Carlyle war gefährlich. Er hätte uns alle ruinieren können!«
    »Inwiefern, Thurman?«
»Carlyle ist populär. Besonders auf Glengarry. Die Leute lieben diesen Kerl, und seine Truppen lieben ihn noch mehr. Wäre das Attentat erfolgreich gewesen, würden sie keine Ruhe geben, bis sie denjenigen gefunden hätten, der dahinter steckte. Ich bin mir nicht sicher, daß sie das nicht trotzdem versuchen werden, allein schon, weil jemand ein Attentat versucht hat! Herr Marschall, wissen Sie denn gar nichts über den Grauen Tod?«
»Was gibt's da zu wissen? Es sind Söldner…«
»Söldner, ja, auch wenn sie einen langfristigen Kontrakt mit dem Commonwealth haben, der bis in die Zeit vor Abschluß der Allianz zurückgeht. Schon mindestens dreißig Jahre. Sie werden im ganzen Steiner-Raum bewundert, besonders von den Militärs. Auf manchen Welten, wie Glengarry, sind sie Helden. Auf Caledonia möglicherweise auch, schon allein, weil beide Planeten ein gemeinsames ethnisches Erbe teilen. Die Geschichte von den Leistungen der Legion auf Glengarry während der 2. Skye-Rebellion sind schon zu einem kleinen Heldenepos geworden.«
»Commander General, ich fürchte, Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten.«
»Bei allem gebotenen Respekt, Herr Marschall, ich untertreibe eher noch.«
»Ähem. Sagt Ihnen Der Fürst etwas?«
Vaughn wirkte verwirrt. »Prinz Victor Davion?«
Zellner unterdrückte eine schmerzhafte Grimasse.
Lernen diese jungen Offiziere heute denn gar nichts mehr?
»Nein, General. Der Fürst ist der Titel eines Buches, das vor fünfzehnhundert Jahren geschrieben wurde, von einem Mann, einem Renaissance-Italiener, namens Niccolo Machiavelli.« Er tippte beiläufig einen Befehl in das kleine Lesegerät auf dem Schreibtisch vor ihm, gab einen Suchbegriff ein und drückte eine weitere Taste. Der Wandschirm an einer Seite des Büros, die in Vaughns Blickfeld lag, leuchtete auf und zeigte die Vergrößerung einer Druckseite.
»Ein Herrscher, der sich auf Söldner stützt«, lautete der Auszug, den Zellner längst auswendig kannte, »wird niemals auf festem Boden stehen und sicher sein; denn Söldner sind uneinig, machtgierig, ohne Disziplin und treulos, überheblich gegenüber den Freunden, feig vor dem Feind, ohne Furcht vor Gott, ohne Redlichkeit gegen die Menschen. Man schiebt seinen Untergang nur so lange hinaus, als man den Angriff hinausschiebt. Im Frieden wird das Land von ihnen ausgeplündert, im Krieg vom Feind. Der Grund hierfür ist der, daß sie sich durch nichts gebunden fühlen und kein anderes Motiv sie im Feld hält als das bißchen Sold, der nicht ausreicht, um sie gern für dich sterben zu lassen. Sie wollen wohl deine Soldaten sein, solange du keinen Krieg führst; doch wenn wirklich Krieg kommt….«
»Das«, stellte Zellner fest, und schaltete das Gerät wieder aus, »gilt heute ebenso wie im sechzehnten Jahrhundert. Ich würde in jedem Fall einer starken, gut trainierten und disziplinierten regulären Armee den Vorzug geben. Einer Armee, deren Loyalität mir gehört und dem Staat, für den ich stehe. Söldner sind nur der allmächtigen C-Note loyal.«
»Noch einmal, bei allem Respekt, Sir«, wandte Vaughn ein. »Das trifft für die Legion so nicht zu. Die niederen Ränge sind Carlyle fraglos ergeben. Und was ihn selbst angeht… er scheint seine Loyalität der Zivilisation zu widmen.«
»Was… der Oper? Der Kultur? Der Literatur? Was meinen Sie damit, der ›Zivilisation‹?«
»Ich meine, er hat Angst, daß die Zivilisation zerfällt, daß eine Fortsetzung der Kriege alles vernichten wird, was die menschliche Rasse aufgebaut hat. Er hat Angst, wir könnten selbst die Möglichkeit der Raumfahrt verlieren, daß die Menschheit als Barbarenhaufen endet, über die Lichtjahre verstreut.«
»Sehr poetisch. Und reichlich unwahrscheinlich. Woher wissen Sie das alles?«
»Ich habe meine… Quellen.«
Also hat er eigene Spione in Carlyles Lager. Darum werde ich mich kümmern müssen.
»Grayson Carlyle«, stellte Zellner langsam fest, »ist gut, sogar sehr gut. Aber er ist nur ein Söldner. Wenn er erst tot ist, wird man ihn vergessen. Auch seine Truppen werden ihn vergessen.«
»Aber es ist

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