BattleTech 33: Der schwarze Drache
ließ.«
Die Augen des Lächlers waren alt, doch sie sahen noch immer mehr als die anderer. Nur wenigen wäre die Art aufgefallen, wie sich sein Adoptivsohn bei diesen Worten versteifte. 3033 hatte Ninyu Kerai beim Versuch, eine drohende Wolke über der Thronfolge zu verscheuchen, einen Jungen gemeuchelt, den er für Theodore Kuritas Bastardsohn hielt - ohne Wissen des damaligen Erben. Aber Kathleen Palmer, selbst ISAMitarbeiterin, hatte ihren wirklichen Sohn von Theodore vom Planeten geschmuggelt; der ermordete Junge war ein Doppelgänger. Der echte Sohn wuchs unter dem Namens Franklin Sakamoto auf.
Normalerweise war es Daniel Ramaka, der darin schwelgte, andere an frühere Verfehlungen zu erinnern, aber Ramaka fürchtete Ninyu Kerai. Constance Jojira aber hatte einen Hang zum Sticheln, und sie fürchtete niemanden. Sie haßte Ninyu, weil er ihre Träume durchkreuzt hatte, die erste Direktorin der ISA zu werden.
Du balancierst auf einem schmalen Grat, Constance san, dachte Subhash. Sie rief mehr als nur Ninyu Kerais Versagen wieder ins Gedächtnis. Eine Rebellenfraktion hatte Sakamoto im Jahr 3050 aufgespürt, während er an der Seite von Ver-Com-Truppen auf Somerset gegen die Jadefalken kämpfte, hatte ihm die Wahrheit über seine Abstammung enthüllt und versucht, ihn für einen Plan zu gewinnen, seinem Großvater Takashi den Drachenthron zu entreißen.
Damals unterschätzte ich die Schwarzen Drachen, wie schon zuvor auf Towne. Wenn mir das noch einmal passiert, wird es Zeit, mich meinen Ahnen anzuschließen, egal, was mein Adoptivsohn glaubt.
»Ich bin gescheitert«, sagte Ninyu Kerai offen. »Ich entschuldige das nicht. Aber es war ein Fehlschlag, der dem Kombinat nicht schadete. Sakamoto kämpfte tapfer gegen die Clans. Und vielleicht ist Ihnen entfallen, daß er alle Ansprüche auf den Thron aufgegeben hat.«
»Der Koordinator hat es für richtig gehalten, seinen Sohn zu seiner Geburtstagsfeier einzuladen«, sagte Subhash. »Er will offenbar mit seiner Vergangenheit abschließen. Es ist nicht Aufgabe der ISA, Politik zu machen.« Was fadenscheinig war, wie er wohl wußte. Als der Lächler Takashi Kuritas Politik - in dem Fall seine besessene Fehde gegen Jaime Wolf - untragbar fand, hatte er versucht, den Koordinator zu meucheln. Aber es blieb die Tatsache, daß es außer unter extremsten Umständen Aufgabe der ISA war, Verfügungen zu treffen, nicht Vorschläge zu machen.
»Mir gefällt das immer noch nicht«, sagte Kiguri. »Die Schwarzen Drachen haben einmal versucht, ihn zu benutzen. Wer sagt denn, daß sie es nicht wieder tun? Und Sakamoto hat jahrelang als Schmuggler für eine der Transportgesellschaften gearbeitet, die Chandrasekhar Kurita gehören, einem Mann, der viel zu clever ist, als daß man ihm vertrauen könnte. Er kommt selbst bald auf dem Planeten an - zusammen mit seinem Schoßregiment Gaijin -Söldner, aus denen Migaki unbedingt Helden machen will ...«
»Wenn man vom Teufel spricht«, unterbrach ihn Ramaka, als Takura Migaki persönlich in den Garten spaziert kam, die Hände tief in den Taschen seines geckenhaften Happi -Mantels. Zaki Gangsterkitsch - war in dieser Saison in der Szene Luthiens total angesagt. Das Oberhaupt der Stimme des Drachen war immer modisch gekleidet, wenn auch nicht immer pünktlich.
»Entschuldigung«, sagte Migaki. »Es gab Probleme mit den heutigen Aufnahmen, und ich mußte mich selbst darum kümmern.«
»Und ich dachte immer, Ihre Aufgabe wäre es, Propaganda für das Draconis-Kombinat zu machen«, sagte Jojira, »nicht für seine langjährigen Feinde.«
Migaki sah sie an. Ein Mundwinkel zuckte. Er war ein gutaussehender Mann, der viel jünger wirkte, als er war. Wie üblich trug er sein langes schwarzes Haar zu einem so großen Knoten auf dem Kopf gebunden, daß es ihm über die linke Schulter herabhing.
»Der Phönixdrache ist Propaganda für das Kombinat, und zwar eine sehr wirksame«, sagte er. »Es ist zufällig auch Propaganda zugunsten unserer momentanen Verbündeten im Kampf gegen die Clans. Und es wird dem Drachen zum Wohlwollen der Milliarden in der Konföderation Capella verhelfen, für die Johnny Tchang trotz des Überlaufens zum Vereinigten Commonwealth noch immer ein Idol ist. Inzwischen zeigen sich unsere Verbündeten auch großzügig genug, etwa achtzig Prozent der Produktionskosten zu tragen und damit entscheidende ISA-Ressourcen für das Vorgehen gegen die Clans freizumachen. Ich würde sagen, das lohnt sich, oder, Constance?«
»Solche
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