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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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am Ende des obersten Stockwerks des Billigmietblocks auf der anderen Straßenseite hochging.
    Es war sehr zufriedenstellend: ein Hagel von Glassplittern, Lärm, der ausgereicht hätte, daß Tote die Bullen anriefen, um sich zu beschweren, große Flammenstöße aus den Fenstern und eine Überdruckwelle, die Cassie ins Gesicht schlug wie eine zornige Hand und das große Motorrad auf dem Ständer hin- und herschwanken ließ. Die Explosion war so heftig, daß auf beiden Seiten des Blocks die meisten Fenster zerbarsten.
    Fast augenblicklich ertönten in der Ferne Sirenen. Die Davionbullen waren effizient, das mußte man ihnen lassen. Sie stabilisierte die Maschine, trat den Ständer weg, ließ den Motor schnurren, wendete und fuhr nach Westen. Jetzt eine der Brücken über den Donnerfluß zu nehmen, wäre zu heiß gewesen.
    Es ging nicht um Rache. Das sagte sie sich ständig. Das Wolfsmädchen hatte sich als unüberwindliches Hindernis bei der Kontaktaufnahme mit der Volksmiliz erwiesen. Sie hatte sich auch als direkte – und tödliche – Bedrohung für das Regiment erwiesen.
    Cassie wußte nicht, daß das Wolfsmädchen für den Angriff verantwortlich war, bei dem Mariposa umgekommen war; sie war nur ohne jeden echten Beweis völlig überzeugt davon. Aber das Wolfsmädchen hatte versucht, einen Aufstand anzuzetteln, der Caballeros das Leben hätte kosten können, von ein paar hundert ihrer eigenen Kumpels ganz zu schweigen. Und es klebte auch John Satterthwaites Blut an ihren Händen.
Auch rein zufällige Rache war süß.
     
Lachend gab Cassie Vollgas und ließ die eisige Nachtluft ihren Körper erfüllen wie der Ansturm einer starken Droge.
13
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
3. Januar 3058
Die Faust des Mannes mit dem schwarzen Schnurrbart krachte in
    Cowboy Paysons Gesicht und schleuderte ihn gegen das mit glitzernden Lichtern übersäte Vorderteil der Musikbox. Die MiniaturMariachi-Combo, die in dem kleinen Holotank obenauf spielte, geriet nie aus dem Takt.
    Kali MacDougall musterte Cassie durch den Dampf, der aus ihrer heißen Schokolade aufstieg, und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum wir hier herumhängen. Das ist zwar ein ganz nettes kleines Lokal, aber es lockt die falschen Leute an.«
    Von seinem Hocker an der Bar in der Nähe ihres Tischs – Buck Evans und seine Kumpel waren nicht von der Sorte, die sich an Tische setzte – ließ Evans sein Kichern hören, das wie ein Felsschleifer klang. »Buben sind halt Buben«, sagte er. »Sie meinen es nicht böse. Sie wollen nur ihre Neujahrsfeierlichkeiten loswerden.«
    Cowboy schüttelte ein-, zweimal den Kopf und startete einen Sturmangriff, bei dem er seinen Gegner um die Hüfte zu fassen bekam. Sie flogen in einem Durcheinander wirbelnder Gliedmaßen quer durchs Lokal, krachten gegen einen freien Tisch am Fenster und rissen ihn mit einem Krachen und dem musikalischen Scheppern von Besteck und Plastikbechern auf Keramikfliesen um.
    Vor dem Fenster färbte das Licht eines der seltenen Sonnentage die verschneiten Gunderlandberge im Osten blendend weiß und ließ sie scheinbar über der Stadt aufragen. Das Restaurant lag am Melnibone Drive außerhalb der eigentlichen Innenstadt, weit entfernt vom üblichen Vergnügungsrevier der Caballeros. Aber dort wurde mexikanisches Essen serviert, das akzeptabel war – wenn auch hauptsächlich als Auslöser hitziger Debatten darüber, wie man es eigentlich hätte zubereiten sollen –, wurde Mariachimusik gespielt – ein Teil der Dreibund-Dreifaltigkeit aus Country, Mex und Metal –, und der Besitzer sprach Spanisch. Insofern wirkte es wie eine einladende Oase in einer Wüste unfreundlicher Gringos.
    Buck gegenüber hing Vater Doktor Bob Garcia über der Theke und betrieb Feldstudien, wie er das nannte, was in diesem Falle bedeutete, er trank Kaffee, der fast bis zur Konsistenz von Melasse gesüßt war, und schwatzte mit dem Besitzer von Salazar's Old New Mexican Cafe.
    »Weißt du, das ist komisch«, sagte Abenicio ›Nikos‹ Papandreou gerade zu seinem neuen Freund. Er benutzte für sein Etablissement den Mädchennamen und das kulturelle Erbe seiner Mutter, weil er, wie er erklärte, griechisches Essen haßte. »Weißt du, die Leute hier in Port Howard bilden sich wer weiß was darauf ein, wie vorurteilsfrei sie sind. Aber wenn man zu dem gehört, was sie eine Minderheit nennen, und sich nicht so verhält, wie sie es erwarten, dann spielen sie sich ganz schön

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