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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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seishin, keinen Kriegergeist. Gleichzeitig hatte die feindliche Luftstreitmacht, von der man ihnen erzählt hatte, sie stelle für moderne Streitkräfte keine Bedrohung dar, unmittelbar vor ihren Augen einen Bataillonskommandanten der regulären Truppen in seinem KommandoMech getötet und war jetzt schwer damit beschäftigt, die Verteidiger, BattleMechs wie hilflose Schlammstampfer, in Stücke zu reißen.
    Die vielgerühmten Luft/Raumjäger waren – endlich – aufgetaucht, und sie schossen zwar einige der feindlichen Flugzeuge ab, doch die angeblich lächerlichen und so vernachlässigbaren feindlichen Flugzeuge schossen auch einige von ihnen ab.
    Und dann kam die schrecklichste aller Nachrichten: Hinter ihnen, in der Stadt, wüteten feindliche BattleMechs.
Selbst reguläre Truppen, ja sogar Veteranentruppen werden nervös, wenn sie den Feind im Rücken haben. Das ist ein tiefsitzender Reflex, der uns aus gutem Grund angeboren ist: Ein Feind im Rücken kann einen niederstrecken, ehe man Gelegenheit findet, sich zu verteidigen. Aber ein Angriff von hinten ist nicht in erster Linie eine körperliche Bedrohung, sondern eine für die Moral. Ein Mann im Rücken fühlt sich an wie drei oder gar mehr.
Gute Truppen können bei der bloßen Androhung eines Angriffs von hinten in Panik geraten. Die Schlammstampfer an der Front waren keine guten Truppen. Die Towne-Gardisten waren in erster Linie Großmäuler, die Truppen der Ersten Freude des Drachen unglückliche Zwangsverpflichtete, denen die Caballeros bereits den grausamen Spitznamen ›Erste Tränen des Drachen‹ verpaßt hatten.
Ihre Moral hatte bereits böse gelitten; als sie von feindlichen BattleMechs in Port Howard hörten, brach sie zusammen, und sie rannten davon.
    »Du bist also der Scout«, sagte Howard Blaylock und drehte Bluttrinker in seinen Händen. »Deine blonde Freundin, meine kleine Spielgefährtin Kali – sie hat viel über dich gesprochen.«
    Er grinste und legte den Kris auf einen Tisch. »Sie sagte mir, du würdest sie holen kommen. Und da bist du jetzt. Witzig, wie sich die Dinge entwickeln, nicht?«
    Ich werde nicht weinen, sagte sich Cassie. Sie hatte es aufgegeben, an den starren Nylonbändern zu zerren, mit denen ihr die Handgelenke auf den Rücken gebunden waren, nachdem sie sich mit ein paar raschen Drehungen überzeugt hatte, daß sie gut befestigt waren. Wenn sie gegen die Fesseln ankämpfte, würde sie sich nur sinnlos weh tun. Das konnte sie sich nicht leisten.
Sie mußte daran glauben, daß es noch Sinn hatte.
    »Ich bin sie holen gekommen«, erinnerte Cassie ihn. »Und jetzt ist es vielleicht Zeit, daß sie kommt und Sie tötet.«
Er schlug ihr ins Gesicht. Ihr Kopf flog zur Seite. Resolut wandte sie ihm das Gesicht wieder zu.
Das Wolfsmädchen trat zwischen sie. »Mißhandle sie nicht. Sie ist meine Gefangene. Das ist nicht richtig.«
Blaylock lächelte dünn. »Was soll das? Beißt du die Hand, dich füttert?«
Sie waren in Tai-sho Kusunokis Kommandozentrale, zusammen mit sechs PP, einem kleinen, makellos gekleideten, japanisch aussehenden Mann, Kusunokis Gefolgsleuten und Kusunoki selbst, der dastand und auf einen großen Kartenschirm starrte. Nur der an die Wand gerollte Futon verriet, daß der Raum auch als Wohnraum des Generals diente. Offenbar stimmten die Berichte, denen zufolge Kusunoki auf persönlichen Komfort keinen Wert legte.
Das Wolfsmädchen biß die Zähne zusammen und sagte nichts.
»Wenn Sie schon mit Ihrem Essen spielen müssen, Blaylock-san«, sagte der General über die Schulter, »warum tun Sie es dann nicht woanders?«
»Sie gehört mir«, sagte Blaylock zu Wolfsmädchen. »Du hast nichts. Ich bin es, der deiner Schwester geholfen hat, erinnerst du dich?«
Die Frau schlug ihr eines unverletztes Auge nieder.
»Bei unserer Behandlung dieser Gefangenen könnte Umsicht angemessen sein, Blaylock-san«, sagte der adrette kleine Mann, Kimura. Aus wiederholten Hinweisen in seinem Tonfall schloß Cassie, daß er Yakuza war – ein außergewöhnlich gebildeter Yakuza, aber nichtsdestoweniger ein Yak. »Sie scheint ihren Kameraden sehr wertvoll zu sein. Lebendig und unversehrt könnte sie uns ein gutes Tauschobjekt sein.«
»Ich habe euch alle so satt!« rief Blaylock aus, wandte sich ab und warf die Hände in die Luft. »Ihr redet mit mir, als wäre ich irgendein halb stubenreines Haustier. Ihr besteht darauf, daß ich jedesmal eine Anforderung in fünffacher Ausfertigung für Toilettenpapier ausfülle, wenn ich mir den

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