BattleTech 29: Pflichtübung
Licht flackerte bedrohlich, und Staub regnete von der Decke.
»Werr weiß, wie man das bedient?« fragte McCall und hielt die Laserpistole des Offiziers hoch. Dutzende Hände, männliche und weibliche flogen hoch oder streckten sich danach. »Aye«, meinte McCall und reichte die Waffe Griff voraus einem bärtigen Mann mit einer lebhaft bunten Tätowierung auf dem rechten Bizeps – einem BattleMech, der einen riesigen Hammer emporstreckte. Er wußte, daß dieses Bild bei vielen MechKriegern im Mannschaftsrang beliebt war, und schloß daraus, daß der Mann Militärdienst geleistet hatte. »Veterran?«
»Zwölf Jahrre Stahl bewegt bei den 5. Crrucis-Lanciers«, knurrte der Mann. »Veterran genug fürr Sie?«
Die 5. Crucis gehörten zu den besten. »Gut genug. Name?« »Rross.«
»OK, Rross. Du überrnimmst die Rrückendeckung und sorrgst dafürr, daß alle, die mit rraus wollen, auch rraus gehen. Halt dich nicht auf. Werr stehenbleibt, soll hierr bleiben! Ich gehe vorraus.«
»In Orrdnung.« Ross nahm den Laser und zog den Ladehebel zurück, um mit offensichtlich erfahrenem Blick die Energiespule zu überprüfen.
»Angus! Wo steckst du?«
»Hierr, Davis.« Sein Bruder wirkte noch immer benommen, als könne er nicht voll erfassen, was geschah. »Bist… bist du es wirrklich?«
»Aye, Lad. Ich bin es wirrklich.«
»Du bist gekommen…«
»Ich hab in mein' Leben schon viele Dummheiten begangen. Bleib dicht bei mirr. Nach all dem Ärrgerr will ich dich nicht verrlierren!«
Wieder ertönte über ihnen ein Donnern, lauter und anhaltender als zuvor, und wieder flackerten die Lichter. »Was ist das? Hast du deine BattleMech-Söldnerrfrreunde mitgebrracht?«
»Nurr einen«, erwiderte McCall. »Aberr derr ist dem, was Willie gegen ihn aufbieten kann, mehrr als gewachsen. Bewegung, Leute! Aufstellung! Wirr rrücken aus!«
Die Menge strömte zum Ausgang.
Alex duckte sich in die Deckung des Pegasus Schwebepanzers, während die Explosionen über den Platz tosten. Die meisten auf der anderen Hofseite abgestellten Fahrzeuge existierten nur noch als brennende Wracks. Aber auf dieser Seite war noch etwa ein halbes Dutzend Fahrzeuge verblieben, einschließlich des alten Pegasus. Sie auch noch auszuschalten, bevor die beiden Angreifer die Zitadelle verließen, wäre ein hübscher Bonus gewesen. Wilmarth würde lange brauchen, um seine militärische Infrastruktur wiederaufzubauen!
Als nächstes standen der Eingangsturm und das Tor ins Freie auf seiner Liste. Er konnte den Eingang von seiner Position aus sehen… auf der Innenhofseite stand er offen, aber das Außentor war verschlossen. Er schob ein neues Magazin mit zehn Mikrogranaten in den Werfer, ließ die erste in die Kammer fallen, hob die Waffe an die Schulter und löste einen anhaltenden Feuerstoß mitten durch das offene Innentor aus.
Das Innere des Vorwerks leuchtete unter dem Stakkato der Explosionen sonnenhell auf. Fensterscheiben wurden weggesprengt, und eine schwere Sekundärexplosion riß ein Segment der Turmmauer weg, als ein Fahrzeug oder ein Munitionslager im Innern des Bauwerks detonierte. Rauch und Staub quollen aus der klaffenden Bresche in der Fassade des Turms, aber weder aus den oberen Fenstern noch von der Mauer wurde zurückgefeuert. Nur um sicher zu gehen lud Alex nach und feuerte sorgfältig gezielte Mikrogranaten durch einzelne Fenster und Schießscharten. Aus einem offenen Fenster in Brustwehrhöhe leckten Flammen, aber noch immer gab es kein Zeichen von Leben innerhalb des Turms.
Alex richtete sich hinter seiner Deckung auf und suchte die Außenmauern zu beiden Seiten des Eingangsturms ab. Beide AK-Türme schienen außer Gefecht, mit zerschmolzenen oder zertrümmerten Zielerfassungsanlagen und verbogenen Geschützläufen. Der Innenhof war übersät mit Leichen, Ausrüstungstrümmern und Schutt. Ein paar der Toten waren Wilmarths Opfer, seine makabren Trophäen, aber das Gemetzel, das Alex in ein paar kurzen Minuten angerichtet hatte, ließ ihre Zahl gering erschienen.
Einige der herumliegenden Gestalten waren noch am Leben, und ihre Schreie gaben der Szenerie eine schreckliche, surreale Note. Alex hob den rechten Arm und erschoß einen Mann, der möglicherweise verwundet war, aber ein Lasergewehr im Arm gehalten hatte. Hier war kein Platz für Ritterlichkeit, nicht, wenn die Grenze zwischen Erfolg und Tod so schmal war.
Nachdem Vorwerk und Außentor offensichtlich gesichert waren, blieb als seine Hauptsorge das offene, fünfzehn Meter hohe Tor
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