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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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entfernt, hinter dem Schreibtisch neben dem ersten Bürocontainer. Sie zielte, drückte ab. Die Shimatsu ruckte und hämmerte.
Die Füße verschwanden nach oben. Gewehrfeuer brach los. Kugeln begannen nur Millimeter über Cassies ausgestrecktem Körper das dünne Metall des Schreibtischs zu durchschlagen.
Cassie drückte sich flacher an den Boden, als selbst sie es für möglich gehalten hätte. Irgendwie pfiffen die Kugeln harmlos über ihren Kopf. Als sie ausblieben, kam sie auf alle viere hoch, erreichte mit einer Rolle vorwärts den nächsten Schreibtisch, hechtete zu dem dahinter und landete auf einem Knie, als Metallmantelgeschosse den Schreibtisch zerfetzten, den sie hinter sich gelassen hatte.
Das Wolfsmädchen hatte sich auf den Schreibtisch geworfen, hinter dem sie sich versteckt hatte. Als Cassie das Feuer auf sie eröffnete, rollte sie zur Seite, von der Tischplatte herunter auf den mit einem dünnen grauen Teppich belegten Boden.
In einer blitzartigen Intuition erkannte Cassie, daß ihre Feindin nach der Landung direkt durch Cassies Schreibtisch hindurchschießen – der Tarnung, aber keinen Schutz bot – und sie umlegen würde. Darauf wollte sie sich nicht einlassen und gab den Versuch auf, das Wolfsmädchen mit ihren Kugeln zu erreichen. Statt dessen sprang sie auf ihren Schreibtisch, als das Wolfsmädchen das Feuer eröffnete. Dann rannte sie los und sprang auf den Schreibtisch, von dem sie gerade gekommen war. Das brachte sie vorübergehend aus der Schußlinie des Wolfsmädchens. Sie feuerte mit einer Hand, mehr um ihre Gegnerin beschäftigt zu halten als in der Hoffnung zu treffen, sprang in den Durchgang hinunter und warf sich auf die andere Seite des Schreibtischs rechts vom Wolfsmädchen.
Die Shimatsu war leer. Ihre umgehängte Waffe war zwischen ihrem Rücken und dem Schreibtisch eingeklemmt; sie zog die Neuner aus dem Gürtel. Cassie holte tief Luft, dann drehte sie sich um und richtete die Waffe quer über den Schreibtisch.
Sie erwartete halb, daß das Wolfsmädchen gleichzeitig hochkommen würde, wie es damals in der Lodge passiert war. Statt dessen sprang die größere Frau in ihr Blickfeld und trat Cassie mit einem eingesprungenen Sicheltritt die Autopistole aus der Hand.
Cassie senkte die Schulter, rollte über die Tischplatte und trat das Wolfsmädchen in den Bauch, als es wieder herunterkam.
Das Wolfsmädchen fiel rückwärts über den nächsten Schreibtisch. Cassie hechtete hinter ihr her wie ein wütender Affe. Das Wolfsmädchen packte mit einer Hand das Gewebe an der Schulter ihres schwarzen Pullis, stemmte einen Stiefel in ihren Bauch und warf Cassie über sich. Cassie krachte gegen die Fiberglaswand des Bürocontainers und fiel fast kopfunter in einen Drehstuhl.
Sie war nicht betäubt und drehte sich, um auf die Füße zu kommen, als das Wolfsmädchen leichtfüßig auf den Schreibtisch sprang und Kampfstellung einnahm, den rechten Fuß nach vorn gesetzt und die Hände in Schulterhöhe.
Mit den Füßen auf dem Stuhl, den linken Fuß nach vorn, erhob sich Cassie vorsichtig in eine geduckte Position. Das Wolfsmädchen grinste und hieb nach Cassies Gesicht. Cassie wich auf ihrem hinteren Bein zurück und entging dem Hieb.
Es war eine Finte. Das Wolfsmädchen drehte die Hüften im Gegenuhrzeigersinn und riß den rechten Fuß zu einem dieser Seitwärtstritte des Taekwondo-Bundes der Inneren Sphäre nach hinten, die fast Rückwärtstritte sind.
Es war ein sehr kräftiger Tritt, stark genug, jeden Körperteil Cassies zu brechen und sie dabei durch die Wand des Bürocontainers zu schleudern, doch naturgemäß etwas langsam. Das Wolfsmädchen dachte wohl, seine Gegnerin sei im Nachteil, wie sie da so auf diesem wackligen Stuhl kauerte.
Aber Cassies pentjaksilat-Training legte Wert auf das Kämpfen auf trügerischem Grund. Sie fühlte sich auf dem Stuhl regelrecht heimisch. Sie duckte sich tief in eine verkürzte lankah pentjaksilatStellung, die Hüften senkrecht zu ihrer Feindin und den Körper so weit in der Hüfte abgeknickt, daß er fast zwischen ihren Knien hing. Der Tritt ging über sie hinweg.
Cassie wirbelte herum, immer noch geduckt, riß den rechten Fuß herum, rammte ihr Schienbein seitlich direkt gegen den Knöchel des Wolfsmädchens. Als die Wucht des Tritts die Stiefelsohle des Wolfsmädchens von der Tischplatte riß, legte sie eine Hand auf den muskulösen Rumpf des Wolfsmädchens und drückte.
Das Wolfsmädchen kippte vorwärts, als hätte sie einen Zapfen in den Knöcheln.

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