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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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hob die Kurzlauf. Mit einem Mondsicheltritt trat das Wolfsmädchen sie ihr aus der Hand.
Das lief alles nicht so, wie Cassie es sich erhofft hatte. Aber der Guru hatte sie immer gelehrt, Angriff an Angriff zu reihen, bis ihr Feind zu Boden ging oder sie zum Rückzug zwang, und nicht aufzugeben. Als Cassie halb auf den Beinen war, ließ sie sich wieder fallen und setzte eine weitere Beinsichel an. Diesmal krachte das Wolfsmädchen mit dem Oberkörper auf die Fliesen.
Cassie warf sich auf sie und grapschte nach der Maschinenpistole. Sie umklammerte das rechte Handgelenk des Wolfsmädchens mit beiden Händen und schlug den Handrücken seiner Waffenhand hart gegen die Tischkante. Die MP schlitterte über den Boden davon wie eine riesige Metallkakerlake.
Das Wolfsmädchen bekam einen Fuß zwischen sich, und Cassie hebelte die kleinere Frau von sich herunter. Cassie flog gegen eine große Aluminiumspüle, schlug sich den Ellbogen ihres rechten Arms an, der prompt taub wurde.
Sie ging nicht zu Boden – Gleichgewichtstraining. Zusammengekauert gegen die Spüle gepreßt zu sein, war für sie keine unbequeme Kampfposition. Es gelang ihr problemlos, mit der linken Hand eine Reihe von Tritten abzuwehren, als das Wolfsmädchen plötzlich eine Bewegung machte, die ihr noch nie untergekommen war. Die einäugige Frau, die mit dem rechten Fuß nach vorn kämpfte, winkelte diesen Fuß zu einem ruckartigen Tritt in Cassies kurze Rippen an. Cassie riß den Arm rechtzeitig nach unten, um den üblen Tritt abzuwehren. Aber statt direkt gegen den Parierarm zu treten, drehte das Wolfsmädchen den Fuß um neunzig Grad nach außen wie eine Ballerina, so daß er parallel zum Boden war. Und sie trat horizontal zu, mit einer Bewegung, die ein kurzes, emphatisches Zucken in Cassies Knie und Hüfte auslöste, und rammte den Fußballen unter Cassies Rippen.
Während Cassie nach Atem rang, zog das Wolfsmädchen den Fuß zurück und drehte ihn dann anders herum, um einen recht konventionellen Schwungtritt anzubringen. Auch das war kein leichter Turnierangriff mit dem Spann; es war ein voller Fußballentritt gegen die Schläfe.
Helles Licht blitzte hinter Cassies Augen auf und wurde durch große, schwebende, purpurne, kugelfömige Nachbilder ersetzt. Ihr Körper schien nicht reagieren zu wollen.
Das Wolfsmädchen packte sie vorne am Mantel, hielt sie aufrecht. Cassie schmetterte ihr den rechten Ellbogen ans Kinn. Es war ein guter Schlag, der zur Abwechslung einmal den Kopf des Wolfsmädchens herumriß.
Die Reaktion des Wolfsmädchens war eine Hüftdrehung im Gegenuhrzeigersinn, aus der heraus sie Cassie mit einem seitlichen Tritt, der schon fast ein Tritt von hinten war, in den Leib traf. Cassies Kreuz krachte gegen die Kante der Theke neben der Spüle, und ihr Kopf schlug gegen einen Metallschrank. Sie sah weiteres Feuerwerk.
Sie hörte auch ein Rauschen in den Ohren. Sie hielt das für ein sehr schlechtes Zeichen. Besonders, da es immer lauter wurde. Von irgendwo draußen ertönten hektische Schüsse, gefolgt von einem scharfen Krachen, als Luft einströmte, um die zu ersetzen, die von einem überraschend aufgetauchten Laserstrahl ionisiert worden war. Der Feuerfalke von Gesetzloser Leyva sprang ihr zu Hilfe und signalisierte das Eintreffen der dringend benötigten CaballeroVerstärkung, die Cassie in Habacht-Stellung im nahe gelegenen Immergrünwald hatte antreten lassen.
»Deine Freunde sind also gekommen.« Das Wolfsmädchen packte sie. Ihr Gesicht verschwamm Cassie vor den Augen. »Das freut mich. Ich will dich nicht töten; du bist die beste, die ich je getroffen habe.«
Sie drückte Cassie einen Kuß auf die bereits aufgesprungenen Lippen. Und dann war sie weg und ließ Cassie zusammensacken, bis sie ihre Wange auf den kühlen Trost der Fliesen legen konnte.
20
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
9. Februar 3058
Sein langes blondes Haar hing ihm offen über die breiten Schul
    tern, als sich Tai-sho Jeffrey Kusunoki an den Hartholzrand des heißen Badezubers lehnte, der ihm als Ersatz für ein richtiges Badezimmer diente. Er betrachtete durch den Dampf, der aus dem fast kochenden Wasser aufstieg, das Gesicht auf dem an der Wand hängenden Visiphon.
    »So, Herr Schirmherr«, sagte er, »Ihr Volk bleibt also gespalten. Auf dem gesamten hyborianischen Kontinent weigern sich die Oberhäupter von Städten und sogar ganzen Distrikten, unsere Autorität anzuerkennen. In der südlichen Hemisphäre stehen die

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