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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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gesehen hatte: War das vielleicht ein Anzeichen geistiger Gesundheit?
Bin ich der einzige Herrscher bei geistiger Gesundheit? Oder bin ich genau wie der Rest?
Liegt das Schicksal der Menschheit in den Händen verrückter Kinder?
    »Wir haben die Bestätigung erhalten, Direktor«, sagte der große Rothaarige ganz in Schwarz, noch ehe er seine Verbeugung beendet hatte. »Der Clan Jadefalke hat seine Annahme des Hegira auf Coventry eingelöst. Alle Clanstreitkräfte wurden abgezogen.«
    Ein Ugusi sang in den Zweigen eines Pflaumenbaums. Subhash Indrahar sah zu den Sternen empor, die durch das Lichtermeer Imperial Citys hindurch schwach zu sehen waren. Er seufzte und schwenkte seinen motorgetriebenen Rollstuhl zu seinem Adoptivsohn und Stellvertreter, Ninyu Kerai, herum. Ninyu stand neben einer Shoji-Schiebewand, die sich auf einen hell erleuchteten Gang jenes Flügels des weitläufigen Einheitspalasts öffnete, der als oberirdischer Teil des ISA-Hauptquartiers auf Luthien diente. Nicht als Schattenriß vor einer Lichtquelle zu stehen war für ihn ebenso typisch wie sein rotes Haar.
    Die anderen vier im Garten versammelten Personen blieben stumm, was nicht gerade typisch für sie war. Der Bericht hätte genausogut von Omi Dashani erstattet werden können, deren Division Metsuke die Information fast sicher geliefert hatte, wie von Ninyu Kerai Indrahar. Aber Omi, Oberhaupt der Spionageabteilung der Internen Sicherheitsagentur, war nicht extrovertiert; sie war klein und unauffällig und zog es vor, so wenig im Vordergrund zu stehen wie ihre Spione. Subhash schätzte ihre Zurückhaltung, auch wenn einige unter ihren Kollegen in der ISA-Führung sie als Zeichen von Schwäche mißdeuteten.
    Der lange eiförmige Kopf, kahl bis auf eine weiße Haarlocke auf der Schädeldecke, nickte ostentativ. »Scheint, als akzeptiere die Kreuzritterfraktion trotz allem einige Einschränkungen ihrer Eroberungslust«, sagte Subhash und legte die alte Schriftrolle beiseite, die er überflogen hatte. »Momentan.«
    »Die Clanner sind Krieger«, sagte Tai-sho Hohira Kiguri, Kommandeur der DEST. Der einäugige Kommandeur ragte wie ein schattenschwarzer Monolith vor den überhängenden Pflaumenbäumen und den Sternen auf. »Sie halten sich an ihren Ehrenkodex.«
    »Und gerade wir sollten wissen, wie weit Krieger ihre Ehre zu dehnen bereit sind, wenn es ihren Interessen entgegenkommt - oder ihrem Ego«, sagte Constance Jojira und zog an einer Zigarette in einer langen Ebenholzspitze mit Elfenbeinmundstück. Das Oberhaupt der Abteilung Verdeckte Ermittlungen wirkte ebenso lässig elegant wie Dashani plump und unauffällig. Sie schien all den Ehrgeiz zu besitzen, der der kleineren Frau fehlte.
    »Gibt es neue Informationen von unseren clanbesetzten Welten?« fragte der Direktor.
»Es sind keine bedeutenden Veränderungen bemerkt worden«, sagte Dashani ruhig, fast entschuldigend. »Und natürlich werden die Jaguare den Überraschungsbesuch der Highlander draußen in der Peripherie nicht schätzen. Dennoch müssen wir auf der Hut sein. Die Geburtstagsfeier des Koordinators wird ein verführerisches Ziel abgeben.«
»Ich muß dem zustimmen«, sagte Daniel Ramaka, der die Interne Sicherheitsabteilung der ISA begeisterter leitete, als es dem Direktor gefiel. Er stieß ein Zischen durch die vorstehenden Schneidezähne aus, die soviel zu seinem Abteilungsspitznamen ›die Ratte‹ beigetragen hatten. »Die Clans erkennen unseren Koordinator als ihren entschiedensten Gegner an. Ihn zu neutralisieren brächte jedem Clan große Ehre.«
Subhash unterdrückte ein Seufzen. Einen Augenblick ließ er den Kopf hängen und kostete wieder die Bitterkeit, als Krieger in einer immer nutzloser werdenden Körperhülle gefangen zu sein. Er war jetzt ständig erschöpft. Aber er schlief wenig, denn es schien ihm nicht gut zu tun.
Er wußte, welche Art von Ruhe er brauchte. Doch er konnte sich dem Tod erst ergeben, wenn der nicht mehr junge Ninyu Kerai, der neben und leicht vor den anderen stand, erkannte, daß er bereit war, sein Nachfolger zu werden.
»Es gibt noch weitere Neuigkeiten, die möglicherweise von Interesse sind«, sagte Ramaka. »Das Sprungschiff mit Franklin Sakamoto an Bord ist gerade ins System eingeflogen. Er wird in acht Tagen seinen Fuß auf den Boden Luthiens setzen.«
»Es ist ein Fehler, ihn kommen zu lassen«, sagte Kiguri.
Jojira stieß Rauch aus. »Wir könnten immer noch Ninyu zu Ende bringen lassen, was er vor so vielen Jahren unvollendet

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