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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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untypisch für ihr Ziel – und für diese Bezeichnung bedurfte es einer Willensanstrengung –, zu spät zu kommen.
»He, kleines Fräulein.« Es war der Penner. Er war auf den Hocker neben ihr weitergerutscht und lehnte sich zu ihr herüber. Er roch wie eine Schale verrottendes Gemüse. »Wissen Sie, wie spät es ist?«
Sie spürte von ihm keine Bedrohung ausgehen, aber wie die ihre konnte seine ausgebeulte Winterkleidung eine Menge verbergen. Aus dem Augenwinkel sah sie auf die Uhr, während ihre rechte Hand außerhalb seines Sichtbereichs in ihre Manteltasche glitt.
»Ein Uhr fünfunddreißig«, antwortete sie. Das militärische Sechsundzwanzig-Stunden-Zeitmeßsystem benutzte sie nicht.
Zwei Männer betraten hinter ihr das Cafe. Sie sah sie genau; die rechte Hälfte der Durchreiche zur Küche war mit hellglänzendem Chrom verkleidet und diente als praktischer Spiegel. Der eine rechts von ihr war weiß, der andere war schwarz. Sie waren beide jung, einigermaßen fit und ihr vertraut. Sie hatte sie beide bei Treffen der BfdRT Flugblätter verteilen sehen, die das Siebzehnte angriffen.
Sie trennten sich, als sie durch die Tür waren.
Cassie stand auf. Der Stadtstreicher zwinkerte überrascht. »He, Fräulein, gehen Sie doch nicht so schnell weg…«
Sie ging nicht schnell, sie bewegte sich nur entschlossen. Sie bog nach links ab, eine Richtung, die sie näher an den weißen Burschen heranbringen würde. Sie würde ihnen keine Chance geben, sie gleichzeitig anzuspringen.
Der weiße Bursche war bulliger als sein Partner und bewegte sich tatsächlich so, als sei er ziemlich muskulös, obgleich sein Mantel das kaschierte. Er war offenbar jemand, der sich auf diese Kraft verließ – ›Muskelpaket‹ als Zustand des Geistes, nicht des Körpers –, was bedeutete, daß er schon bei der Annäherung jeden Muskel angespannt hatte. Das wiederum hieß, er war langsam. Cassie war keinem der beiden Männer von der Kraft her auch nur annähernd gewachsen, also war ihre Waffe die Geschwindigkeit.
Er war kein großer Taktiker, das hatte die Art gezeigt, wie sie sich aufgeteilt hatten. So etwas fiel auf wie der Griff nach einer Waffe im Halfter. Sie war tatsächlich an ihm vorbei, bevor er reagieren konnte.
Eine starke Hand packte sie von hinten an der linken Schulter und riß sie herum. Der Bursche hatte ein offenes Gesicht, doch es verschwamm vor Cassies Augen. Sie ließ sich bereits fallen und verstärkte den Schwung, den er ihr mitgegeben hatte, noch durch die Kraft ihrer eigenen stahlfederartigen Muskeln. Im Fallen drehte sie sich und riß ihm mit einer rechten Beinsichel die Beine weg.
Er fiel krachend gegen einen Tisch und grunzte vor Schmerz. Der Tisch fiel um, der Kerl ging zu Boden und holte sich eine blutige Schramme auf der Stirn, als der metallene Serviettenhalter auf ihn fiel. Cassie kam hoch, dem anderen Burschen zugewandt.
Er war schnell, war schon über ihr. Überrascht von der Art, wie sie hochschnellte, packte er sie mit beiden Händen am Hals, drückte aber mit den Daumen nicht zu.
»He, he«, begann er lächelnd. »Mußt ja nicht gleich so…«
Sie packte seine linke Hand mit ihrer rechten, nur um an seinen Muskeln seine Absichten ertasten zu können. Gleichzeitig ließ sie ihren anderen Arm zwischen seinen Armen nach oben gleiten und hake ihn dann über seinen linken Arm. Er glaubte die Situation im Griff zu haben, denn er hatte beide Hände fest um den Hals einer schlanken Frau und redete immer noch mit ihr, als wolle er ein verängstigtes Kind beruhigen, als sie ihm plötzlich den rechten Ellbogen gegen den Kiefer knallte. Verblüfft lockerte er den Griff um ihren Hals. Sie veränderte ihren Griff um sein Handgelenk und riß seinen Arm gerade nach vorne, während sie mit der anderen Hand sein Genick packte. Sie rammte sein Gesicht auf ihr Knie herab und spürte, wie seine Nase mit einem Krachen, das ihr in der Seele guttat, brach, dann wirbelte sie herum und stieß ihn auf seinen Partner zu, der sich gerade aufrappelte.
Cassie fegte durch die Tür, ehe der zweite Mann in den ersten krachte und beide in einem fluchenden Wirrwarr von Armen und Beinen zu Boden gingen. Normalerweise hätte sie ihre Gegner ausgeschaltet; sie haßte es, Feinde zurückzulassen, die noch einsatzfähig waren. Aber sie wußte nicht, ob ihre kleinen Freunde noch andere kleine Freunde hatten, die jetzt gerade näher kamen, und das machte ein Verschwinden unabdingbar. Sie lief nach rechts die Straße entlang und rannte durch das leichte

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