BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Sie schlug mit den kurzen Rippen auf die Tischkante, wodurch Knochen brachen und die Luft aus ihrem Körper entwich.
Cassie sammelte sich, um ihrer vorübergehend kampfunfähigen Gegnerin auf den Rücken zu springen und ihr das Genick zu brechen. Aber mittlerweile hatte sich der Raum mit grünen Uniformen und Waffen gefüllt, und jemand brüllte: »Keine Bewegung, du Hure!«
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    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
23. April 3058
Die Gefangenen aus dem Lager Mariposa waren in einem Ruhe
    raum im dritten Stock zusammengepfercht, an dem Ende des kurzen Flügels des Verwaltungszentrums, das sich in der Nordwestecke – also der Bucht am nächsten – befand. Das gesamte Mobiliar war entfernt worden, in erster Linie, um den sechs Wachen von der Planetenpolizei ein freies Schußfeld zu geben, wenn der Befehl erging, die Gefangenen zu massakrieren. Man hatte den Gefangenen Leintücher gegeben, aus denen sie Betten an den Wänden entlang improvisiert hatten, so daß der mittlere Bodenbereich als Spielplatz für die Kinder freiblieb.
    Die Kinder wachten jetzt langsam auf und jammerten, denn sie wollten gefüttert oder auf die Toilette gebracht werden, da flog die Tür auf. Eine Stimme rief auf Spanisch: »Runter!«
    Spanisch war eine Sprache, die jeder Caballero, aber keine der Wachen verstand. Und selbst die kleinsten Kinder waren Caballeros. Wenn der Befehl runter ertönte, tauchten sie ab.
    So blieben nur die sechs Wachen, von denen die meisten selbst mit dem Schlaf zu kämpfen hatten, sehr plattfüßig stehen. Schwarzgekleidete Gestalten stürmten durch die Tür und traten beiseite, und ein Feuersturm riß die Wachen von den Füßen.
    Während Hahn und die anderen Milizionäre des Einsatzkommandos den Raum sicherten, fielen die Heros einander zu einem tränenreichen Wiedersehen um den Hals. Zuma Gallegos hing an seiner befreiten Familie und weinte, als er erfuhr, daß drei Kinder gefangengenornmen worden waren und das zweitjüngste, sein Sohn Hilario, von Luft/Raumjägern beim Angriff auf das Lager getötet worden war.
    Aber es würde später noch Zeit für Freud und Leid bleiben. Die Umarmungen wurden fast so schnell beendet, wie sie begonnen hatten, als die Erwachsenen die Kinder in Vorbereitung auf die Verbringung in die Bunkeretagen unter dem Zentrum zusammenzutreiben begannen. Nun, da jederzeit eine Mechschlacht um den Komplex ausbrechen konnte und sie keine Transportmöglichkeit zur Hand hatten, wagten sie nicht, aus dem Gebäude zu fliehen.
In der allgemeinen Hektik schlüpfte Lady K aus dem Raum. Außer den Wachen an der Tür, denen sie zunickte, bemerkte es niemand.
    Ursprünglich hätten, sobald die Anwesenheit der Eindringlinge bemerkt wurde, zwei Lanzen der Kompanie Harley den Donner überqueren und sich zum Verwaltungszentrum aufmachen sollen, um den Geiseln bei der Flucht zu helfen; die dritte sollte zurückbleiben, um ihnen Deckung gegen von Süden herannahende Streitkräfte zu geben. Aber sie waren selbst entdeckt worden. Innerhalb weniger Augenblicke nach der Ausstrahlung von Cowboy Paysons Warnung wurde Harley von einer Streife des 227. Panzerregiments angegriffen, die gekommen waren, um Berichten über seltsame Ereignisse am Fluß nachzugehen.
    Rasch beteiligten sich noch weitere Panzer und Teile der 503. Mechanisierten Infanterie am Kampf. Die Kompanie Harley war weit davon entfernt, ihren Kameraden am anderen Ufer zu Hilfe eilen zu können, denn sie hatte plötzlich alle Hände voll damit zu tun, die Dracos daran zu hindern, sich einen Weg über die Eisenbahnbrücke freizumachen, um am Angriff auf den umkämpften Komplex der Turanischen Transportgesellschaft teilzunehmen.
    Sieben Mechs waren mit Caballeros bemannt worden und waren von der Elefantenturm-Grundschule südwärts unterwegs. Aber auch sie würden genug zu tun haben, wenn sie den zentralen Geschäftsbezirk erreichten. Berichte von Sympathisanten des Widerstands besagten, eine gesamte VSDK-Mech-Kompanie sei um das Verwaltungszentrum stationiert, und möglicherweise seien eine zweite reguläre Kompanie und eine Kompanie BattleMechs der Schwarzen Drachen auf Streife im Innenstadtbereich.
    Elf wiedereroberte oder gestohlene Mechs marschierten vom Dunsany-Sportpalast in die Innenstadt. Aber ihnen stellte sich Dates Kompanie von BattleMechs der Schwarzen Drachen in den Weg, als sie die Kreuzung Route 55-Highway l zu überqueren versuchten. Jetzt waren die beiden Streitkräfte in eine surrealistische