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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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unauffällige Karteireiter mit anderen Botschaften mitgeliefert wurden. Die Sendungen würden dann auf eine Welt fernab Dierons und der Schwarzen Perle weitergesandt, wieder zusammengesetzt und ihrem eigentlichen Empfänger zugestellt werden, verborgen in einer offenbar unbedeutenden Botschaft eines Freundes und verschlüsselt nach einem Schema, das zu knacken selbst Sternenliga-Computer geschätzte fünf Billionen Jahre brauchen würden. Die Botschaft wies den Mitarbeiter an, über die Standard-Spionagekanäle der ISA einen bestimmten Bericht nach Luthien zurückzuschicken. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden sollte der Bericht im Computersystem des Hauptquartiers auftauchen.
    Dann lehnte er sich zurück, um seinen nächsten Zug zu planen. Denn diese sehr eigenartige junge Frau hatte recht: In der Internen Sicherheitsagentur stimmte irgend etwas überhaupt nicht. Und egal wie rasch er Cassies Behauptung vom Tisch gefegt hatte, es könne kein Zufall sein, wußte er doch tief in seinem Inneren, daß das Leben des Koordinators in großer Gefahr war, wenn es in der ISA Verräter gab.
Er - und seine unberechenbare junge Verbündete hatten drei Tage, um herauszufinden, wie diese Gefahr genau aussah.
     
19
Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
     
27. Juni 3058
    »Was sagst du da?« fragte Takura Migaki das Gesicht auf dem kleinen Sichtschirm im Cockpit des umgebauten H-7-Kampfshubschraubers Krieger, den er über das nachgebaute Schlachtfeld vor den Toren Eigatoshis steuerte. Normalerweise mochte er nichts lieber, als aus seinem Fluggerät eine Schlachtszene zu orchestrieren - zu befehligen -, ein Luxus, den sich kein echter Kommandeur leisten konnte, da es sich kein Hubschrauber erlauben durfte, in einer Höhe über einem modernen Schlachtfeld zu kreisen, die gering genug war, um zu sehen, was da vor sich ging. Aber das ganze Flair des Tages war ihm gerade vor die Hunde gegangen.
    »Ich sagte, ich will dich nicht mehr sehen«, erwiderte ihm Lainie Shimazu. Ihr Gesicht war außergewöhnlich bleich, wodurch sich ihre Sommersprossen stark von der Haut abhoben, und sie hatte dunkle Augenringe. Die Augen selbst hatten momentan einen matten bernsteinfarbenen Ton, den er noch nie an ihr gesehen hatte.
    Der Chopper bockte, was unterdrückte Schreie der Kamerateams im Passagierabteil hinten hervorrief. Der Krieger hatte einen Heckrotor, der parallel zur Längsachse angebracht war, wodurch der Helikopter eine Tendenz zum Rollen hatte, was normalerweise die gegenläufig drehenden Hauptrotoren ausglichen, ohne daß der Pilot viel Aufmerksamkeit darauf verschwenden mußte. Aber er war jetzt abgelenkt und hatte nicht ausreichend auf die Steuerung geachtet, wodurch die Maschine leicht breitseitig in die steife morgendliche Ostbrise geraten konnte. Lautlos verfluchte er sich, während er den langgestreckten Schwanz wieder in den Wind drehte. Er war ein geübter Hubschrauberpilot, der seine Zeit bei den VSDK als Kampfhubschrauberpilot abgesessen hatte; und selbst im einunddreißigsten Jahrhundert waren Helikopter gnadenlose Biester, die dazu neigten, eine Achtlosigkeit sofort mit dem Flammentod zu honorieren. Es gab keine Entschuldigung für nachlässiges Fliegen.
»Aber warum?« verlangte er von Lainie zu wissen.
    Die rothaarige MechKriegerin zuckte die Achseln. »Sagen wir einfach ... es hat keine Zukunft. Belassen wir es dabei, in Ordnung?«
Migaki schüttelte den Kopf. Unter sich sah er einen Stern AgroMechs mit ihrem komplizierten Plastiküberbau unter Führung eines falschen Hankyu an einem Bach entlang wandern, weit entfernt von ihrem vorgesehenen Aufenthaltsort. Wenn sie nicht ganz schnell wieder auf Kurs gingen, würden sie auf die Flanke eines Trupps von Caballero-Mechs - die als VSDK-Maschinen Dienst taten - treffen, die sie eigentlich flankieren sollten.
Er wechselte die Kanäle, bellte den Stuntpiloten in den AgroMechs kurze Befehle zu und wandte sich dann wieder Lainie zu.
»Das kann ich nicht«, sagte er. »Du ...«
Er hielt inne. Er war ein Mann, der Ironie zu schätzen wußte, und hier saß er vor einer ganzen dampfenden Schüssel davon. Er war beauftragt, traditionelle Werte des Kombinats hochzuhalten, darunter die Passivität der Frau und ihre Unterwürfigkeit Männern gegenüber, doch privat sehnte er sich danach, eine Frau zu treffen, die die Charakterstärke und Willenskraft besaß, es mit jedem Mann aufzunehmen - und in Lainie hatte er eine gefunden. Er war üblicherweise

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