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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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alles, was wir haben, um diese Welt zu verteidigen.«
Der Präzentor Martialum nickte ernst. »Ja, ich erinnere mich des Gebots bei unserem Anflug. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns über eure Stärke nicht im klaren, und ihr wußtet nichts von unserer Stärke. Unter den gegebenen Umständen sehen wir keine Notwendigkeit euer Gebot als bindend zu betrachten.«
Doc lehnte sich etwas vor, als könnte die verringerte Distanz ihm ermöglichen, Marthe telepathisch die Botschaft zu übermitteln: Geh darauf ein. Seine Gespräche mit Victor und Focht hatten keinen Zweifel in ihm gelassen, daß die Schlacht, sollte sie sich nicht umstimmen lassen, für beide Seiten eine Katastrophe werden mußte. Die Verlustziffern der Clans in der Schlacht um Tukayyid waren, wie der Präzentor Martialum versicherte, vernichtend gewesen, und die Schätzungen für diese Auseinandersetzung lagen doppelt so hoch. Seit den Kriegen des terranischen 20. Jahrhunderts hat die Menschheit keine solche Vernichtungsschlacht mehr erlebt, wie sie uns hier auf Coventry droht.
Wenn Fochts Bemerkung Marthe Pryde überrascht hatte, wußte sie es gut zu verbergen. »Ich weiß dein Entgegenkommen zu schätzen. Ich werde es nicht als Beleidigung auslegen, da das eindeutig nicht in deiner Absicht lag. In der Vergangenheit hast du mit Wölfen verhandelt. Jetzt wirst du von Wölfen beraten. Ein Wolf könnte dein Angebot sogar akzeptieren und sein Gebot anpassen, aber Wölfe besitzen kein Schamgefühl und nur einen rudimentären Sinn für Ehre. Ich bin Jadefalke. Mein Gebot steht.«
Focht nickte. »Es war keine Beleidigung beabsichtigt, Khanin Marthe Pryde. Wir sind bereit, unser Gebot zu erklären.«
Sie nickte. »Fahrt fort.«
»Hauptmann Trevena?«
Doc atmete tief ein, dann zog er den Schal von seinem Mund. Er nahm sogar die Schutzbrille ab und trat der Khanin offen und unbewaffnet gegenüber, wenn auch voller Stolz und Entschlossenheit. Sie sollte sehen, daß er ihre Stärke respektierte. Sie sollte erkennen, daß er ihr, wenn es zum Kampf kam, einen Schlagabtausch liefern würde, den sie nie vergaß.
Er las all das in ihren Augen, und das Versprechen, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Gut. Wir verstehen einander. Er schluckte einmal nervös, dann trug er sein Gebot vor.
»Im Namen des Präzentors Martialum und der hier versammelten Koalitionsstreitmacht biete ich, Caradoc Trevena, Kommandeur der Titanen, Eroberer von Whitting, euch Hegira an.«
41
    Whitting, Coventry
Provinz Coventry, Lyranische Allianz
    16. Juni 3058

    Victor fühlte einen plötzlichen Schmerz in den Händen, und es dauerte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, daß er sich die Fingernägel ins Fleisch grub. Du mußt dieses Angebot annehmen! Du mußt!
    Die Jadefalken-Khanin ließ sich keinerlei Reaktion anmerken, aber für Rosendo galt das ganz und gar nicht. Seine Kinnlade fiel herunter, dann schloß er die Kiefer mit einem Knall. Die Überraschung stand in seinen Augen, bis sie sich zu Schlitzen verengten und seine Mundwinkel nach oben wanderten. Es war offensichtlich, daß er die Bedeutung des Angebots verstand und die Möglichkeit sah, die es für die Rettung aller hier Versammelten anbot. Victor hatte keinerlei Zweifel, daß die Jadefalken, hätte die Entscheidung bei ihm gelegen, Coventry ohne eine Sekunde des Zögerns verlassen würden.
    Rosendo sah schweigend zu seiner Khanin auf.
    Marthe Pryde regte keinen Muskel. Es schien beinahe, als habe der Wind sie in Verbindung mit Docs Gebot in eine Statue verwandelt. Sie starrte in eine unbestimmte Ferne, und Victor konnte sie nicht einmal atmen sehen, bemerkte keinerlei Bewegung an ihr abgesehen vom Wind, der ihre Haare und ihren Mantel zauste. Es schien, als sei sie aus der Zeit getreten, um die Worte zu verarbeiten, die sie soeben gehört hatte. Währenddessen trieben Staub und Sand über ihr Gesicht und ihren Körper, das Standbild einer alten Kriegsgöttin, gefangen zwischen Leben und Tod.
    Ihre Schultern sackten einen Millimeter ab, dann strich ihr eisiger Blick über Victors Gesicht, bevor sie zum Präzentor Martialum aufschaute. »Offensichtlich habe ich den Wert von Wolf-Ratgebern unterschätzt, frapos?«
    Focht nickte. »Pos, Khanin Marthe Pryde.«
Sie drehte sich zu Doc um. »Ich, Khanin Marthe Pryde, Erobererin Coventrys, nehme Hegira an. Deine Großzügigkeit im Angesicht der Verluste, die wir hier in Whitting erlitten haben, ist ehrenhaft.«
    Erleichterung schlug über Doc zusammen. »Die Ehre liegt in deiner Annahme

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