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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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unnötiger Luxus ist.«
»Ich danke dir für die Belehrung, Subhash sama.«
»Auch sie war wahrscheinlich unnötig; du hast wirklich alles gelernt, was du wissen mußt. Je älter ich werde, desto lieber höre ich mich selbst reden. Eine besonders unläßliche Sünde.«
»Ich stimme Ninyu Kerai zu«, sagte Kiguri. »Sicher würden es die Yakuzahunde nie wagen, den Koordinator anzugreifen.«
Der Lächler sah ihn an und zog eine seiner schmalen Augenbrauen hoch. »Nicht die Yakuza allein, keineswegs, General. Die Kokuryu-kai genießt auch die Unterstützung der Mittelschicht, der Geschäftsleute und selbst der VSDK. Es ist riskant, sie allzu leichtfertig abzutun. Ah, ja, auch Ramaka ist dieser Ansicht, und Dashanis Metsuke berichten, daß die Schwarzen Drachen seit ihrer Kapitulation auf Towne fast völlig entschlummert sind.«
Er saß einen Augenblick lang da, dann nahm er wieder seine Schriftrolle auf. Wieder sah er zu Ninyu auf. »Noch etwas, Adoptivsohn?«
»Wie du schon sagtest, ist es nicht unsere Aufgabe, Politik zu machen oder sie in Frage zu stellen. Und dennoch: Der Weg des Drachen war immer der des Schwertes. Könnte die Kokuryu-kai nicht recht haben, daß wir riskieren, zu weit vom Pfad unserer Ahnen abzuweichen, wenn wir gemeinsame Sache mit unseren Feinden machen?«
»Hakko-ichi u «, sagte der Lächler. »Die Acht Ecken der Welt unter einem Dach. Das Motto der Gesellschaft des Schwarzen Drachen. Ich glaube, es ist die Bestimmung des Drachen, die gesamte Innere Sphäre zu beherrschen, und eines Tages die gesamte Galaxie, wie es dieser Slogan nahelegt. Doch wie unser Freund Chandrasekhar Kurita das ganz richtig sieht, gibt es viele Wege zu diesem Ziel. Ich glaube, unser Koordinator geht mit seinen Bemühungen, die Davions zu umwerben, zu weit, doch alles in allem beschreiten seine Füße den rechten Weg.«
Ninyu versteifte sich. »Ich hatte nicht die Absicht, das Verhalten des Koordinators in dieser Frage zu kritisieren.«
»Natürlich nicht. Und ich freue mich, daß du dich im Nachdenken übst.«
Ninyu sah verwirrt aus. »Der Weg des Kriegers heißt handeln, nicht nachdenken.«
Der Lächler seufzte. »Der letzte und schwierigste Teil deiner Erziehung«, sagte er, »besteht darin, dich davon zu überzeugen, daß du kein Krieger bist. Du bist ein Gelegenheitsdieb, ein Meuchelmörder und Spion, genau wie es uns Migaki ins Gedächtnis gerufen hat. Genauer gesagt, du bist der Kommandeur und Direktor solcher Leute. Unsere Ehre liegt im Dienst am Drachen, nicht im Festhalten an einer Fälschung aus dem neunzehnten Jahrhundert namens Bushido.«
Ninyu versteifte sich aufgrund der unerwarteten Vehemenz seines Adoptivvaters. Subhash wedelte wieder mit der Hand. »Es ist spät. Auch wenn mir der Schlaf wenig bringt, brauchst du doch den deinen. Geh ins Bett.«
Ninyu Kerai verbeugte sich und zog sich zurück. Subhash nestelte an seiner Schriftrolle herum und stählte sich gegen die Qual, die die Unfähigkeit seiner Hände, der Hände eines früheren Schwertmeisters, ihm verursachte.
Du selbst mußt auch Ruhe finden, sagte ihm eine Stimme in seinem rasierten Schädel. Bald.
3
    Landungsschiff Uyeshiba, Anflugvektor Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
18. Juni 3058
    »Betrachte die unendlichen Weiten des äußeren Raumes, Enkelin«, sagte Chandrasekhar Kurita und wies mit der fleischigen Hand auf das große Transpexsichtfenster in der Wandung seiner Kabine an Bord des Landungsschiffs Uyeshiba, das sich jetzt im Anflug auf den Planeten Luthien befand. »Ist es nicht großartig?«
»Sehr hübsch, Chandrasekhar sama «, antwortete Cassie.
    Er schwenkte seinen dicken rasierten Buddhaschädel auf seinen Kinnen herum und sah sie mit sanftem Tadel an. »Ich verstehe, daß du den Wunsch verspüren mußt, dich gegen die Fesseln zu stemmen, die die Kombinatsgesellschaft dem Verhalten von Frauen anlegt«, sagte er. »Aber du solltest zumindest gelegentlich Zugeständnisse an Sanftheit und Schönheit machen. Ein Krieger ohne entsprechenden Respekt für sein Yin ist wie ein gebrochenes Rad.«
    »Konfuzius?«
»Nein, Kind; das ist von mir, gerade eben entstanden. Und es ist wirklich nicht die Art von Weisheit, die unser geschätzter Denker geäußert hätte zwischen den Klageliedern darüber, daß er keine Anstellung bei der Regierung fand, aus denen die Analekten zum Großteil bestehen. Es ist eher ein mittelalterliches japanisches Gefühl, etwas, das er wahrscheinlich als gegeben voraussetzte. Der Kriegsherr Oda

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