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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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mit ihrem Freibrief belohnt hatte (eine preiswertere Belohnung als etwa Geld), nahm Towne seinen wohlhabenden, vergleichsweisen ruhigen Lebensstil wieder auf, den es aus seinen Kupferexporten und der Ausfuhr seines außergewöhnlich haltbaren und schönen heimischen Hartholzes finanzierte.
    Ansonsten stützte sich die Wirtschaft weitgehend auf Viehzucht – sowohl im Wasser als auch auf dem Lande und sowohl einheimischer als auch importierter Arten – und einen blühenden Tourismus, für den Townes spektakuläre Panoramen und seine aufgewühlten geologischen, klimatischen und ökosphärischen Bedingungen ein großer Anreiz waren.
    So war es zumindest gewesen, bis Archon-Prinz Victor Davion den Zorn Thomas Mariks auf sich gezogen hatte. Die Marik-LiaoInvasion schien so gut wie vorbei, doch die Nachwehen eines Krieges sind oft schlimmer als die Kämpfe. Die einst so stolze Mark Sarna hatte sich jetzt in einen Brutkasten umkämpfter Welten, Rebellionen und zweifelhafter Allianzen verwandelt. Und all dem zu nahe, um sich wirklich wohl zu fühlen, war der einst so verschlafene Planet Towne.
    Es war nicht schwer gewesen, die BfdRT und die Volksmiliz zu finden. Der Druck der Planetenregierung hatte die Volksmiliz zwar in den Untergrund getrieben – mit breiter Unterstützung so unvereinbarer Fraktionen wie der Unionspartei, die für die Annektierung durch das Draconis-Kombinat agitierte, und der Hauptopposition, der Reformpartei, deren Spitzenkandidat Howard Blaylock war –, doch die Bewegung für die Rechte Townes war noch immer legal und hielt noch immer häufig Seminare, Treffen und Versammlungen ab. Bei allen Veranstaltungen der Bewegung war die Literatur der Volksmiliz leicht zugänglich, auch wenn nie jemand sah, wer sie auslegte. Natürlich nicht.
    Cassie sah bei keiner Versammlung der BfdRT offene Rekrutierung für die Volksmiliz, auch wenn sie nach dem Regimentstreffen vor einer Woche an vielen davon in den verschiedensten Verkleidungen teilgenommen hatte. Manchmal trat sie als Inselbewohnerin aus dem Süden auf, wie sie es bei der Demonstration vor dem TTGKomplex getan hatte. Cassie konnte zwar so gut wie und besser als die meisten mit getönten Kontaktlinsen, Hauttönern, Perücken und Haarfärbemitteln umgehen, doch ihr einzig unübersehbares asiatisches Merkmal war die Mandelform ihrer rauchblauen Augen. In dem großen Genplasma-Bingo-Salon der Inneren Sphäre hatte jedoch eine zwei Meter große schneeblonde Frau ebenso wahrscheinlich Schlitzaugen wie Cassie – oder der verstorbene Koordinator Takashi Kurita – blaue. Also waren Cassies am häufigsten verwendete Tarnidentitäten weiß.
    Sie ging diesen Weg, weil sie bei den Treffen der Bewegung für die Rechte Townes tatsächlich auf Rassismus stieß, außerdem auf Altersvorurteile, Sexismus, kulturelles Elitedenken, Unsensibilität und eine breite Vielfalt anderer Schattierungen des Spektrums negativer Einstellungen, derer die herrschende Freibriefpartei die Bewegung anklagte. Die meisten bedeuteten Cassie wenig, die so unpolitisch war, wie ein Mensch nur sein konnte, der dennoch von einem Gehirnscan erfaßt wurde. Natürlich machten ihr der auf Towne verbreitete Haß und das Mißtrauen Fremden gegenüber Sorgen, weil sie sich gegen das Regiment richteten. Aber Rasse und Geschlecht interessierten sie nur als mögliche Tarnungen und im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, keine zu auffälligen zu verwenden, falls sie inmitten einer Menge seiner angeblichen Freunde radikale Strukturveränderungen an irgendeinem aufdringlichen Fanatiker vornehmen mußte.
    Andere Einstellungen, etwa daß Leute das Recht haben sollten, zu ihrem Schutz und zum Schutz ihres Eigentums zu kämpfen, schienen ihr so natürlich wie das Atmen. Mit ihrer capellanischen Sozialisation empfand es Cassie als völlig natürlich, daß die Regierung ihre Bürger ihrer persönlichen Waffen, besonders der Schußwaffen, entledigen wollte. Andererseits fand sie es ebenso natürlich und klug, daß die Bürgerschaft tat, was sie konnte, um ihre Feuerwaffen zu behalten.
    Aber obgleich sie es der Mühe wert fand, ihre augenscheinliche ethnische Zugehörigkeit zu verändern – sie fand nicht, daß die Umstände die Mühe rechtfertigten, als Mann durchgehen zu wollen –, stieß sie nicht auf viele Rassisten. Jeder, der offen rassistische Sprüche losließ, bekam es mit Dutzenden anderer Redner zu tun, die sich darum drängten, ihm zu widersprechen. Und obgleich eine deutliche männlich-chauvinistische

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