BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Kleinbus mit zwei Tonnen improvisiertem Sprengstoff detonierte direkt unter der Überführung, wo der Highway l die Route 55 kreuzt. Die Explosion ließ den oberen Brückenbogen einstürzen, tötete ein Dutzend ahnungsloser frühmorgendlicher Verkehrsteilnehmer und blockierte die Hauptverbindung zwischen dem Herzen der Stadt und dem Defensivring. Tai-sho Kusunoki verachtete sie zwar, doch die YakuzaMechKrieger der Ersten Geist des Drachen-Kompanie des Tai-i Harper stellten sich beim Absichern ihrer Gefährte besser an als ihre Kameraden im Osten im Dunsany-Komplex. Sie hatten ihr Biwak neben der Elefantenturm-Grundschule im Norden Port Howards mit einem drei Meter hohen Zaun umgeben, dessen oberer Abschluß ein Rasiermesserband bildete, bewaffnete Streifen aufgestellt, die an der Innenseite auf- und abmarschierten, und auf dem Dach der Schulcafeteria Maschinenpistolen-Wachposten hinter Sandsäcken eingerichtet.
Ihre Sicherheitsvorkehrungen waren so streng, daß das auf sie angesetzte gemischte Team aus Caballeros und Miliz sich keinen lautlosen Weg denken konnte hineinzugelangen. Doch das brachte den Soldaten des Schwarzen Drachen nur eine Atempause.
Als er die Meldung seines Kumpels hörte, daß die Dracos ihr Eindringen in den TTG-Hof entdeckt hatten, wendete Buck Evans seinen Lastwagen, trat das Gaspedal voll durch und durchbrach einfach den Zaun. Miliztruppen richteten ihre eigenen Maschinengewehre auf und schlachteten die MechKrieger des Drachen ab, als sie aus den Schulgebäuden herausströmten, in denen sie untergebracht waren. Als die Maschinengewehre auf dem Dach zurückschossen, brachten Buck und eine frühere Sprungschiffsoldatin von Stygien sie mit von der Schulter aus abgefeuerten KSR-Werfern zum Schweigen.
Unter den hier stehenden Mechs war Bucks alter Orion. Er und sein Kumpel erfüllten das Versprechen, das sie Cassie vor fast vier Monaten an einer Straße gegeben hatten.
Cassie keuchte und fragte sich, ob einer der Milizsoldaten sie in den Rücken schießen würde. Erstaunlicherweise feuerten, genau wie es im Buch steht, nur die Kommandomitglieder an der rechten Wand.
Es war sinnlos, und Cassie versuchte es gar nicht erst. Ohne große Eile trat das Wolfsmädchen wieder um die backsteinverkleidete Ecke und ließ Ödland Powell blutend auf dem Rücken liegen. Cassie richtete ihr Ziel auf die rechte Wand, wo wie erwartet ein hochgewachsenes und ein kleines Mitglied der PP in grünen Uniformen um die Säule kamen. Sie erledigte sie, ehe sie auch nur einen Schuß abfeuern konnten.
Zwei Kommandomitglieder eilten an ihr vorbei, Zoneout Sedillo und eine Milizionärin mit borstigen blonden Locken und einer gebrochenen Nase. »Nein!« rief sie ihnen zu, aber sie gingen weiter und bewegten sich dabei so professionell, als hätten sie dies schon ihr gesamtes Leben zusammen getan. Sedillo hechtete vorwärts, sein Dahingleiten auf Ellbogen und Bauch war so perfekt abgeschätzt, daß, als er zum Liegen kam, nur seine Shimatsu, ein Unterarm und ein Auge über den backsteinverkleideten Stützpfeiler hinausragten. Die Frau blieb aufrecht und tänzelte seitwärts, den Kolben ihrer MP an der Schulter.
Es half ihnen nichts. Zoneouts Hinterkopf explodierte, getroffen von der ersten Kugel einer langgezogenen Salve, die schräg von unten nach oben über den Torso der Blondine strich. Sie wirbelte herum, fiel, überschlug sich zweimal und blieb bewegungslos auf dem Gesicht liegen. Auf dem kastanienbraun geäderten Marmorbelag des Bodens breitete sich rings um sie ein dunkler Fleck aus.
Cassie hatte sie schon abgeschrieben und begann eine eigene Vergeltungsaktion. Sie ließ ihre Shimatsu am Schulterriemen hängen, griff mit der Linken in ihr Kreuz und zog ihre 9-mm-Autopistole aus dem Schnellziehhalfter am rechten Oberschenkel. Gleichzeitig zog sie eine Tränengasgranate aus ihrer Feinrippweste. Sie riß mit den Zähnen den Sicherheitsring heraus, weswegen der Waffenmeister des Regiments, Stacks Stachiewski, einen Anfall bekommen hätte.
Sie warf die Granate in die Lounge zur Rechten. Sie ging mit einem Floppen hoch, dann zischte es, und eine dichte weiße Rauchwolke trat aus. Sobald sie Husten hörte, sprang sie zur linken Säule, steckte die Maschinenpistole um die Ecke und feuerte in einer langen blinden Salve das gesamte Magazin ab.
Gleichzeitig legte sie den linken Arm in die rechte Ellbogenbeuge und feuerte gezielte Schüsse auf das halbe Dutzend Gestalten, die sich rechts in der Lounge krümmten. Sie traf
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